Hallo GeorgElser,
Du schreibst: "...Endlich zerbröselt der extreme Rand..." und "...würde ich G36 wählen..."
Ich will Dir das natürlich nicht persönlich unterstellen, aber das, was Du da schreibst, ist mittlerweile in Deutschland symptomatisch: daß ausgerechnet diejenigen, die überall den "extremen Rand", insbesondere den "rechten Rand" sehen, eine fatale Neigung haben, die Dinge mit dem G36 (oder vergleichbarem Gerät) regeln zu wollen. Auf Demos "gegen Haß" wird ja schließlich auch immer skandiert: "ganz ..... haßt (!) die Afd".
Und zum Thema "Zerbröseln" des extremen Randes: Es mutet wie das Pfeifen im Walde kleiner Kinder an, wenn man sich über die Zersplitterung derjenigen Parteien freut, die man als seine politischen Gegner empfindet. Dabei wird nur immer wieder verkannt, daß damit das "Problem" aller Linken, nämlich das Vorhandensein Andersdenkender, keineswegs gelöst wird. Das "Problem" wird nur, mangels Bündelung der gegnerischen Kräfte, nicht so deutlich sichtbar. Letztlich ist die Freude darüber auch nur eine Form des Pfeifens im Walde.
Du schreibst weiter: "....Es ist ganz bestimmt nicht populär, wenn die Menschen tiefer in das Portemonnaie greifen müssen. ...."
Wie schon mehrfach geschrieben: ich bin überzeugt davon, daß in Deutschland die Masse der Menschen bereit ist, tiefer ins Portemonnaie zu greifen, wenn (!) dieser tiefe Griff einen Sinn, einen Effekt hat. Genau dies ist aber bei den heute geplanten Griffen ins Portemonnaie nicht der Fall. Und mittlerweile spüren die Bürger das und ein immer größerer Teil der Bürger spürt es nicht nur, sondern er weiß es.
Du schreibst weiter: "....Populär dagegen ist es, den Menschen zu versprechen, dass sich nichts ändern wird, weil sich nichts ändern muss....."
Wer ist denn nun aber dieser Weise, der allein erkannt hat und weiß, daß sich etwas ändern muß und was sich ändern muß ? Richtig, es sind weit überwiegend Menschen, die eigenartigerweise meist keine Ausbildung haben, die eine Biografie a la Kreissaal-Hörsaal-Plenarsaal aufweisen und die aber trotzdem - man staune - genau wissen, wie nicht nur Deutschland, sondern gar die ganze Welt gerettet werden kann. Und die nicht nur dies alles wissen, sondern auch das enorme Sendungsbewußtsein haben, Ihre Erleuchtung all den Unwissenden und nicht Erleuchteten zu verrmitteln. Und wehe, irgendjemand vermutet hinter den verordneten Billionen-Aufwendungen wirtschaftliche Interessen. Dann ist man ein Verschwörungstheoretiker und Wissenschaftsleugner.
Du schreibst weiter: "...Es ist die Aufgabe der Politiker, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, Entscheidungen aber ausreichend und überzeugend zu erklären..."
Nein, dies war (und ist) die Aufgabe von Politikern in totalitären Systemen ! Es ist aber bezeichnend, wie breit Deine obige Meinung mittlerweile vertreten ist. Dies ist ein weiterer Beleg dafür, wie weit wir bereits im Totalitarismus stecken. In Demokratien ist es nämlich keineswegs Aufgabe von Politikern, unpopuläre Entscheidungen zu treffen und es reicht keineswegs aus, diese anschließend (dem dummen Wahlvolk) zu erklären. Es ist in Demokratien vielmehr (u. a.) die Aufgabe von Politikern, sinnvolle (!) Lösungsvorschläge zu entwickeln, diese so zu bewerben, daß dafür Mehrheiten (!) entstehen und diese dann (!) konsequent und zum Wohle der Bevölkerung des Landes, das sie vertreten, zu realisieren bzw. realisieren zu lassen.
Hallo Fill,
Du schreibst: "...Nervig ist doch eigentlich nur die sehr gerne damit verbundene gespielte Empörung und vor allem die Selbstdarstellung routinierter Diffamierer als Opfer von Diffamierung...."
Da bin ich ganz bei Dir. Aber wenn ich feststelle, daß wesentliche Teile der derzeitigen Regierung Bildungsversager, Studienabbrecher und nie wertschöpfend Tätige sind, ist das eben keine Diffamierung, sondern eine ganz objektive Wahrheit (man schaue sich die Lebensläufe der Regierungsmitglieder an) und damit weitab jeglicher Form der Diffamierung.
Wenn jedoch - im radikalen Gegensatz zu Obigem - nicht unwesentliche Teile der Bevölkerung dieses Landes von Linken allen Ernstes als Nazis (!), Schwurbler, Rechtsradikale, Verschwörungstheoretiker (auch ein so klar Denkender Typ wie Du hast Dich erstaunlicherweise neulich dazu hinreißen lassen), Putin-Troll uvm. bezeichnet werden, ist das ganz klar nicht nur Diffamierung, sondern sogar (im Falle Nazi und Rechtsradikaler) Kriminalisierung.
In diesem Zusammenhang von "gespielter Empörung ...routinierter Diffamierer" zu sprechen, ist zynisch. Und es deutet sehr deutlich darauf hin, daß man an sachlicher Auseinandersetzung nicht interessiert ist und diese unter allen Umständen vermeiden möchte.
|