Hallo, Ihr Leidensgenossen!
Amani Gold Limited, Update vom 27. 12. 2020 zu meiner Einschätzung vom 24. 6. 2020
I.) Neuigkeiten
1.) Quartalsbericht zum 30. 6. 2020 vom 30. 7. 2020
1.) Das Giro-Bohrprogramm von 2.000 Metern soll im Oktober 2020 beginnen, wenn Diamantbohrgeräte zur Verfügung stehen. COVID-19 hat die Verfügbarkeit wegen Grenzschließungen beeinträchtigt.
2.) Lt. dem Cash-Flow-Bericht wurden durch den fast zur Gänze beendeten 1. Teil der Kapitalerhöhung bis zum 30. 6. 2020 986.0000 AUD eingenommen. Die Ausgaben betrugen im ganzen Quartal nur 170.000 AUD. Am 30. 6. 2020 war noch Cash in Höhe von 1,135.000 AUD vorhanden.
2.) Quartalsbericht zum 30. 9. 2020 vom 30. 10. 2020
1.) Das Giro-Bohrprogramm von 2.000 Metern soll im November 2020 beginnen, wenn Diamantbohrgeräte zur Verfügung stehen. COVID-19 hat die Verfügbarkeit wegen Grenzschließungen beeinträchtigt.
2.) Amani hat das Bejing General Institute of Mining and Metallurgy um einen Kostenvoranschlag für die Aktualisierung der Giro-Machbarkeitsstudie bis Ende 2020 gebeten, weil die anfängliche Machbarkeitsstudie nur auf den Kebigada-Ressourcenschätzungen von 2,900.000 Unzen Gold zu 1,18 g/t basiert hatte. Die neuen kombinierten angezeigten und abgeleiteten Ressourcen für Kebigada und Douze Match enthalten 4,400.000 Unzen Gold zu 1,04 g/t.
2.) Lt. dem Cash-Flow-Bericht wurden folgende Ausgaben bezahlt: 343.000 AUD für Personalkosten 310.000 AUD für Verwaltung 185.000 AUD für Exploration 190.000 AUD für die Prüfung des Gada-Projekts
Deshalb war am 30. 9. 2020 nur mehr Cash in Höhe von 155.000 AUD vorhanden.
3.) Amani Mitteilung vom 3. 11. 2020 betreffend den 2. Teil der Kapitalerhöhung
Am 3. 11. 2020 teilte Amani mit, dass im Rahmen des 2. Teils der Kapitalerhöhung 1,548,800.000 neue Aktien zu 0,001 AUD ausgegeben wurden. Amani hat daher 1,548.800 AUD erhalten.
4.) Amani Mitteilung vom 23. 12. 2020: Beginn der Aktualisierung der Machbarkeitsstudie
a) Amani hat am 23. 12. 2020 mitgeteilt, dass das Bejing General Institute of Mining and Metallurgy die Arbeit für die geplante Aktualisierung der Giro-Machbarkeitsstudie begonnen hat. Diese soll bis Ende Jänner 2021 fertiggestellt sein. In dieser neuen Studie soll die aktuelle Kebigada Ressourcenschätzung von 4,100.000 Unzen Gold (0,5 g/t Cut-Off-Grad) berücksichtigt werden, die deutlich größer ist als die anfängliche Kegibada-Ressourcenschätzung von 2,900.000 Unzen (0,9 g/t Cut-Off-Grad).
b) Es wurde ein Diamantbohrgerät organisiert, das betriebsbereit ist. Das Giro-Bohrprogramm von 2.000 Metern soll Anfang 2021 beginnen.
c) Amani hat auch mitgeteilt, dass nach der Prüfung des Gada-Projekts die Entscheidung getroffen wurde, dieses Projekt nicht weiter zu verfolgen.
II.) Anmerkungen zu diesen Neuigkeiten
1.) Das Giro-Bohrprogramm soll jetzt mit fünfmonatiger Verspätung im Jänner 2021 beginnen.
2.) Für Amani gilt, was auch für viele andere Explorer gilt: “Nach der Kapitalerhöhung ist vor der Kapitalerhöhung.“ Am 30. 9. 2020 hatte Amani nur mehr Cash in Höhe von 155.000 AUD zur Verfügung. Durch den 2. Teil der Kapitalerhöhung vom 3. 11. 2020 hat sich dieser Betrag auf 1,703.000 AUD erhöht. Davon sind zuerst einmal die Fixkosten zu bestreiten. Im 3. Quartal 2020 betrugen die Ausgaben für Personalkosten und Verwaltung 343.000 AUD und 310.000 AUD, zusammen 653.000 AUD. Amani sollte diese Kosten im 4. Quartal 2020 und im 1. Quartal 2021 reduzieren können. Allerdings muss Amani im 1. Quartal 2021 die Kosten der Machbarkeitsstudie bezahlen. Ich frage mich schon, wieviel Geld dann für die Bohrungen, die Anfang 2021 beginnen sollen, überhaupt noch vorhanden sein wird. Eine weitere Kapitalerhöhung ist unvermeidlich. Möglicherweise will Amani das Ergebnis der Machbarkeitsstudie noch abwarten und erhofft sich dadurch eine Kurssteigerung, um dann eine weitere Kapitalerhöhung zu besseren Bedingungen durchzuführen, mit der auch die Giro-Bohrungen finanziert werden können.
3.) Mit großer Verwunderung habe ich gelesen, dass Amani am 30. 10. 2020 mitgeteilt hat, dass die Giro-Machbarkeitsstudie aktualisiert werden soll, weil sich die Ressourcen seit der anfänglichen Machbarkeitsstudie wesentlich erhöht haben. Dazu ist Folgendes anzumerken: Amani hat in der Präsentation vom August 2019 die Fertigstellung einer Machbarkeitsstudie für Douze Match und Kebigada für das 4. Quartal 2019 angekündigt. Außerdem sollten zeitnahe Möglichkeiten einer Goldproduktion (Joint Ventures) geprüft werden. Tatsächlich hat Amani dann aber diese Machbarkeitsstudie nie mehr erwähnt. Jetzt auf einmal soll eine nie veröffentlichte Machbarkeitsstudie aktualisiert werden. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass die für das 4. Quartal 2019 angekündigte Machbarkeitsstudie ein unwirtschaftliches Ergebnis erbracht haben muss, weswegen sie von den Amani-Verantwortlichen verschwiegen wurde. Das ist unseriös und außerdem eine Verletzung der gegenüber den Aktionären bestehenden Informationspflicht. Warum hat Amani jetzt eine Aktualisierung der bisher unveröffentlichten und offensichtlich unwirtschaftlichen Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben?
4.) Dafür gibt es 2 Gründe:
a) Im 4. Quartal 2019 betrug der Goldpreis durchschnittlich rund 1.500 USD pro Unze Gold. Amani hat das Bejing General Institute of Mining and Metallurgy am 30. 10. 2020 um einen Kostenvoranschlag für die Aktualisierung der Giro-Machbarkeitsstudie gebeten. Im Oktober 2020 betrug der Goldpreis durchschnittlich rund 1.900 USD pro Unze, er war daher durchschnittlich um 400 USD höher als im 4. Quartal 2019. Das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied und kann aus einem unwirtschaftlichen Goldprojekt ein profitables machen.
b) Es ist auch ein gewaltiger Unterschied, ob die Machbarkeit eines Goldprojekts mit 4,100.000 Unzen geprüft wird oder die eines Projekts mit 2,900.000 Unzen. Bei der Capex wird sich dabei nicht viel ändern, aber die gesamten Investitionskosten verteilen sich in der Rentabilitätsberechnung auf wesentlich mehr Unzen Gold, weswegen das Projekt dann automatisch profitabler wird, obwohl die 4,100.000 Unzen mit 1,03 g/t geringgradiger sind als 2,900.000 Unzen mit 1,18 g/t.
5.) Dass in dieser Machbarkeitsstudie für Kebigada keine Reserven, sondern nur angezeigte und abgeleitete Ressourcen von 2,400.000 bzw. 1,700.000 Unzen Gold, zusammen 4,100.000 Unzen, berücksichtigt werden sollen, spricht nicht dafür, dass diese Studie sehr seriös sein wird. Abgeleitete Ressourcen haben in einer vernünftigen Machbarkeitsstudie nichts verloren.
III.) Schlussfolgerungen
1.) Auf Grund der Neuigkeiten des letzten halben Jahres sehe ich keine Veranlassung, meine Schlussfolgerungen in der Einschätzung vom 24. 6. 2020 zu ändern.
2.) Ich gebe allerdings zu, dass ich mich in einem Punkt gewaltig getäuscht habe. Ich habe mir damals nicht vorstellen können, dass der Amani-Börsenkurs ohne besonderen Grund für einen Zeitraum von rund einem Monat (Ende August bis Ende September 2020) auf 0,002 AUD steigen könnte.
3.) Wie könnte es mit Amani in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen? Bei einem Kurs von 0,001 AUD beträgt die unverwässerte Marktkapitalisierung derzeit 9,384.000 AUD. Auf Grund der unter II.) 4.) erläuterten Fakten halte ich es für möglich, dass die Machbarkeitsstudie ein auf den ersten Blick positives Ergebnis bringen wird. Auch wenn eine Machbarkeitsstudie ohne Reserven nur von eingeschränkter Aussagekraft sein kann, könnte so ein positives Ergebnis bewirken, dass der Börsenkurs auf 0,002 oder eventuell sogar 0,003 AUD steigt.
4.) Dann aber wird es problematisch.
a) Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass Amani die Capex für die gesamten Investitionskosten inkl. der Errichtung aller für eine Goldproduktion erforderlichen Anlagen (ich glaube nicht, dass diese Kosten insgesamt geringer als mindestens 200,000.000 AUD sind) durch Kapitalerhöhungen und Darlehensaufnahmen selbst finanzieren kann, noch dazu auf Basis einer Machbarkeitsstudie ohne Reserven. Auch wenn das geplante 2.000 Meter Giro-Bohrprogramm jetzt wirklich im Jänner 2021 beginnen sollte und dabei gute Bohrergebnisse erzielt werden, wird sich das nicht ändern.
b) Es wird sehr schwierig werden, eine andere Minengesellschaft zu finden, die entweder das ganze Projekt kauft oder mit Amani eine Joint-Venture-Vereinbarung abschließt, die so aussieht, dass Amani das Projekt einbringt und die Minengesellschaft für die Finanzierung sorgt. Möglich wäre das aber schon, da es einige Goldminenbetreiber gibt, die neue Projekte erwerben wollen. Es gibt aber einige Gründe, warum sich deren Begeisterung wahrscheinlich ziemlich in Grenzen halten wird: 1: in der Machbarkeitsstudie können keine Reserven berücksichtigt werden. 2: Das halbstaatlichen Kongo-Unternehmen SOKIMO ist zu 35 % an den Gewinnen des Giro Goldprojekts beteiligt. 3: Risikofaktor Klaus Eckhof. 4: Hohes Länderrisiko Kongo.
5.) Ich überlege mir trotzdem Folgendes: Ich könnte versuchen, 8,000.000 Amani-Aktien um 0,001 AUD zu kaufen, das wären insgesamt 8.000 AUD. Mit Spesen würde mich dieser Kauf rund 5.000 Euro kosten. Wahrscheinlich würde dieser Kauf nicht gelingen. Wenn doch, könnte ich dann die Machbarkeitsstudie abwarten und anschließend versuchen, diese Aktien um 0,002 AUD wieder zu verkaufen, um einen Gewinn von 100 % zu erzielen. Das wäre natürlich eine hochspekulative Zockerei, die auch danebengehen könnte. Wenn die Machbarkeitsstudie schlecht ausfallen sollte und dann kein Geld mehr vorhanden wäre, könnte ich diese Aktien dann möglicherweise nicht wieder verkaufen oder nur zu Kursen unter 0,001 AUD. Wenn Ihr jetzt denkt, dass ich völlig wahnsinnig geworden bin, kann ich das nicht einmal widerlegen. Trotzdem schließe ich nicht aus, dass ich innerhalb der nächsten 4 Wochen einen Anfall von geistiger Verwirrung bekomme und einen Kaufauftrag für 8,000.000 Aktien um 0,001 AUD erteile.
PS: Ich habe am 12. 12. 2020 meine Analyse von Perseus Mining bei Wallstreet Online ins Perseus-Forum gestellt und diese Analyse am 21. 12. 2020 noch ergänzt. Perseus besitzt 57,530.199 Amani-Aktien und ist dadurch zu 0,73 % beteiligt. Perseus produziert derzeit jährlich rund 250.000 Unzen Gold und hat gute Chancen, diese Produktion bald auf rund 500.000 Unzen pro Jahr zu verdoppeln.
Ich wünsche euch ein gutes neues Jahr.
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