kann, Felicia.
Bei mir war ein solcher Call fast koplett in die Hose gegangen. Ich hatte 18% meines Depots in einen Call investiert. Der Call hatte das höchste Omega (ich glaub so um 15), das ich zum Underlying (apple) finden konnte.
Ich hatte das Ding ( CB5ZMM ) bei 0,48 gekauft, eine Woche vor den Quartalszahlen, die Apple am 25. Juli präsentierte.Der Schein hatte nur mehr eine Laufzeit bis 15.8.07, also extrem hohes Theta und enormes Risiko. Die Aktie stand um 140 $, als ich den Call gekauft habe. (Ich glaub, der Strike ebenfalls)
Die Zahlen präsentierte Apple abends um 22.00 Uhr MEZ, also nach Börsenschluss. Das Underlying war auf etwa 143 $ gestiegen. Ich war im Geld und hatte dummerweise kein SL gesetzt.
Bei den Zahlen erwarteten sich die Analysten erste Verkaufszahlen zu dem iPhone, das am 29. Juni erstmals in den Verkauf gelangte. (Genauer war es freitags abends um 18.00 Uhr in NY erstmals erhältlich). Apple hatte also die drei ersten Verkaufstage (ein Wochenende) in den Quartalszahlen drin.
Die Erwartungen lagen hoch. Einige mutmaßten um die eine Million verkaufter iPhones. Bereits im Vorfeld hatte iPhones exklusiver Provider AT&T bekannt gegeben, dass "nur" 100.000 iPhones übers Wochenende freigeschaltet worden wären. Das hatte den Apple-Kurs bereits etwas gedrückt. Allerdings war auch gewusst, dass viele iPhone-Kundern an den ersten Tagen sich nicht frei schalten konnten, weil das Netz überlastet war.
Also hofften wir Apple-Investierten, dass Steve Jobs andere Zahlen präsentierte.
Gegen 22.10 Uhr kam die erste Eilmeldung von der Pressekonferenz mit den Quartalszahlen. Titel der Meldung: Apple enttäuscht – nur 270.000 iPhones verkauft.
Der Aktienkurs fiel binnen ein, zwei Minuten von 143 auf 130 $. Und mein Herz rutschte in die Hose. (Ich saß am Laptop und verzog aber keine Miene, meine Frau saß neben mir und wusste nicht, auf welch spekulatives Geschäft ich mich eingelassen hatte – da hätte es Haue gegeben ;-)))
Etwa 5 Minuten später kam dann aber der Befreiuungsschlag. Die Quartalszahlen waren derart gut, dass sämtlich Analystenerwartungen bei weitem übertroffen worden waren. Der Kurs schnellte bis auf über 150 $ (nachbörslich wohlbemerkt) hoch. Morgens um 8.00 Uhr (Kursstand des Underlyings noch immer so um 149 $) verkaufte ich meine Schein bei einem Kursstand von 0,82 mit fetten 78% Gewinn.
(Das habe ich meiner Frau dann aber schnell gesagt).
Wie dem auch sei, so schnell kann ein Call (o. put) – den man kurz vor Zahlen kauft – in die Hose gehen.
A propos: von meinem Gewinn ist nur mehr 1/3 übrig, weil ich dasselbe bei anderen Zahlen versucht habe und baden gegangen bin!
Achtung also vor solch riskanten Geschäften.
Casaubon
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