Bitcoins besitzen – wie andere Fiatwährungen – keinen inneren Wert (Materialwert oder ähnliches), das heißt ihr „Wert“ richtet sich nach Angebot und Nachfrage der Nutzer. Es existieren unregulierte Börsen – ähnlich dem Devisenmarkt – an dem Bitcoins in andere Währungen getauscht werden können.
Eine Fälschung von Einheiten oder Transaktionen ist durch das verwendete asymmetrische kryptographische Verfahren, das digitale Signaturen erzeugt und überprüft, nach heutigem Wissensstand praktisch ausgeschlossen. Das doppelte Ausgeben derselben Bitcoins wird mittels eines Proof-of-Work-Verfahrens verhindert. Ein Angreifer müsste im Durchschnitt mehr Rechenzeit als alle ehrlichen Bitcoin-Teilnehmer zusammen aufwenden, um den Proof of Work zu fälschen.
Allerdings ist es prinzipiell nicht völlig auszuschließen, dass das System durch Softwarefehler Transaktionen fehlerhaft verrechnet oder sogar das Bitcoin-Netzwerk als ganzes unbrauchbar wird
Die Bestätigung einer Zahlung dauert ca. 10 Minuten.[64] Allerdings besteht im System nicht sofort Konsens über eine einzelne Bestätigung. Jede weitere Bestätigung, die wieder ca. 10 Minuten dauert, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Zahlung dauerhaft erhalten bleibt. Nach sechs aufeinanderfolgenden Bestätigungen gilt eine Zahlung als verbindlich bestätigt. 1Stunde,hä?
Zahlungen mit Bitcoin können nicht rückgängig gemacht werden. Dies stellt im Online-Handel für den Verkäufer einen Vorteil dar, da Rückbuchungen von Zahlungen bei betrügerischen Käufen nicht möglich ist.
Einmal falsch überwiesenes Geld kann dadurch aber auch nicht durch eine zentrale Instanz zurücküberwiesen werden. Innerhalb des Bitcoin-Systems ist der Empfänger anonym und kann auch nicht kontaktiert werden. Falls eine Zahlung irrtümlich erfolgt, ist man daher entweder darauf angewiesen, dass der Empfänger seine Identität außerhalb des Bitcoin-Systems preisgegeben hat oder allgemein Wohlwollen beweist und die unerwartete Einzahlung auf sein Konto zurücküberweist. Die versehentliche Eingabe von falschen Adressen aufgrund von Tippfehlern wird durch die Auswertung einer Prüfsumme verhindert.
Während, wie oben beschrieben, alle Transaktionen öffentlich in einer verteilten Datenbank gespeichert werden, wird das Eigentum an den Bitcoins durch den Besitz privater Schlüssel nachgewiesen, die ausschließlich auf dem eigenen Rechner abgelegt werden. Daher ist für die Sicherheit des eigenen Guthabens der lückenlose Schutz dieser Schlüssel vor Verlust und Malware entscheidend. Bei einem Datenverlust oder Diebstahl der Schlüssel können andernfalls substanzielle Beträge unwiederbringlich verlorengehen und die Bitcoins zerstört werden.[76][77] Die Begrenzung auf 21.000.000 Bitcoins ist daher ein theoretischer Wert, der durch die bereits eingetretenen Bitcoinverluste nicht mehr erreicht werden kann.
Softwarefehler und Angriffsszenarien im Bitcoin-System
Designfehler in Bitcoin oder Softwarefehler in verbreiteten Client-Implementationen können zum zeitweiligen Ausfall oder zum Zusammenbruch des Systems führen. Allerdings lässt sich die Software verändern, um z. B. Fehler zu beheben. Diese veränderte Version muss dann aber von sovielen den Anwendern akzeptiert bzw. verwendet werden, dass mehr als die Hälfte der Rechenleistung darauf entfällt. Wenn dies zu Bitcoin-Einheiten führt, die für eine frühere Version der Software nicht mehr gültig ist, wird dies als Hard Fork bezeichnet. Ganzzahl-Überlauf bei der Verrechnung von Transaktionen im August 2010
Am 15. August 2010 wurde der bisher schwerste Softwarefehler im Bitcoin-System entdeckt und behoben. Grundsätzlich wird geprüft, ob die Summe der Ausgänge einer Transaktion die der Eingänge nicht überschreiten. Eine eigens präparierte Transaktion führte aufgrund eines fehlerhaften Ganzzahlüberlaufs zu einer nicht geprüften negativen Gesamtsumme, so dass die Transaktion als gültig akzeptiert wurde und zu einer Gutschrift von 18,4 Milliarden BTC führte. Für die Behebung war es notwendig, das Netzwerk umgehend zu stoppen und ein eilig erzeugtes Update zu verteilen. Die ungültige Transaktion wurde aus der Block Chain entfernt.[114][62] Zeitweilige Blockchain-Abspaltung am 11. März 2013
Am 11. März kam es aufgrund eines Softwarefehlers zu einer Abspaltung (Fork) der Blockchain. Ursache war, dass die Version 0.8 der Referenzimplementation der Bitcoin-Software so geändert worden war, dass ein Block eine größere Anzahl von Transaktionen umfassen konnte, um die stark wachsende Zahl von Transaktionen zu verarbeiten. Gleichzeitig wurde das Datenbank-Backend des Client zur Speicherung der Blöcke von Berkeley DB auf eine leistungsfähigere Datenbank umgestellt. Durch die Version 0.8 wurde ein großer Block erzeugt, den die alte Version 0.7 als ungültig ablehnt, da dabei ein Limit der Datenbank überschritten wird.[115] Die hierdurch entstandene Abspaltung der Blockchain war eine problematische Situation, da die neu erzeugten Geldeinheiten nur für einen der beiden Zweige gültig sind.
Als Gegenmaßnahme riefen die Entwickler dazu auf, die Version 0.8 nicht mehr für das Mining einzusetzen und ausschließlich hierfür auf Version 0.7 zurückzugehen. Somit wurde die durch die ältere Version unterstützte Blockkette zur längsten Kette und in Folge der in die Software eingebauten Regeln auch von den Clients der Version 0.8 als gültig anerkannt. Die von der neueren Software bestätigten Transaktionen wurden automatisch in die mehrheitlich verwendete Blockchain übernommen, womit die Situation bereinigt war. Bis auf die neu geschöpften und mit dem nun ungültigen zu großen Block verknüpften Geldeinheiten gingen keine Transaktionen oder Guthaben verloren.
Um sicherzustellen, dass keine Coins in beiden Blockchains gleichzeitig gezielt ausgegeben werden konnten (Double Spend Attacke),[116] suspendierten die Börsen kurzzeitig die Annahme von Bitcoin-Einzahlungen.[117][118] [119][120]
In Folge des Zwischenfalls brach der Kurs innerhalb von zwei Stunden von 48,50 US-Dollar auf 38,00 US-Dollar ein und erholte sich in den nächsten drei Stunden auf rund 45 US-Dollar.
Der Vorfall wurde von den Entwicklern von Bitcoin als Anlass genommen, an den experimentellen Status des Systems zu erinnern, aufgrund dessen auch katastrophale Fehler nicht völlig auszuschließen sind.[121] Szenario eines 51%-Angriffs
Die Situation eines Forks der Blockchain ist deswegen von sehr hoher Bedeutung, weil genau diese Art von Situation auch aufträte, wenn jemand versuchen würde, mit einer Softwareänderung „ungültige“ Blöcke zu erzeugen oder die Währung durch eine Erzeugung zusätzlicher Geldeinheiten zu inflationieren. Dies kann aufgrund zahlreicher Sicherheitsmaßnahmen nur gelingen, wenn die Besitzer von mehr als der Hälfte der Rechenleistung im gesamten Peer-to-Peer-Netzwerk die neu erzeugten Blöcke und Transaktionen akzeptieren. Da eine Inflationierung jedoch zu einer Entwertung von Bitcoin-Guthaben und Erträgen der Miner führt, ist es unwahrscheinlich, dass eine solche Mehrheit gefunden wird.
Eine Unterwanderung des Bitcoin-Netzwerks durch die Konzentration von großen Mengen an Rechenleistung durch einzelne Akteure ist theoretisch denkbar. Sie wäre jedoch mit einem sehr hohen finanziellen Aufwand verbunden und könnte durch geeignete Modifikationen der Software vermutlich vereitelt werden. ----------- Je genauer du planst, umso härter trifft dich der Zufall
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