Na ja: die 'Sell' Einstufung empfinde ich als doch sehr an den Haaren herbei gezogen.
Das wäre ja so, als ob für die Einstufung eines marktwirtschaftlichen Unternehmen plötzlich die Wohltätigkeit als Hauptkriterium herangezogen würde.
Dass das in den USA ein Kriterium ist, wage ich aber sehr zu bezweifeln. Es scheint mir eher ein Argument dafür zu sein, dass dadurch die Forderung den 150 Mrd USD Schatz zu heben, und an die Aktionäre auszuzahlen (Icahn würde sich sicher freuen), gerechtfertigt werden soll.
Was wäre aber besser, würde Apple über Null USD Bargeld verfügen?
Mal abgesehen davon, dass ich bei dem netten Analysten vermisse, dass er dieselben Kriterien an andere Unternehmen anlegt. Wenn ein Unternehmen diese Missstände angegangen und dagenen etwas unternommen hat, dann war das Apple. Samesung,Sony, HTC, LG etc. müssen sogar den Stundenlohn in der Produktion bewusst drücken, weil sie sonst schnell in den roten Zahlen landen. Was einige trotz billigster Produktion bereits sind. Aber das liegt auch an deren Billigheimer Strategie.
Von einem 'Margenverfall' bei über 38% Marge würde ich auch kaum sprechen, auch wenn die Marge vor sieben Jahren (!) mal bei >45% lag.
Sogar bei Samsung wird einfach mal locker über einen Kamm geschert: das wichtigste Argument wird einfach ausgeblendet - Samsung verkauft zu 75% preiswerte Modelle mit niedriger Marge, Apple verkauft zu 75% Premium Modelle mit hoher Marge.
Anscheinend schwächelt Samsungs Strategie, die nebenbei bemerkt von den meisten Analysten gebetsmühlenhaft wiederholt wird: billig, billig, billig produzieren. Sony, HTC und LG sind da viel schlimmer dran, deren Premium Modelle lassen sich nur (!) unter Minimalmargen verkaufen, hingegen sie mit dem Rest nix verdienen - Ergebnis: rote Null.
Nur, weil Citroen ebenfalls ein Premium Modell produziert (den C5, die DS Reihe), und sich diese möglicherweise nicht gut verkaufen, müssen sich BMW, Daimler, Audi und Porsche nicht zwangsläufig ebenfalls schlecht verkaufen. Deren Marge dürfte unabhängig von der C5 Marge hoch bleiben. Was man bei Porsche seit Jahren sehr gut sehen kann.
Apple fährt die vielfach empfohlene Billig-Strategie explizit nicht, und das war bisher - wider allen Analysten Empfehlungen - die ausnahmslos beste Strategie. Wer dieser gefolgt ist (Android und Nokia Lager), der hat ernste finanzielle Probleme.
Aber eher geht Kamel durchs Nadelöhr, als dass ein Analyst/Unternehmensberater seine Strategie Empfehlung revidiert. Es gibt für diese nie ein 'ich lag falsch', sondern die Wirtschaft hat sich stets 'unerwartet' und 'irrational' entwickelt. Und ja, klar: es wird gerne mal eine schöne Auftragsstudie erstellt, man muss ja von was leben.
Wären die alle so gut, müssten sie nicht mehr arbeiten, weil sie ja 'wissen', wie der Markt funktioniert. Erstaunlicherweise müssen die armen Schweine weiter ihre 'Analysen' erstellen, warum nur? ;-]
Darüber hinaus: warum sollte die Marge bei einem iPhone 5c niedriger sein, als bei einem iPhone 5 (alleine schon Metall/PVC) ? Die Produktionsprozesse laufen einfach weiter, nur das Gehäuse ist ein anderes. Und das iPhone 5s ist ja um einige Prozent teurer geworden, so dass die Marge prinzipell auch gesichert oder sogar wieder höher ausfallen könnte? Cook hat ja wohl bewiesen, dass er
Letztendlich weiss niemand ausser Apple, wie hoch die Marge ist. Im Vorfeld 'Befürchtungen' zu streuen und damit ein 'Sell' zu rechtfertigen, empfinde ich als unseriös.
Womit Deine Aussage 'schlechte alte Zeiten' leider dennoch stimmen würde - die Analysten reden wieder bewusst den Kurs schlecht. Die entscheidende Frage wäre, ob sich auch die Medien wieder verstärkt vor den Karren spannen lassen.
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