Zitat aus dem Kölnischen Rundschau vom heutigen Tag:
„Als Erfolg wertete Middelhoff etwa die Trennung von kleineren Warenhäusern und Fachketten wie SinnLeffers, vor allem aber den Verkauf des Immobilienpakets für rund 4,5 Milliarden Euro. Dadurch erst habe Arcandor die Schulden massiv verringern, das Touristik-Standbein Thomas Cook stärken und Primondo sanieren können.“
Also ist die Immobilienpaket für 4,5 Mrd. € verkauft worden.
Zwei Fragen werfen sich nun auf:
Wie hoch war der Gewinn aus den Immobilienverkäufen, und wo ist er geblieben?
Schauen wir uns die letzte Bilanz an, in die TM weder als AR noch als VV verwickelt war, nämlich die zum 31.12.2003.
Da wies die Karstadt-Quelle AG Sachanlagen (Immobilien) in Höhe von 3,5 Mrd. Buchwert aus. (Seite 99-101). Die historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten betrugen übrigens 9,8 Mrd. €.
Per 30.09.2008 hielt Arcandor noch Immobilien im Buchwert von 759 Mio. €, deren historische Abschaffungskosten 1,4 Mrd. € betrugen.
Somit hat der Buchwert sich in diesem Zeitraum um 2.741 Mio. verringert. Ein Erlös von 4,5 Mrd. hätte also zu einem Buchgewinn von 1.759 Mio. € führen müssen. Die zwischenzeitliche AfA lass ich mal außen vor, die würde den Buchgewinn nochmals drastisch erhöhen.
Wo ist also das Geld, bzw. der Gewinn geblieben?????
Bezogen auf die historischen Anschaffungswerte hatten wir sogar einen Abgang in Höhe von 8,4 Mrd. Insoweit erscheint mir der erzielte Verkaufpreis von nur 4,5 Mrd. recht mickrig...
Die zweite Frage, wie kommt TM zu der Aussage, er hätte die Schulden massiv verringert? In der Bilanz zum 31.12.2003 werden Verbindlichkeiten von 7,3 Mrd. € ausgewiesen, in der aktuellen Bilanz sind es dagegen 12,3 Mrd. €. Somit hat zwar das Anlagevermögen dramatisch abgenommen, die Schulden sind aber um 5 Mrd. gestiegen.
----------- Der Mensch ist mit nichts in der Welt zufrieden, ausgenommen mit seinem Verstande, je weniger er hat, desto zufriedener.
Da mitlerweile hier jeder behaupten darf was er will,stelle ich zu den schweren Anschuldigungen vom Stimmungsmacher udok fest:
Aufgrund der Umstellung des Abschlußstichtages der Thomas Cook Group vom 31 Okt.auf den 30 September enthält das Vorjahresquartal nur die Monate November+Dezember 2007.-----Zur besseren Darstellung----der Geschäftsentwicklung wurden der Vorjahresperiode die Ergebnisse des Monats Oktober 2007 der Thomas Cook auf Pro-Forma-Basis addiert.-----Um eine einheitliche Berichterstattung----mit der Thomas Cook zu gewährleisten,wurde das Vorjahr angepasst.In diesem Zusammenhang wurden die bisher im Oktober 2007einbezogenen Jahresabgrenzungs -buchungen/-anpassungen adjustiert.
Anmerkung:Dies diente allein zur besseren Darstellung und einheitlichen Berichterstattung,die schon oft von Dr.Thomas Middelhoff gefordert wurde. Im übrigen ist dies auch klar im Geschäftsbericht erläutert.
Denke, duerfte den meisten garnicht auffallen. Wer untersucht schon so genau eine Bilanz. Ist doch klar, dass TM seine Herrschaft schoen malen muss. Wer will schon beim Abgang als Versager dastehn.
Dass man für jede Zahlentrickserei irgendeine Entschuldigung finden kann, dass ist mir klar. Aber IMHO hat das schon einen deutlichen "haut gout"...
Wenn ich mir mal was wünschen dürfte von dir, dann doch mal eine fundierte und vor allem sachliche Auseinandersetzung mit den von mir gelegentlich aufgeworfenen Fragen, wie z.B. mit denen im Posting 1784. Ich bin der allerletzte, der nicht bereit ist dazu zu lernen, oder Fehleinschätzungen auch zuzugeben
Es bringt doch beiden Seiten nicht sehr viel, wenn man auf Kritik immer nur unsachlich, emotional und mit Polemik reagiert. In der Sache können wir uns ja gerne streiten, aber dann sollten schon Fakten auf den Tisch. Und im Übrigen ist's ja keine Kritik an deiner Person, sondern an TM.
Ich bin mir ganz sicher, dass du nicht so "flach strukturiert" bist, wie du hier meist den Eindruck zu erwecken versuchst... ;-)
----------- Der Mensch ist mit nichts in der Welt zufrieden, ausgenommen mit seinem Verstande, je weniger er hat, desto zufriedener.
brunneta
: Arcandor-Ziel auf 2,80 (4) EUR - Kaufen
Die WGZ Bank senkt Kursziel und Gewinnschätzungen für Arcandor, nachdem das Unternehmen bei der Vorlage von Zahlen zum ersten Geschäftsquartal seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr aufgehoben hat. Arcandor begründete dies mit der Finanzkrise. http://boerse.lycos.de/lycos/...0&sektion=analysen&awert=&u=0&p=0&k=0
----------- Keine Kauf Empfehlung!! In der Vielfalt der Möglichkeiten und Antworten liegt der Schlüssel und die Weisheit der Massen.
Zum Thema flach strukrturiert stelle ich fest,dass du hier die Unwahrheit verbreitet hast und dies nicht richtig stellst.Die Bilanz ist sauber und gut erklärt,lesen hilft manchmal...Es wurden keine fehlerhaften EBITDA Zahlen verwendet.Siehe Erklärung 1785.
Ein Vergleich von nicht vergleichbaren Zeiträumen ist kein Vergleich, sondern eine Mogelpackung...
Ich musste mir nicht einmal die Mühe machen die Mods zu überzeugen, sie habens wohl selbst erkannt.
Warum ich AC-Aktien habe? Hab sie mal gekauft als sie im Sinkflug waren, so um die 4 €. Hielt das damals für eine gute Idee, auch angeregt durch eifrige Pusher.
Hab mich seitdem intensiv mit dem Zahlenwerk beschäftigt und mich entschlossen sie bis zum bitteren Ende zu halten. Nenn es von mir aus morbides Interesse. Sind nur ein paar tausend Stück, das tut mir nicht weh.
----------- Der Mensch ist mit nichts in der Welt zufrieden, ausgenommen mit seinem Verstande, je weniger er hat, desto zufriedener.
„Der Umsatz von Arcandor wuchs zwischen 2004 und 2007/08 um 50 Prozent, das bereinigte operative EBITDA konnte verfünffacht und die Bankschulden um 80 Prozent reduziert werden.“
Im Geschäftsjahr 2002 betrug das EBIDTA 1.052 Mio. €, und in 2003 betrug es 886 Mio. €.
2008 hatten wir ein EBIDTA von 753 Mio. €, und im lfd. Jahr dürfte es im besten Falle konstant bleiben.
Wahrlich eine tolle Steigerung.
----------- Der Mensch ist mit nichts in der Welt zufrieden, ausgenommen mit seinem Verstande, je weniger er hat, desto zufriedener.
Independent Research hat das Kursziel für Arcandor (News/Aktienkurs) nach Zahlen von 4,00 auf 2,80 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Kaufen" belassen. Erfreulich beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sei vor allem die Ergebnisverbesserung bei Karstadt, schrieb Analyst Zafer Rüzgar in einer Studie vom Freitag. Das Nettoergebnis sei enttäuschend ausgefallen. Er habe seine Prognosen für das laufende und das folgende Geschäftsjahr und infolgedessen das Kursziel nach unten korrigiert.