1. Greenwirnoment agiert in Deutschland lediglich als "Handwerksbetrieb" welches Capstone-Turbinen kauft und dann mit zusätzlicher Ingenieursleistung verkauft. In Deutschland ist Greenvironment allerdings nur einer von mindestens zwei deutschen Unternehmen, die Capstone-Turbinen verkaufen (und zumindestens ein österreichischer Abnehmer soll auch in Deutschland verkaufen). In anderen Ländern sollen Exklusivverträge abgeschlossen worden sein - welche dies sind habe ich allerdings nicht herausfinden können. Aber eigentlich könnten nur Finnland, Polen und/oder Rumänien in Frage kommen. Da es zumindestens in Deutschland keine Exklusivität gibt sind den Verkaufspreisen (und damit Erträgen) dementsprechend Grenzen gesetzt Zudem gibt es weitere Unternehmen, die eine ähnliche Technologie anbieten. - Greenvironment ist kein Handwerksbetrieb, sondern ein klassischer Systemintegrator wie z.B. IBM. Greenvironment setzt hochentwickelte Technologien zu einem eigenen Produkt zusammen. Neben Greenvironment besitzt E-quad noch eine Vertriebslizenz für Deutschland. E-quad ist jedoch sehr klein und vertreibt in erster Linie nur kleine Anlagen an Ingenieurgesellschaften. Trotzdem ist selbst E-quad schon sehr profitabel und wächst immer weiter, was umso mehr für Greenvironment spricht. Greenvironment bietet zudem die sehr wichtige Fernüberwachung mit Hilfe eigener Software an, E-quad nicht. Greenvironment ist in Sachen KWK Mikrogasturbinen Anlagen meiner Meinung nach weltweit die Nr.1 wenn um installierte MW geht. An Greenvironment führt kein Weg vorbei. 2. Die "Muttergesellschaft" also Capstone selber verbrennt seit Jahren viel, viel Cash - auch in diesem Jahr war Capstone gezwungen, den negativen Cashflow am Markt wieder auszugleichen. Über kurz oder lang wird Capstone seine Preise anpassen müssen, um profitabel werden. Und das dürfte zu Lasten der Distributeure - auch in Europa - gehen. Dann wird Greenvironment dies steigenen Preise an die Kunden weitergeben müssen - was ggf. zu verminderten Verkäufen (bzw. kleineren Margen) führen könnte.
- Damit liegst Du komplett daneben. Die Preise der Turbinen sinken schon und werden weiter sinken. Die Umsätze bei Capstone steigen natürlich auch stark an, die Entwicklungskosten bleiben aber nahezu gleich. Capstone sollte in recht naher Zukunft die Gewinnzone erreichen. Neue Capstone-Produkte werden erstmal einen stolzen Preis haben, aber auch weitere Vorteile wie etwa einen höheren elektr. Wirkungsgrad bieten.
3. Greenvironment ähndelt - was die Finanzausstattung betrifft - tatsächlich mehr einem Handwerksunternehmen. Aus den Bilanzen, die zur Greenvironment GmbH in Berlin im eBundesanzeiger veröffentlicht wurden (letze 2010) - geht hervor, dass das Eigenkapital bei ca. 8 % liegt (keine gute Basis für eine Bankfinanzierung). Das gleiche gilt für die Greenvironment Energy Solutions GmbH (negatives Eigenkapital) und die Greenvironment Anlagen GmbH (negatives Eigenkapital). - Was erwartest Du von einem Startup in dieser Phase? Natürlich gibt es da keine große Bankenfinanzierung, darum hat man auch Aktien platziert und sich bei Altinvestoren Geld geliehen. Die GmbH-Bilanz im Bundesanzeiger ist alt und hat für die PLC-Bilanz wenig Aussagekraft, zumal die GmbH nur eine Tochter der Greenvironment OY aus Finnland ist. 4. Die kurzfristige Belieferung der Kunden - wenn sie bestellen - dürfte sich schwierig gestalten, da Greenvironment keine oder nur wenige Turbinen "vor Ort" in Deutschland haben dürfte - oder Capstone finanziert den Kauf vor bzw. stundet die Rechnung an Greenvironment. Der zeitliche Aspekt fällt m.E. nicht so ins Gewicht, da zwischen Kaufentscheidung und Aufbau i.d.R. mehrere Monate vergehen können.
- Bislang gab es keine Projektverzögerung aufgrund von Engpässen bei Capstone. Capstone produziert hier sehr gut "in time".
5. Ich gehe davon aus, dass die aktuelle Liquiditätssituation 2012 (vom Geschäftsjahr 2010 auf 2011 dürfte sich das wohl nicht verbessert haben) Greenvironment erhebliche Probleme bereiten dürfte - deshalb wird es wohl voraussichtlich eine Kapitalerhöhung geben müssen. Wenn man spekulieren will - kann man auch vermuten, dass die Beteiligten (also vor allem Cheyne Renewable Energy Fund L.P. und das Management) auch die Möglichkeiten hätten die Aktien an einen Dritten zu "verleihen" - der die Aktien am Markt verkauft, um dann später die Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Aktionäre durchzuführen. Aber wie gesagt - alles nur Spekulation! - Du vergleichst das GJ 2010 mit dem GJ 2011. Greenvironment hat in diesem Zeitraum mindestens 4,5 - 5 Millionen Euro eingesammelt (u.a. durch die KE im März 2011 und die Fremdkapitalaufnahme Anfang 2012). Sollte das nicht reichen? Wenn nicht, dann nur, weil man einen Haufen Riesenanlagen errichten will und vorfinanzieren muss.
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