Es war der schlimmste Moment meiner Vaterschaft, als ich meiner Freundin gestand, was ich mir lange verboten hatte, zu denken: "Es wäre besser gewesen, wenn ich meine Kinder nicht bekommen hätte."
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In Väterrunden habe ich nahezu identische Geschichten gehört. Ich kenne keinen einzigen Trennungsvater mit Kindern in dem Alter von meinen, denen es heute emotional gut geht.
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Ich habe meine Kraft für Unterhalt, Organisation und zur Abwehr emotionaler Erpressung verbraucht.
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All meine Bitten, mithilfe einer Mediation zu einer gerechteren Verteilung des Umgangs und der Kosten zu kommen, hat meine Ex-Frau stets ausgeschlagen. http://www.welt.de/vermischtes/article140550363/...kotzt-mich-an.html
Das ist eine mir nicht ganz unwillkommene Vorlage um "MGTOW" zu erklären. Der Autor des obigen Artikels kann mit dem Begriff vermutlich nichts anfangen. MGTOW (gesprochen: "migtau") ist eine Abkürzung für men going their own way, also "Männer gehen ihren eigenen Weg". Es handelt sich um eine Bewegung von männlichen Individualisten, die sich bewusst von Beziehungen zu Frauen abwenden oder sich zumindest die mit Frauen verbundenen Risiken bewusst machen. Dabei wird die Gesamtheit der Bewegung als MGTOW bezeichnet, aber auch der einzelne Angehörige ist sprachlich schlicht "ein MGTOW".
Diese Bewegung ist nicht organisiert, hat keine Hierarchie und verfolgt keine politischen Ziele, sondern ist nur lose über das Internet miteinander verbunden, maßgeblich durch englischsprachige YouTube-Videos (der größte Kanal hat derzeit ca. 30.000 Abonnenten, Verdopplung seit Anfang des Jahres). Der vereinende Gedanke ist, dass diese Männer sich nicht an Frauen binden wollen, da sie die damit verbundenen rechtlichen und sonstigen Risiken nicht (mehr) zu tragen bereit sind, besonders Kinder und Ehe. Manche dieser Männer haben noch Freundinnen, andere nur noch gelegentliche Sex-Beziehungen mit Frauen, wieder andere nur noch Alltagskontakte zu Frauen. Im eher seltenen Extremfall versucht der Mann, seine Kontakte mit Frauen und dem Staat weitgehend zu minimieren und lebt unter dem Radar (sog. "Ghosting").
Es gab schon immer Männer, die diesen Lebensstil praktiziert haben (lebenslange Junggesellen). Auch gibt es in Japan eine verwandte Bewegung (Soshoku Danshi). Auf Ariva entspricht z.B. Monti Burns einem MGTOW, auch wenn den Namen MGTOW höchstwahrscheinlich noch nie gehört hat.
Den Groll des Autors oben nennt man auf YouTube "red pill rage", also die Rage desjenigen, der die "rote Pille" (in Anlehnung an den Film Matrix) erstmalig zu sich nimmt und die (Frauen-)Welt für das sieht, was sie ist.
Hier eine englischsprachige Einführung in das Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=iVXdxaaRiAU
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