Deutschlands Finanzminister Eichel will reuigen Steuersündern den Weg zurück in die Legalität ebnen. Das Angebot wird nur zögerlich angenommen. Berlin/Düsseldorf- Die Einnahmen aus der Steueramnestie der deutschen Bundesregierung bleiben einem Zeitungsbericht zufolge weit hinter den Erwartungen zurück. Im Juli seien nur 49,1 Millionen Euro bei den Finanzämtern eingegangen. Dies gehe aus internen Berechnungen des Finanzministeriums hervor, die dem "Handelsblatt" nach eigenen Angaben vorliegen.
Eichels Rechnung
In den ersten sieben Monaten seien bei den Finanzämter insgesamt 273 Millionen Euro eingegangen. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hatte für das Gesamtjahr ursprünglich mit fünf Milliarden Euro gerechnet. Der Arbeitskreis Steuerschätzung revidierte im Mai diese Prognose bereits auf 1,5 Milliarden Euro.
Die Steueramnestie ebnet reuigen Steuersündern den Weg zurück in die Legalität. Sofern sie noch in diesem Jahr Schwarzgeld offiziell deklarieren, werden 25 Prozent auf die hinterzogenen Einnahmen fällig, im ersten Quartal kommenden Jahres 35 Prozent.
Die höchsten Einnahmen kassierten dem Bericht zufolge im Juli die Finanzverwaltungen in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Sie erhielten von reuigen Steuersündern 11,7 Millionen beziehungsweise 10,5 Millionen Euro. In ganz Ostdeutschland kassierten die Finanzämter dagegen nur 1,1 Millionen Euro.
News Tages-Anzeiger
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