13.11.2010 HSH: "einvernehmliche Trennung" von Nonnenmacher HSH Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher könnte beim Abschied Millionen kassieren. (Foto: dpa) Hamburg (dpa) - Die Hauptanteilseigner der angeschlagenen HSH Nordbank wollen sich nach einem Bericht des "Focus" möglicherweise einvernehmlich von Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher trennen. Das gehe aus einem internen Brief von Aufsichtsratschef Hilmar Kopper hervor, der dem "Focus" vorliege. Er sei telefonisch von den Regierungschefs der Mehrheitseigner Hamburg und Schleswig-Holstein gebeten worden, eine "einvernehmliche Trennung von Professor Nonnenmacher einzuleiten", schrieb Kopper dem Bericht zufolge an den Aufsichtsrat. Details würden erst bekanntgegeben, "wenn eine für beide Seiten akzeptable und faire Lösung der vertraglichen Ansprüche gefunden ist und gleichzeitig ein Nachfolger benannt werden kann", hieß es. Von der HSH Nordbank war keine Stellungnahme zu erhalten. Der Kieler Regierungssprecher Knut Peters widersprach Koppers Darstellung in dem Bericht vom Samstag. Von einvernehmlich sei nicht die Rede gewesen. Seit dem Beschluss der Landesregierungen in der vergangenen Woche, Nonnenmacher an der Spitze der Bank abzulösen, war spekuliert worden, ob damit eine Millionenabfindung fällig werden könnte. Der schleswig- holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki sagte dem "Focus": Wenn eine fristlose Kündigung von vorneherein ausgeschlossen wird, dann ist das ein GAU für die Länder und die Aufklärung der Affäre." Nonnenmacher steht seit Monaten in der Kritik. Mehrere Staatsanwaltschaften ermitteln gegen ihn. Die Politik gesteht dem 47-Jährigen zwar zu, dass er die angeschlagene Bank nach der schweren Finanzkrise recht schnell wieder in ruhigeres Fahrwasser gebracht hat. Dennoch wollten vor allem die kleineren Koalitionspartner in Hamburg und Kiel, Grüne und FDP, das Verhalten Nonnenmachers nicht mehr akzeptieren. Im Raum steht auch der Vorwurf, Nonnenmacher habe Mitarbeiter und Politiker durch die Sicherheitsfirma Prevent AG bespitzeln lassen. Einem Zeitungsbericht zufolge sollen im November erste Prüfergebnisse der Finanzaufsichtsbehörde Bafin zur HSH Nordbank vorliegen. Auch von den Resultaten könnte abhängen, ob Nonnenmacher mehrere Millionen Euro erhält, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Samstag) unter Berufung auf Finanzkreise und das Umfeld der Bank. Falls die noch laufenden Untersuchungen nichts Belastendes gegen Nonnenmacher zutage bringen, habe er Anspruch auf Auszahlung seines Vertrags. Der Vorstandschef beteuert, in keine der Affären bei der HSH persönlich verwickelt zu sein. Quelle: dpa-info.com GmbH
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