... nichts verloren und wer an den kurseinfluss von leerverkäufen "glaubt" (oben #2157), glaubt an den teufel er verwechselt den aktuellen börsen(aufwärts)trend mit einem abwärtstrend (short-positionen sind nur in baisse-märkten für den anleger gefährlich) zitat aus einem älteren Handelsblatt-artikel: Der Leerverkauf hat unter deutschen Anlegern noch einen negativen Touch. "Die Ablehnung von Leerverkäufen ist nicht frei von moralischen Vorstellungen", meint Ralf Fischer zu Cramberg, Referent beim Deutschen Aktieninstitut (DIA). Es werde von vielen Marktteilnehmern als ehrenrührig betrachtet, auf fallende Kurse zu setzen und diese Bewegung dadurch eventuell zu verstärken. Harald Petersen, Vorstand der Schutzvereinigung der Kleinaktionäre (SdK), hält das negative Image der Leerverkäufer für übertrieben: "Short-Seller gelten als die bösen Buben an den Börsen, dabei hat diese Strategie eine regulierende Wirkung. Übertriebene Bewertungen werde dadurch korrigiert." Auch ein Börsenmakler aus Frankfurt meint: "Leerverkäufe sollte man nicht per se verdammen, denn sie erhöhen auch die Liquidität und die Bewegung an den Märkten." Seiner Meinung nach könnten Short-Seller den Aktienkurs nur nach unten treiben, wenn sowieso schlechte Nachrichten über das Unternehmen im Spiel seien. Wenn dann positive Nachrichten folgen, verbessert sich der Kurs wieder. Gegen gute Nachrichten kommen Leerverkäufe gar nicht an", fügt der Experte hinzu. Hedge-Funds wird wegen der Technik der Leerverkäufe oft der Schwarze Peter zugeschoben. Sie würden mit gezielten Aktionen Kursstürze einleiten. "Wenn man bedenkt, dass Hedge-Funds nur zwei Prozent der Börsenkapitalisierung ausmachen, kann man sich ausmalen, wie stark deren Einfluss tatsächlich ist", kritisiert Kraushaar vom ACI diese Vorwürfe. Auf der anderen Seite hätten sich schon institutionelle Verleiher wie Versicherungen und Assetmanager zusammen geschlossen und ihre Leihbestände zurückgenommen, mit dem Ziel, die Aktienkurse zu stabilisieren - ohne Erfolg. "Es gab nur einen kurzfristigen psychologischen Effekt", ergänzt Kraushaar. Zudem lösen Short-Seller nur kurzfristige Kursstürze aus, denn nach spätestens zwei Tagen müssen die geliehenen Aktien geliefert werden, und der Anleger muss sich dazu mit diesen Titeln wieder eindecken. "Mir ist kein Fall bekannt, bei dem Kurse durch Leerverkäufe langfristig unten gehalten wurden", sagt Aktionärsschützer Petersen. Denn das Risiko, dass eine Aktie sich rasch erholt, schreckt häufig Leerverkäufer davon ab, wiederholt einzusteigen.
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