Der USA Bären-Thread

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neuester Beitrag: 25.10.24 20:34
eröffnet am: 20.02.07 18:45 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 156405
neuester Beitrag: 25.10.24 20:34 von: Parsonage Leser gesamt: 23887030
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16.05.07 13:04
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234267 Postings, 7519 Tage obgicou@permanent


das Trading Shorten mit OS oder Turbos hab ich komplett aufgegeben; halte weiterhin SG3G26 zur Absicherung.

Die nach wie vor vorhandene Liquidität sorgt für stabile Kurse auch bei schlechten fundamentalen Nachrichten. Also stellt sich die Frage wann

a) die Liquidität aus Japan versiegt, sprich die Zinsen angehoben werden.
Die zuletzt veröffentlichten jap. Konjunkturdaten sahen ja nicht allzu schlecht aus.
Morgen kommt das BIP; wenn das stark wird, könnte der Yen erstarken. Wenn nicht, gibt es weiter billig Geld aus Fernost.

b) die Fundamentaldaten so schlecht werden, daß die Marktteilnehmer nicht mehr an Gewinne aus Carrytrades glauben; das kann noch eine Weile dauern.  

16.05.07 13:09
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80400 Postings, 7532 Tage Anti LemmingTrout

Ist o.k. Nur möchte ich richtigstellen, dass ich mich selber NICHT zu den "Perma-Bären" zähle - und auch viele andere in diesem Thread keine Perma-Bären sind, obwohl sie JETZT bärisch eingestellt sind.

Dieser Thread wurde ja auch nicht im März 2003 eröffnet, als es hier bei Ariva vor Bären-Threads wimmelte, sondern in Zeiten von Allzeithochs von DOW & Co., als auch bei Vielen, die zuvor Bullen war, Zweifel an der Nachhaltigkeit der Rallye aufkamen.

 

16.05.07 13:27

4560 Postings, 9137 Tage Sitting BullAL,

wie ist eigentlich Deine Meinung zur Rückabwicklung der Yen-Carries. Wird die BOJ im Falle des Falles Billionen von Yen auf den Markt werfen, um eine steile Yen-Hausse zu verhindern?  

16.05.07 13:32
5

80400 Postings, 7532 Tage Anti LemmingFed-Hoenig sieht USA an einem temporären Tief

Hoenig meint, USA stehe gerade an einem temporären Tief. Von nun an soll es auch dort zu Lande aufwärts gehen. Wäre Hoenig ein Analyst oder News-Schreiber, würde ich auf das Geschreibsel wenig gegen. Er ist aber Fed-Mitglied und Präsident der Fed-Filiale in Kansas.

Zwar ist sicherlich auch die Fed parteiisch, weil sie das Wohl Amerikas im Auge hat. Aber wer von uns Bären kann schon mit Sicherheit ausschließen, dass die USA - die vom schwachen Immobilienmarkt gebeutelt werden - nicht DOCH noch die Kurve kriegen und sich dem globalen Wachstum in Europa und Asien anschließen? Ich kann es NICHT (mangels Beweisen). Dass meine Bauchmeinung dagegen steht, ist für mich zurzeit kein Grund, Geld darauf zu verwetten - zumal ich eine polternde Bullenhorde gegen mich habe. Mögen diese Bullen auch dumm sein, so wäre es auch meinerseits dumm, mich vor diese rasende Lokomotive zu stellen. Freilich bin ich jetzt (mit kleinen Ausnahmen) auch nicht long investiert. [Indirekt "pro-amerikanisch" ist meine Cash-Positionierung in Dollars, die aber 5,25 % Zinsen abwerfen, was ja eine nette Abwarteprämie ist.]

Bezogen auf den Aktienmarkt bleibe ich bei meiner Strategie, im Fall eines "Falles" pro-zyklisch zu shorten, vorher nicht. Die Wende vorauszuahnen mag am Tief eine sinnvolle Strategie sein, am Hoch ist sie es eher nicht.



Fed's Hoenig sees economy picking up
By MarketWatch
Last Update: 12:17 AM ET May 16, 2007

DENVER (MarketWatch) -- Federal Reserve Bank of Kansas City President Thomas Hoenig on Tuesday night that he expected the first quarter would be the low point of the slowdown and the economy would pick up from here.

"My own outlook (is) the economy will slowly, gradually increase over the course of the year from our current level of 1.3% towards 2(%) and above 2% over the course of 2007 and ... a higher growth rate going into 2008," Hoenig said.

The Federal Reserve's "modestly firm" current federal funds rate target of 5.25% is designed to "bring the inflation rate down but it is also designed to allow the U.S. economy to move forward and expand gradually over time," he said.

Hoenig, a voting member of the FOMC this year, spoke at a U.S. economic forum in Denver. Hoenig dismissed fears of a recession, saying the consumer "has continued to be a strong supporter' of growth."

"Although we have seen some slowdown in the numbers here recently, but basically over the last year the consumer remains a strong part of driving demand in the economy, exports is another positive sector as the pace of global growth improves and the weakening dollar has made U.S. products more competitive, " he said. In addition, government spending has been boosting growth, he said.

Economic risks to the U.S. economy include the slowing housing market and upheavals in the subprime lending sector, which make it harder for consumers to pull equity out of their homes. Business investment also has slowed, Hoenig said.

Although inflation has eased recently, energy prices have fluctuated since last summer, he said. Gasoline prices are again on the rise and could eventually work through to core inflation [??? Ich dachte aus der "Kernrate" wäre Öl rausgerechnet ???], Hoenig said. The U.S. productivity rate has also slowed, a situation Hoenig said he believed would be temporary.

At its latest meeting on May 9, the Federal Open Market Committee left the Fed funds target at 5.25%, where it has been since June 2006. In a statement released after the meeting, FOMC members noted that U.S. core inflation remains somewhat elevated and expressed concern that inflation will fail to moderate as expected.

On Tuesday, a weaker-than-expected April consumer price report helped propel the Dow Jones Industrial Average to a record close.
 

16.05.07 13:38
1

80400 Postings, 7532 Tage Anti LemmingSitting Bull

Das werden die Japaner wohl erst wieder bei einem USD/JPY-Kurs um die 100 machen (zurzeit 120). Klar sind sie nicht daran interessiert, ihre Exportchancen durch einen teuren Yen kaputtmachen zu lassen, zumal sie in Konkurrenz zu China stehen, die über den quasi-fixen Dollar-Yuan-Kurs einen Vorteil haben.

Die Frage ist, wo die "short verkauften" Yens jetzt sind. "Existieren" sie überhaupt, oder hat da nur jemand Dollars gekauft und dazu sein Yen-Konto überzogen? Letzteres würde gleichwohl einen gigantischen Short-Squeeze auslösen, wenn der Yen stärker wird.

Tatsache ist, dass auch die Japaner nicht in Yens schwimmen. Sie legen ihr Geld ja - in Dollars - vorzugsweise in USA an.  

16.05.07 13:44

4560 Postings, 9137 Tage Sitting BullAL,

Man könnte also von so etwas wie einem "Gleichgewicht" sprechen. Aber ich glaube, dass Gewicht wird sich trotzdem gewaltig in Richtung Yen verlagern.

Mit welchem Instrument greifst Du die 5,25% ab? Direktinvestments in Dollar in den Staaten? Oder gibt es auch ein börslich handelbares Vehikel (Europa, USA)?  

16.05.07 14:58
1

9108 Postings, 6495 Tage metropolisSharky stellt sich mental auf Korrektur ein

http://www.sharkinvesting.com/newsletter.aspx

Die Charts sehen nach gestern auch wenig erbaulich aus.  

16.05.07 15:30
2

7215 Postings, 6883 Tage TroutKann mir nicht vorstellen,

dass von den Häuslebauern in Amerika eine Korrektur ausgeht.
Seit mehr wie zwei Jahren wird hier schon von einer Blase gesprochen.
Diese Facts sind eingepreist.
Gefährlich wirds,wenn in China der berühmte Sack Reis umfällt.
Die machen momentan den Hype durch(optisch betrachtet jedenfalls)
Dies kann aber auch sehr täuschen,da der OttoNormal-Chinese nur begrenzte Anlagemöglichkeiten hat.(bekommen kaum ausländische Werte)
Da die Oberschicht wächst,Geld vorhanden ist und mehr oder weniger nur im Inland investiert werden darf.......siehe Chart
Wie würde der Dax aussehen,wenn alle Sparbüchle,Bundesschatzbriefe,Sparpläne etc auf einmal aufgelöst werde würden,und die einzige Anlagemöglichkeit Dax,Tec-,M-und S-Dax wären??
Ohne die ganzen ausländischen Investoren würde der Dax wahrscheinlich noch bei 3000 Punkten herumkrebsen.
@AL:Ok,ich weiß ja das du kein Permabär bist.Hab ja auch nicht auf dich abgezielt*g*
Trout


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Wahre Bildung besteht darin,zu wissen,was man kann,
und ein für alle Male zu lassen,was man nicht kann.
(Voltaire)  

16.05.07 16:16
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305 Postings, 7863 Tage OnceHushWarum ich kein Bär (mehr) bin

Wenn ich diesen Thread durchlese, erkenne ich mich leicht wieder. Ich erkenne, wie ich letztes Jahr gedacht habe, wie mein Denken gefangen war zwischen "Housingkrise", "hyperbolischen Anstiegen", "Ende der Hyperliquiditäten", "Hedgefonds-Pleiten", "Goldilock- und Kriegsszenarien" oder "Ölpreisverdopplungen".

Die wenigsten sind short aufgrund einer rationalen Depotabsicherung. Die meisten sind short, weil ihr Gedankengebäude nur die negativen Nachrichten umarmt und ihre selektive Wahrnehmung die guten Nachrichten ausblendet. Sie fühlen sich einfach wohler, "dagegen zu halten" und misstrauen jedem Kursanstieg zutiefst. Für den "gefühlten" kommenden Einbruch finden sie immer neue Argumente und Quellen.

Dann gibt es einige wenige, denen geht es primär um die Selbstbestätigung ihrer Marktintelligenz und -überlegenheit und erst nachrangig darum, Geld zu verdienen. Das sind die, die glauben, den Markt vorhersehen zu können, nächste Woche, in einem Monat oder in einem halben Jahr. Sie sind Bär, weil sie sich von der Masse abheben wollen, weil sie es lieben, die Gegenposition argumentativ zu verteidigen, weil sie glauben, es besser zu wissen, als der Markt es so stümperhaft und unter Ignoranz ihrer langen (negativen) Faktenliste zustandebringt. Bei diesen geht es um's "Recht behalten", um das Beweisen analytischer Brillianz, um die Outperformance der unbelehrbaren, lemminghaften Masse.

Und dann dieser grausame Markt, der jeden Shortversuch so unbarmherzig bestraft, der mal eben 1300 DAX-Punkte anzieht, obwohl doch der gefühlte Nachrichtenfluss immer schlimmer wird. Andere verdienen gutes Geld und ziehen ihre Stoppkurse nach. Der in seinem Negativkreis gefangene Shorter antwortet mit Verschwörungsszenarien, Plunge Protection Teams, Marktmanipulationen im großen Stil oder (falls gar nichts mehr hilft) mit angeblichen zionistischen Finanzjongleuren, die ihm seinen Gewinn in bösartiger Absicht verweigern.

Jeden Bären aus diesem Thread könnte ich in seine jeweilige Gruppe einordnen, aber ich denke, das kann jeder selbst am besten. Lumpensammler hat's in Post#1972 ironisch auf den Punkt gebracht - ich versuche hiermit, das Gleiche etwas anders zu sagen: Befreit euch aus dieser psychologischen Wuthöhle der negativ ausgefilterten Nachrichten. Es gibt gute und sehr valide Gründe, warum der Markt mittelfristig nicht signifikant fallen wird, z.B.

- ist die Geldmenge M3 in der Eurozone per März07 um 11% gestiegen. Diese überschüssige Liquidität hat bislang nicht zu einer anziehenden Inflation geführt, wird aber weiterhin unzweifelhaft für Anlagedruck und Aktiennachfrage sorgen

- ist unter den derzeitigen US-innenpolitischen Kräfteverhältnissen und dem ressourcenintensiven Unterfangen im Irak nicht mit einem Angriff auf den Iran zu rechnen

- wird sich Öl preislich eher nach unten als nach oben bewegen

- wird die kommende Abgeltungssteuer bis Ende 2008 für immense Bewegungen am Finanzmarkt führen und für kontinuierliche und steigende Nachfrage nach der Anlageform Aktie/Aktienfonds führen  

- haben die deutschen Unternehmen die letzten Jahre für eine nachhaltige Straffung ihrer Prozesse und Kostenbasis genutzt, die sich jetzt in gewinnwerten Wettbewerbsvorteilen niederschlägt

- sind wir objektiv nicht einer finalen Übertreibungsphase.

Ich habe mich selbst vor 6 Monaten dazu gebracht, meinen gefühlten Bärenkosmos mit der Wirklichkeit abzugleichen und den Negativkreis zu durchbrechen. Ich würde mich freuen, wenn man diesen Beitrag sachlich diskutiert.

OnceHush!  

16.05.07 16:25
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1399 Postings, 7797 Tage Atomi2059 - wenn Mensch nur etwas Erlich wäre

müßten Sie dir alle Recht geben!  

16.05.07 17:57
1

80400 Postings, 7532 Tage Anti LemmingOnceHush - # 2059

Vielleicht bist Du aber auch Dein eigener Kontraindikator...

Wie oft haben die Bullen hier im Thread geschrieben: "Solange der letzte Bär nicht long gegangen ist, fällt es sowieso nicht."

Da immer mehr Bären umkippen oder wie ich Bedenken äußern am bärischen Szenario (jedenfalls nicht aktiv short dagegenhalten), deutet dies nun tatsächlich auf ein Markttop hin.

"Deutet hin", wohlgemerkt. D.h. Es kann auch endlos weiter steigen, wenn der liebe Gott (George Bushs Gebeten folgend) die Schwerkraft außer Kraft setzt.  

16.05.07 18:13
2

903 Postings, 7199 Tage TDM850Mist,

es sind doch noch nicht alle Bären weg !
Ich bin gerade short gegangen. Im 60er und Day-Chart von Dow und SPX spricht m.E. die MACD dafür, dass es runter geht, sieht für mich nach Top-Bildung aus.
Ich wünsche allen einen schönen Feiertag !

Gruß TDM850

 

16.05.07 18:28
5

10665 Postings, 7509 Tage lumpensammler@Oncehush

dein Beitrag ist das mit Abstand Beste, was ich seit langem im Börsenforum gelesen habe.

Nur noch eine Anmerkung: nicht blind auf die andere Linie umschwenken. Dass es in den nächsten Monaten krachen wird, liegt in der Luft, und zwar wenn der peak und das von AL beschriebene finale Umfallen der Bären kommt. Aber noch ist es nicht so weit.  

16.05.07 18:32
1

10665 Postings, 7509 Tage lumpensammlerUnd noch ne Anmerkung

final meine ich nur mittelfristig, das heißt nach ner ordentlichen Dusche wirds weiter begrauf gehen.  

16.05.07 18:47

9 Postings, 6427 Tage PusherclownIch bin da anderer Meinung wie Moshe

Das Geseier von diesem Oncehush ist voll daneben.
Es liest sich wie eine tolle Anleitung für Hornochsen bei Rot über die Straße
zu laufen , man wäre ja dann schneller drüben.
Lüge : Abgeltungssteuer ist gut für die Märkte, das genaue Gegenteil ist der Fall. Eine Besteuerung von Aktien auf Quellebene ist ein schwerer Schlag für Spekulanten (es sei denn hat man kein deutsches Konto , evtl ein Fall für die Steuerfahndung)
Lüge : Liquidität strömt an die Märkte. Das exakte Gegenteil ist der Fall. Pensionsfonds und Kassen ziehen ihr Geld raus.   Einige gewiefte US Pusher (eher Spekulanten) wie George Soros- der heute auf dem Peak seine Msft Bestände von 98 Tsd auf 411 Tsd Stück verdoppelt hat-
versuchen Ahnungslose auf die falsche Seite zu ziehen. (Wieviel Aktien von Msft von Soros
geshortet werden , wird leider nicht veröffentlicht.)  
Ich glaube das hier ist ein lukratives Board für Steuerfahnder.  

16.05.07 18:52
1

80400 Postings, 7532 Tage Anti LemmingMarktkommentar von Rev Shark

Dip-Buyers Growing More Cautious
By Rev Shark
Street.com Contributor
5/16/2007 10:23 AM EDT

We have the DJIA up once again, but that is just routine behavior that apparently will never end. Outside of that, we have a positive bias, but weakness in chips is a problem from the Nasdaq, and small-caps sure aren't showing much juice.

The dip-buyers have not been as energetic lately, and that has resulted in some late-day weakness, which is definitely a negative. The DJIA is probably helping to keep the overall mood more upbeat than it would be otherwise, but buyers do seem to be a bit more cautious overall the last few days.

I have very little of interest on my screens as potential buys but continue to hunt for ideas. I did put on a little Semiconductor HOLDRs (SMH) short, but I'm not sure yet how I will play that. I'm staying very selective and am not going to be very aggressive right now, as I feel we are undergoing some sort of change in market character.

At the time of publication, De Porre was short SMH, although holdings can change at any time.  

16.05.07 19:07

7215 Postings, 6883 Tage Trout#2065 Hi Plattmacher o.T.







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Wahre Bildung besteht darin,zu wissen,was man kann,
und ein für alle Male zu lassen,was man nicht kann.
(Voltaire)  

16.05.07 19:12
6

10665 Postings, 7509 Tage lumpensammlerDeine Meinung ist bekannt, Hobbypirat

egal ob unter den Namen Scheintot, Luftgitarrenchamp, Plattmacher oder Pausenclown publiziert. Vielleicht geht's auch ne Nuance objektiver.  

16.05.07 19:27
5

305 Postings, 7863 Tage OnceHush#2061 - Das klassische "Kontraindikator"-Wort

Stimmt, das klassische "Kontraindikator"-Wort hatte ich noch vergessen. Siehst du AL, das Frappierende ist: genauso oder ähnlich hätte wohl meine Antwort vor 6 Monaten ausgesehen.

Ich weiß, es ist unschön, in den Spiegel der Wirklichkeit zu sehen, und sich selbst ehrlich einzugestehen, wie lang und wie oft man schon daneben gelegen hat mit seinen Marktprognosen. Und stets fragte ich mich in den letzten Monaten: Wann kommt dieser 'Moment of Truth' für AL? Wann realisierst du aus eigenem Erkenntnisprozess, dass du seit mindestens einem Jahr die falsche Richtung favorisierst, verbissen daran festhältst und aus eingegangenen Short-Engagements bestenfalls +/- Null oder "mit leichtem Plus" wieder herauskommst?

Schau einfach auf die nackte historische Realität, sieh dir die Charts an und messe die 1000den Postings aus den verschiedenenen Bärenthreads an der Wirklichkeit der tatsächlichen Kursverläufe. Der Einfachheit halber gleich für die letzten 12 MOnate.

Ich habe beispielhaft nur ein Posting herausgesucht aus dem Juni 06 (Doomsday-Thread):

"Heute abend knallt es. In USA versuchen Trader zurzeit, den Index-Anstieg, der als "Erleichterungs-Rallye" auf die Fed-Sitzung folgen soll, schon im Vorfeld vorwegzunehmen. Das lädt zu einer Sell-the-news-Reaktion ein. Ich rechne mit 0,25 % Erhöhung, einem "hawkish"-en Begleit-Statement - und einem folgenden Abverkauf. Werden dabei Indexunterstützungen durchbrochen (1220 beim SP-500), könnte es auch neue Jahrestiefstände geben." (AL, 29.06.06)

Es kam anders und fast 12 Monate sowie unzählige Crashszenarien später steht der S&P bei 1500. Irgendwann wird der Markt dir und anderen Bären Recht geben und ganz plötzlich mehr als 5-10% abstürzen. Irgendwann wird das unzweifelhaft passieren. So wie auch eine kaputte Uhr 2x am Tag die richtige Uhrzeit anzeigt, wird jeder Bär sich an diesem Tag bestätigt sehen und sagen: "Seht ihr, ich wusste es doch besser!". Wieviele weitere 1000 Punkte Anstieg wird der Markt jedoch bis dahin gemacht haben?

AL, ich stehe sicher nicht in dem Verdacht, dich oder andere Bären diskreditieren zu wollen. Ich schließe mich in diese Kritik ausdrücklich mit ein.

Zufällig fand ich gerade ein weiteres Posting von dir zum Thema "Kontraindikator". Du magst mir verzeihen, dass ich es hier zitiere, aber womöglich hilft es beim eigenen Erkenntnisprozess.

"Wer allerdings in der Vergangenheit mit seinen Prognosen zig-mal falsch lag, dessen Rat ist mit entsprechender Vorsicht zu genießen (evtl. ist er ein guter Kontraindikator)." (AL, 01.07.06)

OnceHush!
 
Angehängte Grafik:
DAX1J.jpg (verkleinert auf 86%) vergrößern
DAX1J.jpg

16.05.07 19:41
1

305 Postings, 7863 Tage OnceHush#2063 - @Lumpensammler

Lumpensammler - danke für deinen Kommentar. Ich denke auch, dass bald noch eine kältere Dusche kommt und halte neben Cash im Wesentlichen interessante Bonuszertifikate mit ca. 30% Abstand zur Barriere und 10-11% Rendite p.a. - die Gier auf 100%er habe ich mir nämlich auch abgewöhnt. ;)

OnceHush!  

16.05.07 19:56
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8485 Postings, 6635 Tage StöffenHi Once Hush

Ja Once Hush, vorab möchte ich einfach mal zum Ausdruck bringen, dass ich es als angenehm betrachte, dass du dich hier wieder aktiv im Board einbringst.
Deine Postings habe ich gerne gelesen und ich denke, eine Vielzahl der Boardteilnehmer wird dies ebenso empfinden bzw. empfunden haben.

Dein Statement in # 2059 erinnert mich unwillkürlich an einen Artikel von Cliff Droke mit dem Titel „Oh, diese Angst !“, welchen ich vor kurzer Zeit gelesen habe. ( Link zum Ende des Posts )

Droke bringt ähnlich wie du zum Ausdruck, dass aufgrund der medialen Massenhypnose eine Bärenmarktmentalität bei einer Vielzahl der Investoren geprägt worden ist, die, unter normalen Umständen, an der Erholungsphase des Bullenmarktes seit 2003 partizipiert hätten. Stattdessen würden eine Reihe von Investoren im abseits stehen sehen, oder schlimmer noch, sich in das Lager der Superbären schlagen und jetzt auf den "Großen Knall" warten.

Droke führt weiter aus, dass die Investoren ähnlich wie Poppers Pinguine abgerichtet worden sind, um auf bärische Nachrichten, wie zum Beispiel das jüngste Desaster am Hypothekenmarkt, mit Angst und Beklemmung zu reagieren. Die Überschriften der Nachrichten lasten auf dem Gemüt der Investoren und bewirken, dass sie verkaufen und ihre Finger von den Aktien lassen, da schon das Schlimmste zu befürchten ist.

Er hat da mit Sicherheit so wie du auch nicht ganz unrecht.

Vielleicht ist uns Deutschen aus den Erfahrungen der Vergangenheit hier eine Angst- bzw. Pessimismusdominanz mittlerweile als „Kultur – Gen eingepflanzt“, dass uns z.B. auch eine positive Börsen - Entwicklungen skeptisch interpretieren lässt, wer weiss ….
Ich möchte mich da persönlich auch nicht ausklammern.

Gut möglich ist, dass in Anbetracht steigender Aktienpreise der Trend in Richtung zunehmender Angst, Gewinne zu verpassen, wieder zu einem erneuten Höhepunkt der Angst führen wird ( ähnlich wie in 2000 ), nämlich genau dann, wie Droke ebenfalls meint, alle Investoren ihre Bärenanzüge ausziehen und wegwerfen.

Wenn ich also zu der Feststellung gelange, dass meinen Ansichten also nicht mit den Realitäten der Märkte konform gehen, was hindert mich also daran, so wie du auch ausführst, diese Meinung zu ändern, um Geld zu verdienen ?
Wenn du schlau genug bist, wird dich nichts daran hindern !

Und diese Einsicht führt dann auch letztendlich dazu, nicht mehr grob in Bullen- oder Bärenmärkte zu unterscheiden, sondern in zwei Märkte, die in der Wahrnehmung eher seltener zu finden sind, nämlich in die Fuchs- bzw. Eselmärkte.

Eselmärkte sind häufig anzutreffen, denn bei ihnen sind die Marktteilnehmer gerne bereit alles zu tun, Hauptsache es ist das Falsche. Die Anleger bleiben entweder stur bei ihrer vorgefertigten Meinung, oder sind so dumm, jeder kleineren Änderung des Umfelds große Bedeutung beizumessen.
In einem Fuchsmarkt werden vor allem die schlauen Investoren Erfolg haben. Denn ob z.B. der Inflationsdruck nun steigt oder fällt ist nur die eine Seite der Medaille. Mindestens genauso wichtig ist das, was die Märkte daraus machen. In der Regel ist das nicht das, wonach es im ersten Moment aussieht.

Hier noch der erwähnte Link:

Cliff Droke – Oh, diese Angst !
http://www.goldseiten.de/content/diverses/...php?storyid=4461&seite=1
 

16.05.07 20:18
2

80400 Postings, 7532 Tage Anti LemmingOncehush - andere lernen auch

Schön dass Du so ehrlich bist, Dich in Deine Kritik der "damaligen Bären" mit einzubeziehen. Wenn Du weiterhin ehrlich bist, wird die aufgefallen sein, dass ich ebenfalls aus meinen Fehlern gelernt habe. Meine jetzigen Postings unterscheiden sich deutlich von denen vor einem Jahr.

Das Bären-Jahr lief für mich unterm Strich nicht schlecht: Die jeweils gekauften Shorts hielt ich tatsächlich meist nur "kurz" (daher heißen sie ja shorts) und verkaufte sie, wann immer es ging, mit kleinem Gewinn beim nächstbesten Rücksetzer. Kurzfristige Bullen arbeiteten in der selben Zeit umgekehrt: Sie kauften die Dips und verkauften in neue Highs hinein. Beides sind legitime Trading-Strategien. Klar blieb bei den Bullen unterm Strich mehr übrig, da sie den längerfristigen Trend auf ihrer Seite hatten.

Ich habe nicht - wie hier oft behauptet wird - Shortpositionen "jahrelang gehalten". Im November bin ich einmal kalt erwischt worden, weil der Marktanstieg mir die Cover-Chance nahm. Ich hätte Verluste begrenzen sollen/können/müssen, entschied mich aber stattdessen, im Feb. neue Shorts billig nachzukaufen. Dadurch konnte ich die Gesamtposition vom Nov/Feb nach dem Februar-Abverkauf am Ende mit kleinem Gewinn absetzen. Ingesamt ein riskantes Manöver, aber es ging ja zum Glück gut. Im Nachhinein bin ich froh, nicht am Hoch mit Verlust aus den Shorts rausgegangen zu sein.

Klar hätte ich als Bulle in der gleichen Zeit weitaus besser abgeschnitten, aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich bin schon froh, dass es unterm Strich bei einem Plus blieb.

Aus der Erfahrung des letzten Short-Squeeze - die ich ungern wiederholen möchte - habe ich jedoch etwas gelernt [wir sind hier ja fast alle Laien und werden aus Fehlern schlauer]. Wenn Du meine Posting der letzten Wochen aufmerksam liest, sollte Dir der Wandel auffallen. Miss mich daher nicht an dem, was ich vor einem Jahr geschrieben habe, sondern an dem, was ich aktuell schreibe. [Die Zitate vom letzten Juni sind insofern auch nicht sehr erhellend.] Das unterscheidet sich übrigens gar nicht so sehr von dem, was Du in # 2059 erwartest. Allerdings werde ich jetzt auch nicht im großen Stil long gehen (bis auf kleine Positionen wie Gateway - siehe Thread). Ich habe mich sozusagen vom aktiven Bären (der oft short ist) in einen passiven Bären (der überwiegend in Cash ist) gewandelt. Aber ein Wandel ist immerhin ein Wandel.
 

16.05.07 20:32
2

4560 Postings, 9137 Tage Sitting BullOkay,

mein 23. Shortversuch ging auch in die Hose. SL hat wieder mal gegriffen. Glücklicherweise nur ne Schnupperposi. Aber schön ist das nicht - das könnt Ihr mir glauben.  

16.05.07 20:35

4560 Postings, 9137 Tage Sitting BullAlso bin ich

blöd. Und die anderen klug.  

16.05.07 20:44
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80400 Postings, 7532 Tage Anti LemmingSitting Bull

Blöd ist vielleicht nur die Strategie. Gedulde Dich doch mal mit Deinem nächsten Short-Einstieg, bis die Indizes wichtige Unterstützungen nach unten durchbrochen haben. Dann bleibt immer noch Zeit für einen Short, und er ist dann viel sicherer. Der letzte Bärenmarkt ab 2000 dauerte immerhin drei Jahre - was zeigt, dass es auf ein paar Tage nicht ankommt beim Einstieg.

Ich verstehe [und kenne das Gefühl] gut, dass es am "vermuteten Hoch" viel interessanter scheint, zu shorten. Dann wären die Gewinne ja auch viel größer, FALLS es tatsächlich fiele. Nur eben erkaufst Du dies mit der Unsicherheit, in einen intakten Uptrend zu shorten - mag er von seiner fundamentalen Substanz her auch noch so fadenscheinig sein. Da es wegen der ungebrochenen Markt-Euphorie von Dip-Buyern nur so wimmelt, werden die SL Deiner Shorts so zur self-fulfilling prophecy.  

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