10:45 08.12.08
Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - Die niedrigen Agrarrohstoffpreise haben dafür gesorgt, dass sich die Produktion für manche Waren nicht mehr lohnt und insbesondere bei Mais und Sojabohnen gibt es bereits Spekulationen, dass aufgrund der geringen Preise die Ernte in südlichen Gebieten unterhalb des Äquators in Gefahr sein könnte, so die Experten vom "Rohstoff-Trader".
Der Einsatz von Dünge- und Spritzmittel sei sehr kostspielig und lohne sich teilweise bei den derzeitigen Preisen nicht mehr. Eventuell könnte sich dadurch eine Verknappung ergeben, sofern die Ernte in Bedrängnis seitens der Schädlinge oder ungünstiger Wetterbedingungen gerate. Bisher handle es sich hierbei jedoch noch um Spekulationen die noch nicht ausgereift seien.
Wer Sojabohnen und Mais schon seit einigen Jahren handle, dem werde der Kampf um Ackerland während der letzten Jahre nicht entgangen sein. Die beiden Rohstoffe hätten sich unermüdliche Kursrallys geliefert, um genügend Ackerland gewinnen zu können, damit die Versorgung ausreichend sei. Wer in dieser Saison jedoch auf eine derartige Rally setzen wolle, werde wahrscheinlich enttäuscht werden. Laut aktuellen Analysen scheine es in den USA im Gegensatz zu früheren Jahren mehr als ausreichend Ackerland für beide Rohstoffe zu geben. Der Grund dafür sei, dass einige Flächen die eigentlich nicht für den Anbau zur Verfügung stünden, seitens der Regierung nun frei gegeben worden seien.
Des Weiteren seien die Preise für Baumwolle und Weizen derart stark gefallen, dass viele Landwirte deutlich weniger dieser Waren anbauen würden. Dies sorge für frei werdendes Ackerland was anderweitig genutzt werden könne, beispielsweise für den Anbau von Mais oder Sojabohnen. Man könne bereits jetzt Schätzungen für das zur Verfügung stehende Ackerland für beide Agrarrohstoffe abgeben.
Eine den Experten vorliegende Hochrechnung der Produktion basierend auf diesen Schätzungen zeige, dass sich die Endlagerbestände bei Sojabohnen von aktuell 205 auf bis zu 523 Millionen Scheffel erhöhen könnten. Bei Mais könnte eine Erhöhung von 1,124 Milliarden Scheffel auf 1,283 Milliarden Scheffel erfolgen. Allerdings nur unter der Prämisse, dass die Ethanolindustrie ihre Nachfrage auf 4,2 von 3,8 Milliarden Scheffel ausweite, was die Experten stark bezweifeln würden. Ihrer Meinung nach seien die Aussichten für beide Rohstoffe momentan sehr düster und tiefere Notierungen stünden wahrscheinlich bevor. (08.12.2008/ac/a/m)
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