Tesla ohne Elon Musk: Und dann? Das Analysehaus Morningstar hat sich in einem Report mit der Frage beschäftigt, welche Auswirkungen ein Ausscheiden von Elon Musk bei Tesla haben könnte. Was wäre, wenn Musk das Handtuch wirft? Tesla-Chef Elon Musk stellt laut der ESG-Ratingagentur Morningstar Sustainalytics ein "Key Person Risk" dar. Dabei handelt es sich um ein Risiko für ein Unternehmen, das unmittelbar mit einer einzelnen Person zusammenhängt. Morningstar unterstützte daher die Initiative einer isländischen Tesla-Aktionärin, das Thema auf der Hauptversammlung anzusprechen.
Tatsächlich stellte Musk auf der diesjährigen Tesla-Aktionärsversammlung am Dienstag klar, dass er nicht vorhabe, als CEO zurückzutreten. Ein Aktionär hatte zuvor gefordert, die Gerüchte, um Musks Rücktritt zu dementieren: "Sagen Sie, dass es nicht so ist". Laut abcNews antwortete Musk ohne weitere Diskussion: "Es ist nicht so". In seinem jüngsten Quartalsbericht weist Tesla aber auf das Risiko von Schlüsselpersonen hin: "Insbesondere sind wir in hohem Maße von den Leistungen von Elon Musk, dem Technokraten von Tesla und unserem Chief Executive Officer, abhängig." Morningstar Sustainalytics hatte zuvor in einem Report aufgezeigt, dass Musks 'Twitter-Abenteuer' ein klassisches Beispiel für ein "Key Person Risk" sei. So brach der Kurs der Tesla-Aktie im April 2022 dramatisch ein, als bekannt wurde, dass Musk daran interessiert sei, Twitter zu kaufen und dort CEO zu werden. Die Nachricht, dass Musk einen neuen CEO für Twitter gefunden habe, ließ den Kurs der Tesla-Aktie wieder steigen. Die Frage, wie viel Tesla ohne Elons Musk wert wäre, wird in der Morningstar Studie nicht beantwortet. Allerdings wird eine Untersuchung von Morgan Stanley aus dem Jahr 2018 zitiert, wonach das Ausscheiden eines CEO mit einer anschließend signifikanten Underperformance der entsprechenden Aktie einhergehe. Konkret schnitten die 59 untersuchten S&P-Unternehmen in den folgenden zwölf Monaten um elf Prozent schlechter ab als der Markt. Ein weiteres Beispiele für ein "Key Person Risk" sei laut Morningstar Sustainalytic US-Starinvestor Warren Buffett. Ein Ausscheiden oder gar der Tod des 92-Jährigen könnte für Berkshire Hathaway weitreichende Folgen haben, heißt es. Morningstar Sustainalytics ist ein ESG-Ratingunternehmen. Was viele Investoren nicht wissen: Die Analyse von ESG-Faktoren bei Aktien umfasst neben Umwelt (E= Environment), Soziales (Social= S) auch die Unternehmensführung (G= Governance). Und zu einer guten Corporate Governance gehört auch die Reduzierung von "Key Person Risks".
Quelle: Wallstreet Online
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