Willy Brandt und Egon Bahr waren schon in den 70ern wegen der damaligen Ostpolitik massivster Angriffe seitens der Union und den Medien, hier ganz besonders der Springer-Presse, ausgesetzt, weil sie die Hallstein-Doktrin torpedierten. Dieser Weg wurde dann durch Helmut Schmidt mit seiner Unterstützung der Stationierung von Atomraketen (NATO-Doppelbeschluss) politisch untergraben.
Erst als kurz darauf Gorbatschow auf die Bühne trat, da gab es etwas Ruhe und als die Sowjetunion dann zusammenbrach konnte man sich westlicherseits zurücklehnen. Und als aus der Sowjetunion dann Russland wurde, war erst einmal das große Feindbild vorerst verschwunden. Jelzin ließ die "plötzlich" aufkommende Macht der gerade entstehenden Oligarchenkaste und den internationalen/multinationalen Unternehmen für ein paar Flaschen Wodka freie Hand, die sich dann auch schnurstracks aufmachten, um die russischen Bodenschätze zu plündern - da war auch noch alles gut.
Dann kam ein gewisser Wladimir Putin an die Macht, der faselte was von Blablabla Lissabon bis Wladiwostok - aber immer noch alles gut.
Als Putin aber 2000 ankündigte, bis 2006 Unternehmen wieder in Staatseigentum zu überführen, besser Enteignen, bzw. die Lizenzen und Schürfrechte neu zu verhandeln, da war Schluss mit lustig. Putin hätte aus der Geschichte wissen müssen, dass man den sogenannten Westmächten, allen voran den USA, nichts wegnimmt, nicht den Zugang verweigert oder sich gegen deren regionalen und globalen Konzern-Interessen stellt.
Was man bei der Krim als Annektion bezeichnet, heißt woanders Regime Change, also die Installation einer für den Changer vorteilhaften Regierung - ohne Krieg. Sowas können sich andere Länder erlauben (da gibt es lange Listen) aber nicht jemand, der zum Feind des Werte-Westen erklärt wurde.
Tja und seitdem gibt es nur noch politische, ökonomische und mediale Konfrontationen und seit Februar diesen Jahres nun auch militärische.
Schön, dass die fast 20jährigen Bohrarbeiten des Westens dann schlussendlich doch ihre "Früchte" getragen haben. Zu wessen Vorteil bzw. Nachteil, das werden die nächsten Jahre deutlich aufzeigen.
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