so viel geballte Vorurteile, soviel Unwissenheit ...
Wollt Ihr wirklich behaupten, die Situation im gesamten Bundesgebiet ist so wie in den Ballungsräumen der Städte, in denen die ghettoähnliche Zustände real existieren? Die Kinder und Kindeskinder der anatolischen Tagelöhner, die einst als Gastarbeiter in die Kleinstädte gekommen sind, haben sich selbstverständlich voll integriert. Sie sind im Arbeitsprozeß, ihre Namen sind unter Politikern, Lehrern, Journalisten, Ärzten, und - jawohl Holo - unentbehrlich in Kindergärten und Krankenhäusern. Ich weiß, wovon ich rede. Wieso glaubt Ihr Euch im Recht, diese Menschen zu beleidigen und zu erniedrigen? Kein Wunder, dass sie sich isolieren, wenn sie angefeindet werden. Hab schon mal geschrieben, dass ich das hier täglich erlebe. Was glaubt Ihr denn, was aus den Kindern wird, die so aufwachsen?
Übrigens - auch vor der Zuwanderung aus dem Ausland waren diese Bezirke schwierig und nicht zu vergleichen mit Zehlendorf/Frohnau. Die deutschen Kinder hatten im Wedding, in Kreuzberg und in Neukölln einen mindestens ebenso schlechten Start wie die türkischen. Oft genug hatten sie viel größere psychische Defizite als die nicht- deutschen, aufgrund ihrer familiären Verhältnisse.
Natürlich darf man es nicht so weit kommen lassen, dass in den Schulklassen 80- 90% ausländische Schüler sitzen. Das sind ja nicht nur Türken, sondern Kinder aus verschiedenen Ethnien und verschiedenen Religionen angehörig. Aber so ein Quatsch : DIE Ausländer sind gegen andere Ausländer - oder wie habt Ihr das da formuliert. Das soll Euch wohl der Notwendigkeit entheben, überhaupt zu differenzieren. Raus mit allen !
In Berlin gab und gibt es noch Vorbereitungsklassen für ausländische Kinder, in denen alle Fächer, aber in erster Linie Deutsch gelehrt wird zur Vorbereitung auf den gemeinsamen Unterricht. Normalerweise genügte ein Jahr, dann hatten diese Kinder genug Deutsch gelernt. Wenn türkische Kinder allerdings weiterhin in Klassen bleiben, in denen überwiegend Türkisch gesprochen wird, ist das verständlicherweise ungünstig.
Und wenn Kinder sich langweilen, weil sie nicht genug verstehen oder weil der Lehrer sich verzettelt mit den vielen individuellen Problemen, fördert das natürlich nicht die Lernbereitschaft. Kreuz/köllner Lehrer haben aus diesem Grund oft genug den Eltern begabter Kinder geraten, die Kinder aus diesen Kiezschulen herauszunehmen - unabhängig von ihrer Nationalität.
Skurril wurde die Situation auch, als man sie in der Schule in ihren Religionen unterrichten wollte und sie dazu abwechselnd periodisch vom regulären Unterricht befreite. Zu schwierig für die Lehrer, unerträglich für die Kinder.
Die Kinder untereinander haben keine Vorbehalte, wenn sie nicht von den Eltern und der Gesellschaft geschürt werden. Es waren früher leider die deutschen Eltern, die die Vorteile eines Heimspiels für sich reklamierten. Leider geht es um Kinder, die die Leidtragenden sind. So ist das aber, wenn jeder Neuköllner Piefke, der selbst ein Versager ist, sich aufblasen kann, weil da noch jemand unter ihm steht - DER Ausländer nämlich.
Habt Ihr Euch mal gefragt, warum die Situation z.B. in Finnland so viel anders ist als hier? Oder in den vielen multinationalen Ländern, in denen auch Unterricht stattfindet, und zwar viel effektiver als hier in den Problemgebieten? Es kann doch nicht wahr sein, dass man schon wieder eine Minderheit eliminieren will !
So, jetzt könnt Ihr mit Katzendreck werfen. Ihr wißt doch hoffentlich noch, woher das Wort "Gutmensch" stammt?
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