04.02.2012
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Zuckerberg soll 1,5 Milliarden Dollar Steuern zahlen
Mark Zuckerberg: Aufstieg in die erste Liga der SteuerzahlerZur Großansicht
AFP
Mark Zuckerberg: Aufstieg in die erste Liga der Steuerzahler
Dollar-Milliardär ist er schon, jetzt wird er auch noch Steuer-Milliardär. Mark Zuckerberg muss nach dem Börsengang von Facebook wohl 1,5 Milliarden Dollar an den Fiskus zahlen. Die kalifornische Regierung schmiedet bereits Investitionspläne.
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New York - Mark Zuckerberg droht ein Steuerbescheid, der ihn in die Oberliga der amerikanischen Steuerzahler katapultieren könnte. Rund 1,5 Milliarden Dollar muss der Facebook-Gründer wohl an den Fiskus zahlen.
Die Summe wird fällig, weil der 27-Jährige plant, mit dem Verkauf von Aktienoptionen einen Gewinn von fünf Milliarden Dollar zu erzielen. Das Paket hatte er 2005 für seinen Job als Facebook-Chef erhalten.
Facebook gab in der vergangenen Woche bekannt, dass Zuckerberg die Aktien vor dem geplanten Börsengang im Mai verkaufen wolle. Dabei beabsichtige er, so viele Anteile zu verkaufen, um die Steuern auf den Gewinn aus dem Geschäft bezahlen zu können. Aus Zuckerbergs Umfeld war bekannt geworden, dass der Gründer bislang noch nie Facebook-Aktien verkauft hatte.
Die Nachricht von Zuckerbergs Rekord-Steuer befeuert eine landesweite Debatte in den USA. Sie kreist um die Frage, ob Spitzenverdiener genug Steuern bezahlen.
Als "Nicht-Qualifizierte Aktienoption" müsse Zuckerberg seine Anteile zum Spitzensatz von 35 Prozent versteuern, sagte der Finanzfachmann John Barcal der "Financial Times". Zehn Prozent müsse der Firmengründer auch an den kalifornischen Staat bezahlen, eine Summe, die er jedoch absetzen könne. Das Einlösen seiner 120 Millionen Dollar schweren Aktienoption würde Zuckerberg so nur sechs Cent pro Aktie kosten. Das gab das Unternehmen vergangene Woche bekannt.
Was Zuckerberg mit seinem 22 Milliarden schweren Anteil an Facebook verdient, muss er als Veräußerungsgewinn versteuern. Der Gewinn, den er mit dem Einlösen seiner Aktienoption erzielt, muss er als gewöhnliches Einkommen in seiner Steuererklärung angeben.
Die Tatsache, dass Zuckerberg Aktien verkaufen muss, um seine Steuern bezahlen zu können, lässt den Börsengang von Facebook weniger attraktiv erscheinen. Fraglich ist nun, wie viel Geld das Unternehmen aus dem Börsengang tatsächlich für sich selbst erzielen kann. In der vergangenen Woche war die Rede von fünf Milliarden Dollar, nur halb so viel, wie die Analysten an der Wall Street erwartet hatten.
Auf dem Zweitmarkt erzielen Facebook-Aktien zurzeit rund 40 Dollar. Bleibt der Preis konstant, würde Zuckerberg mit seinem Verkauf 4,8 Milliarden Dollar erlösen. Im kalifornischen Sacramento haben Politiker bereits darüber nachzudenken begonnen, was sie mit Zuckerbergs Steuermilliarden anstellen könnten. Oppositionspolitiker der Republikaner im kalifornischen Parlament forderten nach Bekanntwerden der unverhofften Summe, die geplanten Millionenkürzungen im Bildungssektor zurückzunehmen.
jbr