Was hat denn in den letzten Jahren einen "Profi" an der Börse ausgemacht? Meine Meinung (und Beobachtung): Er kauft (sukzessive), wenn kaum einer kauft und verkauft (sukzessive), wenn fast alle kaufen. (= Quasi der "Ober-Antizykliker") Ergo: Er versucht schlichtweg, für seine Investition das (historisch) bestmögliche CRV zu bekommen. Was kann er (als kleiner Privatanleger) mehr tun, als die Historie zu beobachten und diesbezüglich einen "Sicherheitszuschlag" einzukalkulieren? Diese "simple" Masche hat mit soliden Basiswerten in der Vergangenheit immer (!) funktioniert und wird es auch zukünftig. Grund: So funktioniert die Börse. Letztlich stellt sie nichts anderes dar, als ein Treibhaus menschlicher Emotionen, indem sich neuerdings massenpsyhologische Phänomene in immer kürzeren Zeitabständen die Klinke in die Hand geben. In Zeiten des Hochfrequenzhandels ist auch die Preiskurve schlichtweg "sensibler" geworden, sprich kurzfristige Abstürze und Erholungen spielen sich (inzwischen) im Halbjahresrythmus ab (früher wurden dafür mehrere Jahre, wenn nicht sogar ein Jahrzehnt benötigt). In diesen "unruhigen" Zeiten tut man m.E. als Privatanleger gut daran, sich auf simpelste Weisheiten zu reduzieren und sollte nicht versuchen, den komplexen (und oftmals jeglichen Sinn entbehrenden) "Mechanismen" nachzuspüren. Fundamentals, Sentiment und Charts, alles schön und gut. Auch als Indikatoren stets zu beachten. Aber letztlich lautet die entscheidende Frage: Was ist historisch günstig und was teuer. Und da lande ich irgendwann eben z.B. auch bei der Coba, welche selbst als Dax Wert mit staatlicher Überlebensgarantie (!) bei 1.15 Euro (mehr oder weniger) links liegengelassen wurde (= ein massenpschologisches Phänomen nach dem Motto: Was schon so billig ist, kann nichts taugen). Jetzt, wo sie steigt, rennen alle wie die Lemminge hinterher. Ein Witz. Aber psychologisch einfach erklärbar: Man vor ein Geschäft, welches immer leer ist und nicht besucht wird, eine Schlange von 10 Menschen und letzterer werden sich immer weitere Menschen anschließen. So ähnlich funktioniert auch die Börse. Ein oder zwei "gute" Nachrichten über den Laden und immer mehr Menschen werden versuchen, Einlass zu finden, in der Hoffnung, noch vor den anderen ein "Schnäppchen" machen zu können. War ein Einstieg bei 1,15 Euro charttechnisch, fundamental oder sentiment-mäßig geboten? Wohl kaum. Daher noch einmal: Nur kaufen, was keiner mehr will und (sukzessive) verkaufen, was alle wollen. Ist doch eigentlich gar nicht so schwierig? ;-) Und genau das macht den Profi aus. Solange noch zahlreiche Personen Hoffnungen hegen, Finger weg. Erst wenn auch sie resigniert haben, (in Tranchen) zuschlagen. Ich weiß, klingt wieder unheimlich schlau. Aber mehr als gebetsmühlenartig es wiederholen, kann man nicht. Und um genau solche Situationen ausfindig machen zu können, empfiehlt sich auch die Lektüre zahlreicher (verschmähter) Börsenthreads. Denn wenn selbst im Coba-Thread die glühendsten Anhänger derselbigen nur noch Mordio und Zeter artikulieren, dann ist schlichtweg der Zeitpunkt zum Einstieg gekommen. Selbiges gilt auch bezogen auf die Main-Indizes etc. pp. Von daher: Ein Hoch von meiner Seite auf jeden (extrem) Anti-Zykliker ;-)
|