Hier können sie die Meinungen zweier Analysten über Vivacon Gruppe lesen. So wie ich verstanden habe, es droht baldige Insolvenz nicht nur für Teile der Vivacon-Gruppe sondern könnte sich auf ganze Unternehmen auswirken. Das ist zwar im Text nicht konkret erläutert, ABER alles deutet darauf hin. Die professionelle Anleger haben wahrscheinlich gleiche Meinung wie ich und werden höchstwahrscheinlich, (ES SOLL ALS meine persönliche Meinung verstanden) sich von Aktien komplett trennen so schnell wie möglich. Der Verlauf der Aktie ist ein guter Beweis das mit Unternehmen seit geraume Zeit etwas nicht stimmt. Insider wußten schon lange, dass die Vivacon-Gruppe mit Riesenprobleme kämpft und sich rechtzeitig aus der Aktie verabschieden. Bitte lesen sie Text und holen sie sich eigene meinung über die Lage des Unternehmens ein.
Einen schönen Abend noch ----------------------------------
>>Immobilien Zeitung vom 25.06.2009<<
Immobilien-AG Vivacon: Was bleibt übrig vom großen Ganzen? Bei der Vivacon haben die Tage der Wahrheit begonnen. Bis zum 30. Juni 2009 will Vorstandschef Eckhard Rodemer mit Zustimmung der Gläubigerbanken einen Sanierungsplan stehen haben. Noch ist unklar, ob die Insolvenzanträge für vier Objektgesellschaften der Vivacon dazu beitragen, dass die Banker die dringend benötigte Verlängerung von Krediten an den Konzern gewähren. Immerhin mehren sich die Anzeichen, dass sie dem geplanten Verkauf von fünf Projektentwicklungen an einen Investor zustimmen werden.
Das wäre etwa für eine Reihe von Architekten und Planern eine gute Nachricht. Bei ihnen stehen Honorarzahlungen aus, und die Sorge geht um, es könnte nichts oder nur ein Teil der vereinbarten Summen auf ihren Konten landen. Dabei sind gerade Architekten ohnehin gewohnt, auf Geld zu warten. "Zahlungsschwierigkeiten haben im Moment viele Entwickler", sagt ein Betroffener.
Entlastung verspricht sich die Vivacon-Spitze durch die Insolvenzanträge, die vor einer Woche von vier Objektgesellschaften beim Amtsgericht Köln gestellt wurden. Die Gesellschaften halten knapp 4.000 der rund 10.000 Wohnungen, die die Vivacon ursprünglich zum raschen Weiterhandel erworben hatte. Die Wohnungen befinden sich in Kassel und Salzgitter. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Kölner Rechtsanwalt Christoph Niering bestimmt.
Als Grund für die Insolvenzanträge gibt das börsennotierte Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit der Objektgesellschaften an, die in ihren Namen hinter der Standard-Bezeichnung Vivacon Immobilienportfolio die Zusätze XVI./2006, III./2007, V./2007 und VII./2007 tragen. Die Liquiditätslücke sei durch hohe Leerstandsquoten entstanden und könne kurzfristig nicht geschlossen werden. Im Schnitt sollen etwa 20% der Wohnungen der vier Gesellschaften leer stehen.
Bei den im Bestand der Kölner verbliebenen rund 6.000 Wohnungen werden Leerstandsraten von etwa 5% bis über 10% geschätzt. Die Bestände befinden sich überwiegend im Ruhrgebiet. Auch in Salzgitter gibt es noch welche.
Rodemer erwartet Ja der Banken
"Die Insolvenzantragstellung erfolgte im Rahmen der aktuellen Sanierungsbemühungen und dient der Sicherung der Liquidität der Vivacon-Gruppe", so die Vivacon offiziell. Pricewaterhouse Coopers (PwC) ist mit der Erstellung eines Sanierungsgutachtens für das gesamte Unternehmen beauftragt. Die Wirtschaftsprüfer sitzen in diesen Tagen bei allen entscheidenden Beratungen mit am Tisch. "Ob der Verkauf unserer 80-%-Beteiligung an der Curanis Baustein des Sanierungskonzepts wird, zählt zu den Aspekten, über die wir im Konsens mit den Banken und PwC sprechen", sagt Rodemer, der erst seit fünf Monaten Vorstandschef ist.
Ende Mai hatte die Vivacon die Öffentlichkeit über ihre prekäre Liquiditätslage unterrichtet. Vor drei Wochen meldete das Unternehmen erste Fortschritte bei seinen Sanierungsbemühungen. Man habe mit einem ausländischen Projektentwickler von Wohnimmobilien einen Vertrag über den Verkauf von fünf Projektentwicklungen abgeschlossen, die ein Projektvolumen von 345 Mio. Euro haben. Der Verkauf des Pakets steht noch immer unter dem Zustimmungsvorbehalt der Banken. Rodemer ist zuversichtlich: "Bislang liegt ein überwiegend positives Votum der Banken vor, sodass wir von einer Zustimmung zur Transaktion ausgehen."
Auch Torsten Klingner, Analyst bei SES Research, rechnet mit dem Segen der Banken für den Verkauf des Projekte-Quintetts. "Der Verkauf liegt in deren Interesse", sagt er. Entsprechend geht er davon aus, dass die Vivacon am 30. Juni diesbezüglich Vollzug melden kann. Allerdings bleibt Klingner skeptisch, was die Überlebenschancen des Konzerns betrifft. Er sehe nicht, wie die Kölner in ihren angestammten Geschäftsbereichen Erbbaurechtsgrundstücke, Portfoliohandel und Projektentwicklungen in absehbarer Zeit schwarze Zahlen schreiben sollten. Da reiche auch ein positiver Beitrag der Curanis mit einem jährlichen Ebit von etwa 2 Mio. Euro nicht aus.
Oppenheim-Analyst Thomas Rothäusler führt die Probleme der Vivacon auf den Einbruch im Portfoliohandel und nicht auf gravierende Managementfehler etwa von Rodemers Vorgänger Michael Jung zurück. "Der hat schon richtig agiert", sagt er. Jung habe aber womöglich zu spät erkannt, welche Risiken die Finanzkrise in sich barg. "Es hätte sicher früher einen Plan B geben müssen."
Analyst vermisst Plan B
Vielleicht hätte es auch etwas mehr Bescheidenheit getan. Frühere Mitarbeiter etwa halten die Aufschläge der Kölner auf die Nettoverkaufspreise entwickelter Wohnungen für zu hoch. Ohne die aber hätten sich die insbesondere in den Anfangsjahren noch blutjungen Manager kaum den rasch angewöhnten gehobenen Lebensstil leisten können. Auch ihre Mitarbeiter mussten nicht darben. Ein Beispiel von vielen: "Da gab es im Vertrieb Leute, die haben sich als Dienstwagen nichts unterhalb der E-Klasse gemietet", sagt ein Ehemaliger. "Wenn das 100 Leute machen, wird das richtig teuer."
Ein anderer früherer Begleiter von Vivacon-Geschäften sieht gleich auf eine ganze Reihe Immobilien-AGs massive Probleme zukommen. "Ich glaube, ein Großteil von denen hat falsch eingekauft", sagt er. "Wenn die Unternehmen für 3.500 Euro/qm einkaufen, was nur 2.000 Euro/qm wert ist, stellt sich die Frage, wie lange die Banken das mitmachen." Bei der Vivacon zeigt sich schon nächste Woche, wofür Kreditgeber in diesen Tagen noch zu haben sind. (bb)
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