Hallo Cicero,
Der 10nm-Prozess hat die komplette IC-Branche vor große Herausforderungen gestellt. Intel hat inzwischen schon zwei Prozessorgenerationen Verspätung in Bezug auf den ursprünglichen Zeitplan. Und auch schon die Einführung des 14nm-Prozesses war von Qualitätsproblemen und Verspätungen begleitet.
Rein von der Physik her sieht es im Moment so aus, als dass das Ende der Fahnenstange in Bezug auf die IC-Miniaturisierung so langsam erreicht ist und die Grenzkosten bzw. der Zeitaufwand für die Einführung noch kleinerer Chipstrukturen exponentiell steigt. Somit würde es mich nicht wundern, wenn die Einführung der von der Chipindustrie geplanten 7nm-Prozesse noch weit länger als 3,5 Jahre dauern würde. Moores Law ist tot; die IC-Prozess-Zyklen werden sich immer weiter in die Länge ziehen.
Für AT&S bedeutet das aber keinen geringeren CAPEX, da sich die technische Komplexität der Fertigungsprozesse immer weiter erhöht. Die Investitionen pro Prozessiteration werden also immer höher während der Zyklus sich verlängert. Über den Zyklus gemittelt dürfte der CAPEX in etwa konstant bleiben. Investitionen in dieser Höhe können aber auch immer weniger Fabrikanten stemmen und daher sehe ich jetzt auch keinen übertriebenen Margendruck selbst gegen Ende der Zyklen.
Grüße buhmi
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