Man kann z. B. ohne zusätzliche Staatsschulden auskommen, wenn man:
- die Steuern für Vermögende und Vielverdiener erhöht, eine gerechtere Erbschaftssteuer einführt und Beamten die Privilegien (Pensionen, Krankenvers.) streicht. Das ist linke Knappheitslehre.
Die Spar-Apostel in der Regierung, vor allem in der CDU, AfD und FDP, wollen Neuverschuldung vor allem dadurch vermeiden, dass sie Sozialabgaben kürzen. (Achtung Ossis: Die AfD würde das Bürgergeld am liebsten ganz streichen). Das ist rechte Knappsheitslehre.
------------------
Grundsätzlich positiv an jeglicher Knappheitslehre ist:
- die jetzige Generation nimmt nicht "in Saus und Braus" Schulden auf, die folgende Generationen dann zurückzahlen müssen (Generationen-Gerechtigkeit, finanzielle Nachhaltigkeit).
- man vermeidet die Gefahr, dass der Staat durch Überschuldung, z. B. bei Schuldenquoten über 100% - prekär wird es ab 120% - so viel Geld für Zinsen auf Altschulden aufwenden muss, dass dafür ein erheblicher Teil der Steuerzahlungen draufgeht - der dann wieder woanders fehlt. Neue Schulden werden dann auch immer teurer, weil der Markt wegen wachsender Ausfallgefahr höherer Renditen verlangt.
- man vermeidet das größte Übel mangelnder fiskalpolitischer Nachhaltigkeit, nämlich den finalen Staatsbankrott durch Überschuldung - gefolgt von Währungsreform (wie 1923 und 1948). Dies droht auf Euro-Ebene auch durch die Ausgabe der (per Maastricht verbotenen) Eurobonds.
- man bedient nicht die verquere Illusion (im Grunde ist es eine Ideologie), dass durch Schuldenmachen alle reicher werden. Diese geradezu idiotische - und schon für jede schwäbische Hausfrau auf den ersten Blick kontra-intuitive - Vorstellung hält sich unter vermeintlich linken Ökonomen hartnäckig.
|