TUI notiert aktuell auf Buchwert-Niveau. Das heißt: das operative Geschäft, die Gewinne (immerhin werden ja welche gemacht) und die hier schon heiß diskutier- ten stillen Reserven sind mit NULL angesetzt.
Nun werden manche sagen: zurecht. Aber dann müßte man sofort fragen: warum nur TUI? Und nicht auch alle anderen?
Interessant ist auch der Ausblick, den der Vorstand für 2008 gegeben hat: eine Verdopplung des Überschusses wird erwartet. Das scheint mir gar nicht unmöglich; denn alleine durch die Synergieeffekte durch die Konsolidierung von CP-Ships und durch die verbesserte Refinanzierungsstruktur infolge der jüngsten Verkäufe, dürf- ten mindestens 300-400 Mio. Mehr-Ertrag erzielt werden. Das alleine wäre schon eine Steigerung von etwa 70% ggü. 2005.
Machen wir die Gegenrechnung: Bei 10% Umsatzsteigerung pro anno ergeben sich für 2008 (Basis 2006: 22 Mrd.) 26,6 Mrd. Umsatz. Bei nur 5% Umsatzrendite (angestrebt/angekündigt sind 7%) ergäbe sich ein Gewinn von 1,33 Mrd. Die von Frenzel angekündigte Verdopplung (von 490 auf 980 Mrd. scheint daher untertrieben, auf jeden Fall aber realisierbar.
Bezogen auf den aktuellen Börsenwert (3,88 Mrd.) ergäbe sich ein KGV 2008e von 3,96 und ein KUV von 0,15.
Nun wird allerdings verschiedentlich kolportiert, das KGV tauge nicht als Bewert- ungsmaßstab. Gut. Was taugt dann? Das KUV? - Das ist bei TUI niedriger, als bei allen anderen Dax-Werten und wahrscheinlich das niedrigste aller KUVs an der deut- schen Börse überhaupt. Das KUV taugt auch nicht? Gut. Was dann? Der Peergruppen-Vergleich? Gut, schauen wir uns KUONI an, über die ich hier schon mehrfach geschrieben habe:
Gewinn KUONI 2005: Verlust (Gewinn TUI 2005: 490 Mio.) KGV KUONI 2006e: 15,6 - mehr als doppelt so hoch wie das von TUI.
Man kann es drehen und wenden, solange man will: TUI ist auf eine geradezu groteske Art unterbewertet. Daß manche versuchen, das zu ignorieren, indem sie kurzerhand die Kriterien, aus denen sich das ergibt, für ungültig erklären, zeigt nur ihre Hilflosigkeit, ihre Ratlosigkeit, mit der sie diesem Phänomen gegenüberstehen. Motto: "was nicht sein darf, kann nicht sein".
Darauf haben schon viele Irrtümer aufgebaut.
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