Polizei meldet mehrere Verletzte bei Demonstration in Leipzig Eine Solidaritätsdemonstration für eine verurteilte Linksextremistin in Leipzig ist nach rund einer Stunde beendet worden. Bei der Demonstration in der Südvorstadt wurden nach Polizeiangaben mehrere Einsatzkräfte verletzt. Die Beamten seien von Steinen und anderen Wurfgeschossen getroffen worden, sagte ein Sprecher. Die Polizei sprach in diesem Zusammenhang von schwerem Landesfriedensbruch. Einsatzkräfte seien von Teilnehmern immer wieder attackiert und unter anderem auch mit einem Brandsatz beworfen worden, teilte die Polizei weiter mit. Der Platz wurde schließlich geräumt, aktuell sollen mehrere Hundert Menschen eingekesselt sein. Der MDR berichtet von Durchsagen der Polizei, wonach nun die Personalien der Eingekesselten aufgenommen werden sollen. Angemeldet waren ursprünglich 100 Menschen gewesen, die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmenden jedoch auf 1.500. Rund ein Drittel davon sei "gewaltgeneigt oder gewaltsuchend" gewesen, sagte ein Polizeisprecher in einer weiteren Stellungnahme. Ein Wasserwerfer sei vor Ort gewesen, aber nicht eingesetzt worden. Am Abend bezeichnete der Sprecher die Situation als "ruhig, aber angespannt". Zu Beginn der Veranstaltung war die Lage noch friedlich gewesen. Polizisten ließen die Teilnehmer jedoch nicht weiter laufen und forderten sie auf, Vermummungen abzulegen. Die Demonstrierenden kritisierten diese Taktik. Der Vizefraktionschef der Linken in Sachsen, Marco Böhme, twitterte, dass die Polizei entschieden habe, dass die genehmigte Demonstration "nicht laufen darf". Bundesweit war in linken Kreisen zu Solidaritätsdemonstrationen in Leipzig mobilisiert worden. Anlass ist das Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. und drei Mitangeklagte wegen Überfällen auf vermeintliche oder tatsächliche Neonazis, bei denen mehrere Menschen teils schwer verletzt wurden. Die Polizei hatte sich seit Tagen auf Unruhen vorbereitet, die von der linken Szene als "Tag X" angekündigt worden waren. Grünenstadtrat Jürgen Kasek, der die beendete Demonstration angemeldet hatte, twitterte: "Es ist leider das eingetreten, was wir unbedingt vermeiden wollten." Die Stadt Leipzig kritisierte Kasek. "Die Anmeldung dieser Demonstration in der Südvorstadt war angesichts der Gemengelage unverantwortlich", warf ihm Stadtsprecher Mathias Hasberg vor. https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-06/leipzig-tagx-demonstration-zusammenstoesse-polizei
|