... hängt u.a. vom Alter der Probanden und auch von der Ethnie ab. Bei älteren Patienten und bei Afro-Amerikanern wird die Treffgenauigkeit schlechter. Damit wäre auch zu erklären, warum in der ProColon vs. FIT Studie mit über 10.000 Teilnehmern in USA und Deutschland schlechtere Ergebnisse, als in dem hier diskutierten Testergebnis erzielt hat. 71/80
Das heißt wiederum für uns: alle "Erfolgsmeldungen" von anderen Herstellern mit kleinen Studien sind in Wahrheit keine Erfolgsmeldungen. Die Daten müssen durch grosse Studien erst noch verifiziert werden.
Außerdem gibt es eine so genannten Cross Reaktivity des Tests - d.h., dass der Test offensichtlich auch bei bestimmten Dispositionen (Krankheitsbildern) oder anderen Krebsarten anschlägt (der Anteil ist aber relativ gering). D.h., es kann methyliertes Sept9 Gen geben, aber ein Polyp, Adenom oder Karzinom wird im Darm durch Koloskopie nicht gefunden. Dazu könnt Ihr mehr in der FDA Präsentation lesen. In den Fällen gibt es eine gewisse Herausforderung für Arzt und Patient, denn das Ergebnis sagt positiv, es wird aber nichts gefunden. Das Wissen darum ist eine Belastung für den Patienten. Hier kann aber bei vorliegenden Krankheitsbildern (auch Schwangerschaft) der Arzt das erklären. Wenn das nicht vorliegt, kann der Patient noch mal einen Allgemein Check durchlaufen, und möglicherweise würde als Nebeneffekt tatsächlich ein Krebs, der mit CRC nichts zu tun hat, entdeckt und behandelt werden.
Hierzu sei nochmals gesagt, dass bei 30% innerhalb der 20% falscher Positiver immerhin Polypen gefunden werden, die bei der Koloskopie gleich mit entfernt werden. Das ist gleich zu setzen mit der Entfernung einen Leberflecks bei einem Hautscreening. Leberfleck kann aber muss nicht gefährlich werden. Also ist die Koloskopie auch nicht ganz umsonst in solchen Fällen. Wir hätten also bei 80% Spezifität bei 100 Probanden 20 falsche Positive aber bei nur 14 wäre die Koloskopie gänzlich umsonst gewesen. Da aber in USA sowieso jeder ins CRC Screening alle 10 Jahre soll, ist das im Falles eines Massenscreenings ok. Es wird ja auch jeder geimpft, obwohl 90% nie mit Erregern in Kontakt kommt.
Alles in allem haben wir einen guten Test und die Teilnehmerrate steigt bei Anbieten eines Bluttests, wie durch Studien belegt. Nun stehen wir vor der Herausforderung, dass der Test den alten Markt extrem torpediert. Und deshalb haben wir es mit massiven Widerständen seitens der US CRC Lobby zu tun. Die ganze Bande muss durch massive Lobbyarbeit seitens Hamilton und der neuen Funktionen in die Enge getrieben werden. Deshalb wurde Garces und Co eingestellt. Wir können davon ausgehen, dass es im Besten Interesse des Epi Vorstandes ist, den Test erfolgreich zu machen. Denn immerhin profitieren diese Leute von Aktienoptionen. Diese ganze Verschwörungstheorie von der Übervorteilung deutscher Anleger muss aufhören! Was sollen die denn berichten? Die legen doch nicht die Strategien ihrer Lobbyarbeit offen, sondern nur konkrete Ergebnisse. Es gibt für die Erstattung nur die zwei Wege: entweder wird der NCS erteilt durch Inklusion in die USPTF Richtlinien (und nur diese, und keine Wald und Wiesen Kommissionen, von denen hier zuweilen berichtet wird) oder durch einen Gesetzeserlass. Ihr könnt euch sicher sein, dass selbst ein Bluttest mit einer Genauigkeit eines Cologuard ähnlich schwer torpediert würde. Auch hier würde die CRC Lobby darauf verweisen, dass erst noch die Massenscreening-Fähigkiet durch Langzeitstudien erfolgen muss. ProColon befindet sich übrigens im 2. Jahre (von 4) der Langzeitstudie. Auch hier kann es noch zu besseren Ergebnissen kommen und ProColon bleibt aufgrund dieser Anforderungen ggü. Wettbewerbern vorn.
Vorstellbar ist auch, dass im Falle einer Übernahme so viel Kapital zur Verfügung steht, dass ein Akquisiteur die Vermarktung ohne Abhängigkeit von Dritten, wie bei EXAS, in die Hand nimmt. Also mit eigenem Vertrieb und eigenem Labor und viel Social Media.
So liebe Leute: das Motto lautet: up or out!
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