Verzehnfachung bis 2007 angestrebt
Roche baut die Produktionskapazitäten für das Grippemedikament Tamiflu weiter aus. Bis Ende 2006 will der Konzern in der Lage sein, jährlich 300 Millionen Behandlungseinheiten herstellen zu können. Zudem hat Roche mit mehreren Firmen Verhandlungen aufgenommen, um bei der Tamiflu-Produktion einen weiteren Partner zu finden.
|
2007 will Roche bis zu 300 Millionen Tamiflu-Portionen produzieren. |
(ap) Roche werde die Produktionskapazität für die Herstellung von Tamiflu schrittweise ausbauen. Ab 2007 werde Roche jährlich 300 Millionen Behandlungseinheiten herstellen können, was gegenüber dem Jahr 2004 einer Verzehnfachung der Produktion entspreche. Darüber hinaus sei Roche derzeit in Kontakt mit einer ganzen Zahl von Drittparteien, um die weltweite Versorgung mit Tamiflu ausweiten zu können.
Partner soll noch im November bestimmt werden
Mehr als 150 Anfragen seien bisher bei Roche eingetroffen. Roche sei derzeit im Gespräch mit acht Unternehmen, unter ihnen die grössten Hersteller von Generika-Produkten und grössere Pharmaunternehmen, sowie mit mehreren Regierungen, darunter auch Taiwan und Vietnam. Das Ziel von Roche sei es, bis Ende November in der Lage zu sein, einen potenziellen Partner zu bestimmen. Die Selektionskriterien seien Qualität, technische Fähigkeit, Kapazität und die Geschwindigkeit, in der die Produktionskapazität für Tamiflu zur Verfügung gestellt werden könne.
Drei Millionen Portionen an WHO gespendet
Wie Roche weiter festhält, hat der Konzern in den vergangenen Jahren mit vielen Regierungen die Bedürfnisse der jeweiligen Staaten nach Tamiflu-Vorräten abgeklärt. Bestellungen seien von rund 50 Ländern eingegangen. Zudem habe der Roche-Konzern der Weltgesundheitsorganisation WHO zugesichert, drei Millionen Tamiflu-Behandlungseinheiten zu spenden. Diese sollen dort eingesetzt werden, wo eine allfällige Pandemie ausbrechen würde.
Bei einem raschen Einsatz von Tamiflu könnte diese Menge gemäss der Einschätzung von Experten die Ausweitung einer potenziellen Pandemie stoppen oder zumindest bremsen. Roche habe Tamiflu vor kurzem auch der Türkei und Rumänien geschenkt, nachdem in diesen beiden Staaten an Vögeln der auch für die Menschen gefährliche Vogelgrippevirus H5N1 nachgewiesen worden war.
Häufigster Einsatz gegenwärtig in Japan
Das Mittel zur Bekämpfung der Influenza Tamiflu wird derzeit laut Roche am häufigsten in Japan verwendet. Von den dort schätzungsweise in der Grippesaison 2004/2005 an Influenza erkrankten 16 Millionen Menschen wurden rund sechs Millionen mit Tamiflu behandelt.