Ich hab kürzlich bei Amazon die überarbeitete Paperback-Version von B. Grahams "The Intelligent Investor" gekauft. Sie enthält ein Vorwort von Warren Buffett, das - so die Rezensenten - allein schon den Kaufpreis (ca. 16 Euro) wert ist.
http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/detail/-/...141-5552801?v=glanceAuch Graham betreibt ein bisschen Charttechnik, indem er u. a. verlangt, dass ein Unternehmen in den letzten fünf Jahren kontinuierliches Gewinnwachstum aufweisen muss. Das ist ein aufsteigender Chart.
Für Nokia galt dies Mitte der 90-Jahre, als der Handy-Boom begann.
Für Turnaround-Spekulationen gelten freilich andere Kriterien: Man kauft grundsolide Firmen, die gerade (temporäre) Probleme haben - bei Nokia sind dies die unvollständige Modellpalette mit zuwenig Klapp- und Kamerahandys und die Restrukturierung in 4 Sparten. Da zeigen die Charts natürlich steil nach unten.
Im Idealfall erwischt man solche Aktien am Tiefpunkt (11 Euro?), wo alles Negative bereits eingepreist ist. Der Vorteil ist, dass es nach 50 Prozent Verlusten meist nur noch wenig bergab geht, sogar wenn der Gesamtmarkt fällt. Hinzu kommt die durch den Kurssturz verdoppelte Dividenden-Rendite, die nach unten absichert. Dies macht solche Aktien - WENN SIE DENN SUBSTANZ HABEN - sicherer als manche Standardwerte. Es gibt sogar Spötter, die sagen, es gibt nur Aktien, deren Probleme noch nicht bekannt sind (potenzielle Absturzkandidaten) und andere, bei denen die Probleme bis zum Überdruss bekannt und im Idealfall bereits eingepreist sind. Denn die gehen, wenn die Probleme schwinden, stärker als der Gesamtmarkt nach oben.
Nokia scheint mir dafür z. Z. ein guter Kandidat zu sein.