Kräftige Abschläge, Finanzwerte weiter im Fokus Die amerikanischen Börsen präsentieren sich am Mittwochmittag New Yorker Zeit mit kräftigen Abschlägen. Im Fokus steht weiter die Finanzmarktkrise.
Das US-Leistungsbilanzdefizit wies im zweiten Quartal 2008 einen Anstieg aus. Demnach erhöhte sich das Defizit auf 183,1 Mrd. Dollar, während Volkswirte lediglich eine Zunahme auf 180,0 Mrd. Dollar prognostiziert hatten.
Die US-Wohnbaubeginne verzeichneten im August 2008 einen saisonbereinigten Rückgang. So verringerte sich die Zahl auf 0,895 Millionen Baubeginne und erreichte den niedrigsten Stand seit 17 Jahren. Damit wurden das revidierte Vormonatsniveau von 0,954 (vorläufig: 0,965) Millionen um 6,2 Prozent und der entsprechende Vorjahreswert von 1,337 Millionen um 33,1 Prozent verfehlt.
Die Baugenehmigungen in den USA verbuchten im August 2008 einen saisonbereinigten Rückgang. So wurden auf annualisierter Basis insgesamt 0,854 Millionen Baugenehmigungen für Privathäuser erteilt. Hierbei handelt es sich um ein 26-Jahres-Tief. Damit wurden das Vormonatsniveau von 0,937 Millionen um 8,9 Prozent und der entsprechende Vorjahresstand von 1,343 Millionen um 36,4 Prozent verfehlt.
Der Dow Jones verliert derzeit 2,57 Prozent auf 10.774,46 Punkte, der S&P 500 gibt aktuell 3,11 Prozent auf 1.175,89 Zähler nach. Die Technologiebörse NASDAQ verzeichnet wiederum momentan ein Minus von 3,18 Prozent auf 2.137,58 Punkte.
Der schwer angeschlagene Versicherungskonzern American International Group (AIG), dessen Aktien seit zwei Tagen enorm unter Druck stehen, erhält Unterstützung von der US-Notenbank Fed. Dabei wird die Federal Reserve Bank of New York dem Konzern bis zu 85 Mrd. Dollar leihen. Im Rahmen der Kreditfazilität mit einer Laufzeit von zwei Jahren erhält die US-Regierung im Gegenzug eine Beteiligung in Höhe von 79,9 Prozent an AIG und hat zudem das Recht, gegen die Zahlung von Dividenden ein Veto einzulegen sowie Management-Veränderungen durchzusetzen. Aktuell verliert die Aktie 38 Prozent.
Die Investmentbank Morgan Stanley hat gestern nach US-Börsenschluss die Zahlen zum dritten Fiskalquartal 2007/08 veröffentlicht. Dabei konnte der Finanzkonzern positiv überraschen und die Erwartungen übertreffen. Aufgrund von Gerüchten um Probleme aufgrund der Finanzmarktkrise bricht die Aktie derzeit ebenfalls um rund 32 Prozent ein.
Die US-Behörden haben laut der "New York Post" eine Reihe von Banken kontaktiert und diese gefragt, ob sie an einer Übernahme von Washington Mutual interessiert wären, sollte die angeschlagene Sparkasse ins Wanken geraten. Unter den Banken befinde sich u.a. auch JPMorgan Chase. Diese hat laut einem Bericht der britischen Zeitung "Daily Mail" bereits Interesse angemeldet. Während es bei Washington Mutual 10 Prozent verliert, geht es bei JPMorgan Chase knapp 6 Prozent nach unten.
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