Everke hat nach seinen krassen Prognoseverfehlungen und bisherigen "Erfolgen" bei AMS nicht mehr mein Vertrauen.
Natürlich würde Osram grundsätzlich gut zu AMS passen, da man zweifellos auch Synergien heben kann.
Doch ich fürchte, dass der Deal für die Aktionäre von AMS kurz- und mittelfristig sehr teuer werden könnte. Man kündigt jetzt schon die erste Kapitalerhöhung im Falle des Zustandekommens des Deals an und ich vermute bzw. bin davon überzeugt, dass noch weitere Kapitalerhöhungen folgen werden.
Die Banken verdienen extrem gut an der Abwicklung von Übernahmen und sind deshalb auch großzügig bei der Gewährung einer (Vor-)finanzierung. Da AMS jetzt schon extrem hoch verschuldet ist, vermute ich bzw. gehe davon aus, dass mit den Banken vereinbart ist, dass man einen Teil der Finanzierung sehr schnell durch weitere Kapitalerhöhungen zurückführen wird. Gerade bei AMS ist den Banken bekannt, wie schnell der Cashflow einbrechen kann, wenn man für einen Großkunden zu hohe Absatzzahlen kalkuliert hat. Ich kann mir deshalb nicht vorstellen, dass die Banken hier an einer langfristigen Finanzierung interessiert sind bzw. diese Gewähren würden.
Ich kann nicht erkennen, dass AMS eine solche Finanzierung bzw. die Rückführung der insgesamt dann sehr hohen Verschuldung aus dem operativen Geschäft stemmen wird. Ich fürchte deshalb, dass in Zukunft durch weitere Kapitalerhöhungen zur Rückführung der Kredite eine sehr hohe Verwässerung für die Aktionäre entstehen kann.
Für mich ist der Deal eine "hop oder top"-Investition, mit der großen Gefahr, dass AMS in Schieflage geraten kann, wenn das Geschäft bzw. die Wirtschaft in Zukunft etwas schwächelt.
Nur meine persönliche Meinung.
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