In der nächsten Woche ist es wieder einmal soweit und wer sich fragt, warum die sonst so verschwiegenen Banken ausgerechnet jetzt Kommentare zu ihrem Geschäftsverlauf abgeben, wird hier eine Antwort finden. Am 20.3. ist wieder einmal Großer Verfallstag oder auch dreifacher Hexensabbat genannt. Im englischen wird dieser Tag als Triple Witching Day bezeichnet. Er findet immer am dritten Freitag in den Monaten März, Juli, September und Dezember statt und hat große Bedeutung für die Börsen weltweit. Index-Optionen und -Futures an der Eurex verfallen am Hexensabbat zur Mittagsauktion beim so genannten Fixing. Zum Handelsende eines Großen Verfallstages laufen die Optionen auf die einzelnen Aktien aus. Dies gilt zudem nicht nur für die deutschen Börsen, sondern nahezu weltweit. Für die Deutschen und amerikanischen Indixes und Aktien findet der Verfall zu diesen Uhrzeiten statt :
-STOXX-Familie zwischen 11:50 bis 12:00 Uhr -DAX, TecDAX jeweils ab 13:00 Uhr, MDAX ab 13:05 Uhr (XETRA-Mittagsauktion) -Aktien ab 17:30 Uhr (XETRA-Schlussauktion) -amerikanische Werte und Indizes in der sogenannten Triple witching hour, der letzten Handelsstunde im New Yorker Börsenhandel Die Termine für die nächsten Großen Verfallstage:
2009: 20.3., 19.6., 18.9., 18.12. 2010: 19.3., 18.6., 17.9., 17.12. 2011: 18.3., 17.6., 16.9., 16.12. 2012: 16.3., 15.6., 21.9., 21.12. Was ist ein Verfall?
Ein Verfall bedeutet, dass zu den festgelegten Zeiten die genauen Basispreise, anhand derer die Futures bewertet werden (Settlement price) festgestellt werden. Beispiel: Für DAX-Futures bedeutet das, dass gegen 13h der DAX-Kursstand von der Börse ermittelt wird und damit das offizielle Maß für alle an diesem Tag auslaufenden Terminkontrakte auf den DAX darstellt. Je nachdem ob ein Future dann über oder unter dem ermittelten Wert liegt, bedeutet dies für die eine oder andere Vertragspartei dann ein Zahlungsanspruch oder eine Verbindlichkeit . Optionen die zum Verfallstag weder ausgeübt noch glattgestellt wurden, würden rein rechtlich anschliessend wertlos sein. Großes im Interesse der Marktteilnehmer an den Börsen den Kurs noch in letzter Minute zu den eigenen Gunsten zu beeinflussen
Da der Handel über Futures und Optionen am Terminmarkt mittlerweile den Umsatz an den Kassabörsen um ein Vielfaches übertrifft stellt das für die großen Marktteilnehmer, wie Banken, Fonds- oder Vermögensverwalter ein besonderes Interesse dar, noch kurz vorm Ablauf ihrer Optionen- und Teminkontrakte die Kurse in eine ihnen gewünschte Richtung zu treiben. So werden nicht nur noch in den Tagen vorher versucht durch Meldungen und Handeslaktivitäten den Trend an den Märkten in eine gewünschte Richtung zu lenken, sondern es können auch am Hexensabbat selbst innerhalb weniger Handelsminuten hohes Handelsvolumen und große scheinbar irrationale Kursschwankungen auftreten, besonders dann wenn die Indixes an wichtigen Marken stehen.
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