Zitat Instanz: Habe das Buch nun wiederholt gelesen, von daher hier wie folgt: ..... Damit entsteht in kapitalistischen Elitendemokratien ? die gegenwärtig das Standardmodell westlicher Demokratien darstellen ? ein Spannungsverhältnis zwischen emanzipatorischem Versprechen und den tatsächlichen Machtverhältnissen. Dieses Spannungsverhältnis ist für die Bevölkerung täglich erfahrbar. Damit es sich nicht in einem Empörungs- und Veränderungspotential entlädt, muss es aus Sicht der Machtausübenden kontinuierlich durch ein geeignetes Demokratiemanagement entschärft werden. Ein wirksames Demokratiemanagement, mit dem sich der autoritäre und antidemokratische Charakter gegenwärtiger Formen kapitalistischer Elitendemokratien für die Bevölkerung weitgehend unsichtbar machen lässt, ist also darauf angewiesen, das Bewusstsein der Bürger so zu manipulieren, dass sie unfähig sind, angemessene Schlüsse aus ihrer politischen Erfahrungsrealität zu ziehen. Zu dieser Erfahrungsrealität gehört insbesondere die Tatsache, dass die Bürger an sämtlichen relevanten politischen Entscheidungen keinen Anteil haben.
Den meisten Menschen geht es doch primär darum ihr Leben zu leben, ihre täglichen Freiheiten zu haben, einen Job zu haben, Renten zu haben usw Insofern ist die representative Demokratie in Europa historisch gesehen ein Erfolgsmodel bisher, noch nie wurden die Menschen so alt, noch nie mussten sie so wenig arbeiten (schuften) im Schnitt um die Grundbedürfnisse zu stillen, noch nie gab es so ein Angebot von Gütern und Dienstleistungen und Möglichkeiten, Überfluss, für das Individuum und auch soziale Absicherungen. Die eigentlichen Hintergründe der politischen Entscheidungen interessiert die wenigsten, solang ihr tägliches Leben funktioniert und gesichert scheint und Perspektiven vorhanden sind.
Wenn das nicht mehr vorhanden oder glaubwürdig scheint für eine Mehrheit, dann kann man das kaum noch manipulieren. So besteht die Gefahr bei einer Enttäuschung, zB einer schweren wirtschaftlichen Krise mit existenzieller Not für viele, dass sich auch viele ganz abwenden von der Idee der Demokratie, sich eine starke Hand wünschen, die aufräumt usw.... Bisher war es hauptsächlich eine Schönwetterdemoratie in vielen Ländern.
Schwere Krisen lassen sich einfacher managen (unterdrücken), wenn man Freiheiten und Meinungsfreiheit einschränkt und der Staat mit Repressionen die Ordnung erzwingt.
Die Bürger keinen Anteil haben zu lassen an relevanten politischen Entscheidungen, also auch keinerlei Abstimmungen durchzuführen zu solchen, ist eine gewollte Beschränkung, denn es würde die Macht beschränken. Könnte sich aber in einer Krise rächen.
Die Alternative zu Demokratie kann aber nur mehr Demokratie sein mAn, nicht weniger Demokratie, dazu gibt es genug Beispiele, dass das nie gut kommt. Egal was für eine Form von Diktatur, sie ist immer eine noch viel grössere Lüge für die Meisten.
Hätte die EU in allen Ländern Abstimmungen zu den Verträgen mir der Ukraine abgehalten, sie wären mehrheitlich abgelehnt worden, deshalb gibt es solche Abstimmungen nicht, nur in Holland gab es eine dazu und wurde angelehnt, doch die Regierung wahrscheinlich von der EU unter solchen Druck gesetzt, dass sie auch unterschrieb, weil es im Rat die Einstimmigkeit braucht.
So gäbe es auch diesen Krieg vielleicht kaum so. Man hätte andere Handels-Verträge schliessen können, welche nicht einen Beitritt anstreben, denn das sollte schon Mehrheitsfähig sein innerhalb der bestehenden EU, wenn man so einen folgenreichen Weg anstrebt mit einem Land und demokratisch sein will.
Die Ukraine musste sich auch entscheiden zwischen Russland und der EU. Der damalige Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, stellte diese Forderung 2013 hinsichtlich einer möglichen Zollunion der Ukraine mit Russland..." ein Land könne nicht Mitglied einer Zollunion sein und zugleich in einer Freihandelszone mit der EU".... Weshalb nicht? Es war eine folgenreiche Forderung.
Ein souveränes Land sollte aber eigentlich doch selber entscheiden können mit wem es Freihandel betreiben will oder solchen aushandeln will. Also wurde da die Ukraine schon als EU Beitrittskandidat behandelt und nicht als souveränes Land, es wurde damit auch etwas in Aussicht gestellt, wozu es keine demokratische Legitimation gab. Das war auch eine Einmischung in die Angelegenheiten der damaligen Ukraine und wurde auch mit entsprechenden Integrations-Zahlungen dann garniert und somit wurde manipuliert, die Geschichte der Ukraine. Jetzt hat man einen Krieg und Putin ist alleine Schuld daran, somit ist die "Strategie" der EU aufgegangen selber unbefleckt zu bleiben bei ihrer Expansionsstrategie. Wie hoch auch immer der Preis sein wird, man ist völlig unschuldig daran und die meisten wollen auch gar nicht darüber nachdenken, weil es ja nun die absolute Schuld gibt, welche eben auch die absolute Unschuld auf der anderen Seite erzeugt.
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