Ich würde es differenzieren. Ich gebe euch Recht, dass auch 60-jährige zu Geld zu machen sind. Bei 70-jährigen wird es dann aber langsam mau, aber ok, von mir aus auch das. Man sieht das auch bei manchen Zeitschriften, dass die ihre Werbekunden dann halt auch die Altersgruppe anpassen. Da gibt es dann halt mehr Werbung für Münzsammlungen und sowas.
Das reicht aber halt bei weitem nicht um den Sendebetrieb zu finanzieren, weil das sind Nischenthemen. Deshalb ja auch die Überlegungen zu mergen. Weil man natürlich massiv Kosten sparen würde wenn RTL und P7 zusammen gingen. Und im ganz großen Maßstab die Überlegung mit Mediaset. Auch eine valide Überlegung, meiner Meinung nach.
Genau das gleiche ist in der Printwelt passiert. Totale Konsolidierung. Dabei wird es private TV-Sender aber noch viel viel härter treffen als Print. Es gab und gibt immer einen Bedarf für (regionale) Nachrichten, die von richtigen Journalisten erstellt werden. Die damaligen Branchenführer sind ins Internet gewechselt (Spiegel, Bild, Focus) und machen das auch ganz gut dort, wenn auch mit niedrigeren Margen. Problem für P7 und RTL: Der Bedarf an regionalem oder nationalen Bewegtbildcontent wird in Deutschland von einem obszön überfinanzierten ÖRR gedeckt. Ohne ÖRR würden sich P7 und RTL auf Dinge konzentrieren, die ein Netflix aufgrund seines internationalen Ansatz nicht leisten kann. Also Nachrichten. Politiktalk. Dokumentationen. "Heimat"unterhaltung wie Tatort. Sportereignisse. Können Sie in D aber nicht, denn der ÖRR deckt das bereits komplett ab und verfügt über ganz andere Ressourcen.
Ich bleibe dabei. Da wird demnächst was passieren. Ich will nicht ausschließen, dass man als Aktionär bei einem Merger oder einer Übernahme aktuell einen guten Deal machen könnte. Aber solche Überlegungen sind Glücksspiel auf dem Level von Roulette. Aus eigener Kraft, sprich aus dem eigenen Geschäftsmodell heraus, sehe ich nicht, dass ProSieben etwas am aktuellen Kurs wird ändern können.
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