So fährt sich der Nikola Tre FCEV
19. März 2023
Foto: press-inform/NikolaDer Nikola Tre FCEV soll stolze 805 Kilometer zurück legen. Anders als Tesla mit seinem Semi-Lastwagen setzt Nikola bei seinem Truck auf einen Brennstoffzellenantrieb. Der Lastwagen lädt schneller als andere Vehikel seiner Art und soll ganze 805 Kilometern weit kommen. Hierzulande darf man sich 2024 auf den Lkw freuen. In Elon Musks Welt ist kein Platz für Wasserstoff-Antriebe. Brennstoffzellen bezeichnet er als „Fool Cells“ (deutsch „Idioten-Zellen“ / Verballhornung der englischen Bezeichnung Fuel Cells). Genau auf diese Technologie setzt Nikola, ein US-Startup, das in Konkurrenz zum rein elektrischen Semi von Tesla treten will. Unterstützt wird Nikola im Heimatland USA zum Beispiel von den Bundesstaaten Arizona und Kalifornien, die den Ausbau des Transports per Brennstoffzellen beziehungsweise Wasserstoff forcieren. Wasserstoff ist kein einfach zu handhabender Treibstoff
Der Chef des in Arizona beheimateten Start-ups Nikola hat für die Musksche Ansage nur ein leichtes Schmunzeln übrig. Für Michael Lohscheller sind Brennstoffzellen-Trucks die nächste große Sache im Transportwesen. Die Gründe sind vielfältig: Zum einen schafft der Nikola Tre FCEV mehr Nutzlast als die ebenfalls angebotene elektrische Variante, außerdem ist die Reichweite mit 800 Kilometern um rund 300 Kilometer größer und auch das Tanken geht schneller vonstatten, als das bei aktuellen Elektro-Lkws derzeit der Fall ist. Allerdings ist Wasserstoff kein einfach zu handhabender Treibstoff. Dementsprechend komplex und aufwendig ist auch die Tank-Infrastruktur. „Wir müssen uns zunächst auf einzelne Routen konzentrieren“, macht Michael Lohscheller klar. Das gilt auch in Deutschland beziehungsweise Europa, wo der Lkw im nächsten Jahr erscheinen soll. Die für Nutzfahrzeuge gedachten Tankanlagen mit 350 bar Druck (PKWs: 700 bar) sind hierzulande noch ausgesprochen selten. Auch ein Stück klassischer Automobiltechnik ist mit an Bord
Wir fühlen dem Nikola Tre FCEV auf den Zahn. Wie weit ist das Brennstoffzellen-Vehikel, das nächstes Jahr nach Deutschland kommen soll und sind erst mal überrascht, als wir vor dem Laster stehen. Da ist dieses voluminöse Zischen! „Solange die Zündung an ist, lädt die Brennstoffzelle die Batterien“, erklärt Chefingenieur Christian Appel. Damit der Wasserstoff in der Brennstoffzelle mit Sauerstoff reagieren kann, verdichtet ein 20-kW-Kompressor die Luft mit wahnwitzigen mehr als 100.000 Umdrehungen pro Minute. Irgendwie beruhigend, dass bei der ganzen Hightech auch ein Stück klassischer Automobiltechnik an Bord ist. Doch dabei bleibt es nicht, das Prinzip des Brennstoffzellen-Lkws erinnert an das eines Hybrid-Pkws. Denn statt neun Batteriemodulen mit insgesamt 738 Kilowattstunden in der Europa-Version des vollelektrischen Tre BEV Trucks, sind im Nikola Tre FCEV lediglich zwei Pakete mit einer Kapazität von jeweils 82 kWh, also insgesamt 164 Kilowattstunden. Truck legt bis zu 805 Kilometer zurück
Wie bei einem Hybrid-Fahrzeug ergänzen sich die beiden Kraftspeicher mit der Brennstoffzelle, um den 40-Tonner möglichst effizient und für die Komponenten schonend voranzubringen. „Die Brennstoffzelle mag keine allzu dynamischen Lastwechsel. Deswegen nutzen wir die Batterie, wenn schnell mehr Leistung abgerufen wird“; erklärt Christian Appel. Der 35-jährige Techniker ist von Bosch, wo er schon für höhere Aufgaben vorgesehen war, nach Arizona gewechselt. Auf die Frage, warum man den beruhigenden Schoß eines großen Zulieferers für ein Start-up-Unternehmen verlässt, hat der Mann mit der leicht alemannischen Sprachfärbung eine kurze, aber entwaffnende Antwort: „Den Brennstoffzellen-Truck in die Produktion zu bringen, ist das Coolste, was ich in meinem Leben bisher gemacht habe!“
Quelle:
https://efahrer.chip.de/news/...ehrt-sich-der-nikola-tre-fcev_1011917
----------- So wie einem das Licht nicht ohne die Dunkelheit bewusst würde, so gibt es keine Situation, in der nicht etwas POSITIVES zu entdecken wäre.
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