Neue Autos, neue Jobs: BMW macht ernst mit der Elektromobilität. Die Münchner haben mit BMW i eine Submarke mit alternativen Antrieben gegründet. Schon 2013 sollen i3 und i8 in Serie umweltschonend in Leipzig produziert werden. Rund 800 Mitarbeiter werden dafür eingestellt, deren Jobs sollen sozial nachhaltig sein.
VDI nachrichten, Aalen, 9. 9. 11, ws
BMW geht seinen Weg konsequent in die Elektromobilität. 2008 wurde die Organisationseinheit Project i gegründet, um für Ballungsräume neue Fahrzeugkonzepte zu entwickeln. Im Februar 2011 kündigte der Automobilhersteller an, aus Project i würde die neue Submarke BMW i und das bislang entwickelte Konzeptfahrzeug Megacity Vehicel bekomme den Namen i3.
Dieses Auto und den Hybrid-Sportwagen i8 stellte BMW Ende Juli 2011 in Frankfurt vor. „Als Ingenieur bin ich besonders stolz auf unsere Leistung“, sagte BMW-Vorstandschef Norbert Reithofer und zwischen 3 und 8 bleibe viel Platz für weitere Modelle mit alternativen Antrieben. Beide Fahrzeuge sollen für den Weltmarkt in Leipzig produziert werden und dort ab 2013 vom Band rollen.
Der i3 ist ein reines Elektrofahrzeug mit einem 125 kW starken Motor. Das Auto hat vier Sitzplätze, vier gegenläufige Türen und der Kofferraum fasst rund 200 l. Die Reichweite ist mit etwa 150 km für den Stadtverkehr ausreichend. Um die Batterie zu laden, muss sie sechs Stunden an die Steckdose, für 80 % reicht eine Stunde. BMW wird den i3 auch mit Range Extender anbieten, dann lädt ein kleiner Verbrennungsmotor die Batterie während der Fahrt auf.
Im Plugin-Hybrid des i8 kombiniert BMW den modifizierten Elektroantrieb vom i3 an der Vorderachse mit einem Dreizylinder-Verbrennungsmotor hinten. Das Fahrzeug hat eine Systemleistung von 260 kW, den Verbrauch gibt das Unternehmen mit 2,7 l an. Der Sportwagen ist ein 2+2 Sitzer, allein mit den Lithium-Ionen-Akkus betrieben, schafft er es bis zu 35 km weit.
Zum Preis für den i3 und i8 machte BMW keine Angaben. „Langfristig rechnen wir mit einem positiven Ergebnisbeitrag“, prognostiziert Finanzvorstand Friedrich Eichiner.
Sein Vorstandskollege Klaus Dräger, zuständig für Entwicklung, fasst die neuen Autokonzepte so zusammen: „Wo früher ein großer Motor war, ist heute ein kleiner. Wo früher ein kleiner Tank war, ist heute eine große Brennstoffzelle.“ Mit diesen Fahrzeugen beginnt deshalb ein neues Zeitalter im Automobilbau gleich in dreierlei Hinsicht: Der Antrieb ist elektrisch oder kombiniert mit einem Verbrennungsmotor. Die Karosserie besteht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff und wird gebacken. Das wird schließlich die Automobilproduktion komplett verändern, nicht nur bei BMW, sondern auch bei Mercedes und Volkswagen, die ähnliche Autos bauen wollen.
Doch möglich macht die Elektromobilität erst der hohe Wirkungsgrad von Elektromotoren. Der liegt bei 97 %, im Vergleich zu etwa 33 % in einem Verbrennungsmotor. Die Kapazität einer vollgeladenen Batterie entspricht der Energie von 3 l Sprit. Den Antrieb betrachtet BMW als Kernkompetenz und will ihn deshalb auch beim Elektromotor nicht aus der Hand geben.
„Wir haben früh damit begonnen, Kompetenzen für Entwicklung und Fertigung von Elektromotoren aufzubauen. Und das sowohl im Zuge der Entwicklung unserer Hybridmodelle, als auch im Projekt i“, sagt BMW-Personalvorstand Harald Krüger. BMW habe zwar Ingenieure mit den neu benötigten Skills eingestellt, aber vor allem auf die Qualifikation der eigenen Mitarbeiter gesetzt. „Dazu haben wir auf allen Ebenen Qualifikationsprogramme entwickelt, angefangen vom Ausbildungsbaustein Hochvolttechnik in der Berufsausbildung über berufsbegleitende Bachelor- und Masterprogramme bis hin zu unserem Doktorandenprogramm ProMotion“, so der Maschinenbauingenieur weiter.
Bereits 2006 hat BMW damit begonnen, in der eigenen Bildungsakademie Fachwissen in Hochvolttechnik zu vermitteln und im Mai 2011 wurde das Bildungszentrum Elektromobilität eröffnet, in dem monatlich rund 150 Mitarbeiter aus- und weitergebildet werden.
Bis zum Produktionsbeginn der beiden Fahrzeuge will BMW rund 400 Mio. € in neue Gebäude und Anlagen investieren und etwa 800 neue Arbeitsplätze schaffen. Die Produktion der Fahrzeuge soll CO2-neutral erfolgen und die Energie dafür aus regenerativen Quellen bezogen werden. Derzeit prüft das Unternehmen, ob auf dem Werksgelände in Leipzig eine eigene Windkraftanlage errichtet werden kann.
Durch den Elektroantrieb und die nachhaltigen Produktionsverfahren verursacht der i3 in seinem gesamten Lebenszyklus mindestens ein Drittel weniger CO2-Emissionen als die effizientesten aktuellen Verbrenner. Wird das Auto konsequent nur mit regenerativ erzeugter Energie gespeist, sinkt der Wert sogar auf die Hälfte, rechnete BMW bei der Präsentation vor.
Auch die Mitarbeiter am Band sollen den Fortschritt spüren, denn BMW i achtet auf soziale Nachhaltigkeit. „Das zeigt sich nicht nur in ergonomischen, sondern noch vielmehr in altersgerechten Arbeitsplätzen“, sagt Krüger. Im Vergleich zum Modell 118d wird die Lärmemission während der Produktion um rund 50 % sinken, außerdem wurde bei der Planung großer Wert auf eine möglichst bequeme Fertigung gelegt. Die Arbeiter müssen praktisch nie über dem Kopf arbeiten, alle schweren Elemente können von oben montiert werden. Und die Produktionshallen werden Glasdächer haben. Natürliches Licht steigert bekanntlich das Wohlbefinden, kostet nichts und schadet der Umwelt nicht. BMW i scheint durchgängig konsequent nachhaltig zu sein. PETER ILG
Steckbrief BMW
-Umsatz 2010: 60,5 Mrd. €, ein Plus von 19,3 % gegenüber 2009. Für 2011 prognostiziert das Unternehmen ein Absatz-Plus von über 10 %.
-Mitarbeiter 2010: 95 453 weltweit, davon ca. 71 000 in Deutschland. Für dieses Jahr sind 2000 Einstellungen weltweit geplant, davon etwa 1000 in Deutschland. P. I.
http://www.vdi-nachrichten.com/artikel/...ente-Nachhaltigkeit/54871/4 ----------- Die Gedanken hier geben nur meine Meinung wider. Sprecht mit eurem Finanzberater darüber...
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