Hallo Fill,
Du schreibst: "...Ein Links-Grüner wählt aber niemals eine profaschistische Partei..."
Das klingt für mich wie das entsetzte "weiche, Satanas", das strenggläubige Katholiken murmeln.
Und zum Thema "profaschistisch" kann ich immer nur empfehlen, ein wenig in Literatur zu faschistischer Theorie (Mussolini, Preziosi, DeFelice uvm.) zu lesen. Und wenn man sich in derlei Schriften einliest und die zentralen Lehrsätze anschließend mit den Parteiprogrammen der in Deutschland zur Wahl angetretenen Parteien vergleicht, dann fällt einem auf, daß die mit Abstand häufigsten Übereinstimmungen mit dem Wahlprogramm von Grünen und Roten bestehen.
Und ganz grundsätzlich gilt heute: diffamiere und kriminalisiere deinen politischen Gegner und Du entledigst dich der (manchmal mühevollen) Aufgabe, dich (sachlich) mit seinen Positionen auseinandersetzen zu müssen ! Seit Jahren kann man genau dies beeindruckend auf nahezu ausnahmslos allen roten und grünen Demos sehen: alle anderen sind, getreu dem kommunistischen Credo "wer nicht für uns ist, ist gegen uns" ausschließlich "Nazis", "Rechtsradikale", "Xenophobe", "Schwurbler", "Leugner", "Putintrolle" uvm. - kurzum, alles Pack, das moralisch zwischen Kinderschänder und Massermörder anzusetzen ist und mit dem es demzufolge auch nicht nur keinen Diskurs geben muß, sondern vielmehr keinen geben kann !
Diese Vorgehensweise ist natürlich unglaublich praktisch: so kommt der eigene neoreligiöse Glaube, die eigene Erleuchtetheit, die eigene moralische Hochwertigkeit, die eigene ethische Überlegeneheit und die einem allein gehörende, universelle Wahrheit nicht annähernd in Gefahr.
Hallo Malko,
Du schreibst:
"....Dass man glaubt Links-Grüne Wähler wären besondere Menschen ist schon witzig....."
Da bin zu 100 % bei Dir. Aber ich glaube, man muß das deutlicher formulieren: es ist heute geradezu zum Fundament absolut allen günen/linken Glaubens geworden, daß man ein "besondere Mensch", "edel", "moralisch höherwertig", "erleuchtet", "(all)wissend" und "die Wissenschaft hinter sich stehen habend" sei.
Wie bei allen sektenartigen und strengreligiösen Vereinigungen braucht es eine solche ideologische Basis, um Zweifel auszuräumen und unsicher gewordene Schäfchen wieder heimzuholen.
Hallo GeorgElser,
Du schreibst: "....Welche spezifisch deutschen Vorhaben haben denn deiner Meinung nach die Inflation getrieben...."
- Natürlich gab es weltweit Maßnahmen gegen Covid 19. Aber Deutschland war ganz vorn in der Durchsetzung dieser Maßnahmen und als besonders exportstarke Nation in besonderem Maß durch die Unterbrechung der Lieferketten betroffen. Unter anderem daraus resultierte ein fataler Ansteig der Erzeugerpreise (der weit vor der für den Bürger wahrnehmbaren Inflation auftrat). - Man kann moralisch rechtfertigen, keine Energieträger mehr von Rußland zu kaufen. Fakt ist aber, daß andere Länder auf diese Form der Moral pfeifen und ihrer Wirtschaft damit erheblich weniger Schaden zufügten/zufügen, als dies in D der Fall ist, - die zunehmende Ausrichtung auf LNG aus US-Quellen wird zu mittel- und langfristig erheblich über dem mit erstaunlicher Konstanz bis ca. 2021 herrschenden Gaspreisniveau liegenden Preisen führen. Dies ergibt sich aus den energetischen und logistischen Nachteilen der LNG-Gewinnung, des Transport, der Kühlung, der Infrastruktur im LNG-Bereich und natürlich auch der veränderten Gewinnerwartungen (siehe US-Statements), - die deutsche Verweigerung des Direktimports russischen Öls wird über die Abnahme russischen Öls aus als Zwischenhändler (und damit als Wäscher) fungierenden Ländern ebenfalls kaum mehr zu einem so günstigen Preisniveau führen, das ein fortgeführter Direktimport ermöglicht hätte, - Rußland ist ein wichtiger Partner in vielfältigen wirtschaftlichen Bereichen gewesen, u. a. als Rohstoff-, aber auch als Halbzeuge- und Rohwaren-Lieferant. Der konsequente Ausschluß Rußlands (der von anderen Ländern (BRICS, aber auch europäische Länder) nicht annähernd so konsequent, teilweise sogar in keiner Form gehandhabt wird) als Lieferant (und als Handelspartner allgemein) belastet die Industrie und die Preise und verschlechtert die Wettbewerbssituation von D.
Aber natürlich hat m. E. Fill recht: in der Folge der Rezession wird es auch zu (ungesunden) Preisrückgängen und Deflationstendenzen kommen, zumal die Belastbarkeit vieler Konsumenten m. E. permanent überschätzt wird. Der Automobilsektor, der Bausektor, der Konsumgütersektor zeigen dies bereits jetzt sehr gut. Und ich bin sicher, daß hier das (deflatorische) Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Die Frage ist, ob man das als gesunde Marktbereinigung bezeichen könnte. Oder ob es eher Selbstmord sein wird.
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