Das AAA-Rating "sprach" auch schon beim Pfizer-Kurs von 50 Dollar "eine Kaufempfehlung" aus. Seitdem hat sich die Aktie halbiert, das S&P-Rating liegt weiterhin bei AAA. Du siehst also selbst, dass die Korrelation zwischen Aktienkurs und S&P-Rating - im positiven Sinne - eher schwach ist.
Im negativen Sinne hingegen würde sich eine Herunterstufung des AAA-Rating auf AA sehr viel stärker auswirken: Dann fiele die Aktie deutlich. Denn dies würde signalisieren, dass sich Pfizers Liquidität - bzw. die Fähigkeit zum Begleichen von Schulden - nachteilig verändert hätte, etwa durch starke Umsatzrückgänge bei gleichbleibenden hohen Festkosten. Im Prinzip könnte so ein Downgrade auf AA kommen, wenn die Lipitor-Umsätze nach Einführung der Zocor- und Prachavol-Generika massiv einbrechen sollten. Denn dies würde Pfizer kaum dazu bringen, die Forschungslabors (= hohe Fixkosten) zu schließen, eher würden die Forschungsaktivitäten ausgebaut.
Statt Dich über das AAA-Rating zu freuen, solltest Du Dir daher eher darüber Sorgen machen, ob es erhalten bleibt.
Natürlich fiele die Aktie auch, weil die Gewinne bei sinkenden Lipitor-Umsätze dezimiert würden. Ob dann das AA-Downgrade oder Pfizers Gewinnwarnungen den Ausschlag geben, ist ein Henne-Ei-Problem.
Bleibt es bei AAA, so ist dies weder ein Garant für steigende noch für gleichbleibende Kurse - wie im ersten Absatz dargelegt.
Im Prinzip ähnelt das Ganze dem, was ich zu den "Buy"-Ratings in 1538 geschrieben habe. Man kann auch sagen: Die Börse interessiert sich vorwiegend für die Zukunft. Was nützt es, wenn Pfizer bis zum Tag X ein AAA-Rating hatte?
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