Ist auch so eine Sache, die ich nicht ganz verstehe, denn es gibt über diesen Vertrag kaum Transparenz und von Abfindungszahlungen weiß ich gar nichts. Kann mir auch nicht so richtig vorstellen wo TSCM im Jahr 100 MW an Modulen in Europa verkaufen will.
Ich wollte im Prinzip auf das US-Geschäft nur deshalb eingehen, weil du wie auch charly auf dieses Geschäft so große Hoffnungen setzt. Wenn Centrosolar in den USA 15 bis 20 Mio. € Umsatz generiert in diesem Jahr, dann wäre das Top, aber meiner Schätzung nach werden wohl kaum 10 Mio. € raus kommen. Wie gesagt das kleine Aufdachanlagengeschäft in den USA ist nicht allzu groß vom Volumen her, sind ja nur 13% vom deutschen Kleinanlagengeschäft. Dazu kommt ja noch, dass Sunpower und Solarworld im Kleinanlagengeschäft alleine schon Marktanteile von um die 40% in den USA haben. Der US-Markt ist ein verdammt schwieriger Markt bei dem sich Solarworld schon krass verschätzt hat. Die Anforderungen dort sind halt andere, da geht es nicht um Einspeisevergütungen, sondern um Leasingfinanzierung, Tax-Credits als direkte Subvention und um Stromabnahmeverträge. Ich denke auch, dass ohne Partnerschaften Centrosolar im US-Geschäft nicht richtig Fuß fassen wird/kann. So arbeitet z.B. der größte US-Solateuer SolarCity z.B. mit dem amerikanischen Elektroautobauer Tesla zusammen oder Sunpower mit Ford, in dem ein Autokäufer des neuen Elektroautos Ford Focus Electric gleich eine 2,5 kW starke PV-Anlage für 4.000 $/kW angeboten wird, was für US-Verhältnisse ein super Preis ist. Die Module, die Centrosolar in den USA verbaut, werden wohl von der US-Produktion von Motech kommen, an der ja TSCM beteiligt ist.
Centrosolar wird meiner Meinung nach gar nichts anderes übrig bleiben sich weiter zu internationalisieren außerhalb Europas, aber das kostet richtig Geld (siehe Aufbau des US-Geschäftes, das 5 Mio. € gekostet hat), denn in Europa wird das Kleinanlagengeschäft in diesem Jahr nicht großartig wachsen, wenn es überhaupt wächst. Einen richtigen Schub wird es in Europa bei den Kleinanlagen erst dann wieder geben, wenn es günstige und sichere Speicher gibt mit einem cleveren Energiemanagement. Jedoch wird das sicher noch 2 bis 4 Jahren dauern bis so weit ist mit den "zukunftsähigen Eigenverbrauchslösungen".
Meiner Meinung nach muss Centrosolar wesentlich stärker in das große Aufdachanlagengeschäft einsteigen, denn da sind die Wachstumsraten größer wie im kleinen Aufdachanlagengeschäft und die Margen sind da auch nicht so schlecht. Die Zielgruppe bei großen Aufdachanlagen sind meist größere Unternehmen und in denen hat so gut wie niemand die Zeit dazu sich gründliche oder tiefergehende Infos über PV-Anlagen zu holen und den Bau der PV-Anlage auch noch zu organisieren und zu überwachen. Wenn sich ein größeres Unternehmen eine PV-Anlage auf sein Dach/Dächer setzen lassen will, dann wollen die das meist auch aus einer Hand haben. Das heißt Rentabilitätsrechnung, Projektierung, günstige Finanzierung, Montage, Versicherungen, ein einfaches Energiemanagentsystem, da sich solche PV-Anlagen großteils nur über den Eigenverbrauch rechnen, und einen verlässlichen Service. Für mich wäre das ein Markt wie geschaffen für Centrosolar.
Centrosolar agierte im letzten Jahr auf der Kostenseite richtig gut und das ist auch das ganz große Plus von Centrosolar und genau deshalb bin ich auch mittlerweile hier rein. Zumal ja die Marktkapitalisierung nur noch 17 Mio. € beträgt und sich Centrosolar technologisch vor keinem verstecken muss. Jedoch ist das ganze in der PV-Branche ein großes Vabanquespiel und die Branche ist so dynamisch und fast nicht vorhersehbar, sei es bei der Preisentwicklung oder bei der Nachfrage, dass ein Unternehmen sein Geschäftsmodell immer wieder überdenken muss und auch immer mal wieder neu justieren muss. Wenn Centrosolar ihrer Fertigungskapazitäten einigermaßen gut auslasten will mit einem Absatz von etwa 250 MW inkl. OEM-Produktion für TSCM, was ja eine Verdoppelung gegenüber 2011 wäre, dann wird denen gar nichts anderes übrig bleiben sich neue Geschäftsfelder bzw. neue Märkte zu suchen. Die USA und Kanada mit der OEM-Produktion war definitiv der richtige Schritt. Conergy erzielte in 2011 in den USA einen Umsatz von 43 Mio. € und in Kanada von 27 Mio. €. Was Conergy schafft, das sollte auch Centrosolar schaffen in 2 Jahren.
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