Ganz so wie du es schreibst ist es nicht in China Roecki. Jedoch werden große Solarparks in China eigentlich derzeit nur mit Kompensationsgeschäften finanziert. Trina Solar baut in China einen großen Solarpark, aber Trina Solar baut dafür in dieser Region (kenne den Namen der Region gerade nicht) ein neues Werk. Bei Yingli und Suntech ist es genauso. Letztendlich ist es aber ein Witz, dass in China in 2009 gerade mal 300 MW PV verbaut wurden. In diesem Jahr wird es wohl auch nicht über 500 MW hinausgehen. Das wäre zwar eine prozentuale hohe Zuwachsrate von knapp 70%, aber in absoluten Zahlen wäre das so gut wie gar nichts. Dieser Zuwachs von 200 MW wird alleine in Bayern in diesem Jahr in 2 Wochen verbaut werden. Das zeigt dann schon die Relationen. In Malaysien wird es ab dem nächsten Jahr Einspeisgarantien geben. Mal sehen ob andere asiatische Länder nachziehen werden. Wäre für Solarworld nicht schlecht, denn diese Region könnte man vom südkoreanischen Werk aus beliefern.
In den USA passiert bis auf Kalifornien und mit Abstrichen Nevada auch nicht allzu viel. Denke aber schon, dass es in den USA in diesem Jahr einen PV-Neuzubau von 1 GW geben könnte, nach 400 MW im letzten Jahr. Alleine der regionale Energieversorger Sun Edsion baut in den nächsten 2 Jahren in Kalifornien auf Lagerhallen 250 MW PV. 200 MW kommen von Sunpower und 50 MW von Suntech. Auch First Solar baut ganz in der Nähe von Las Vegas, in Boulder City, einen 48 MW Solarpark. Interessant ist aber, dass in den USA die Solarthermie (ich meine die auf dem eigenen Dach) im privaten Bereich stärker ist als PV.
Das Problem in den USA wie auch in China ist halt, dass es dort keine Einspeisegarantien gibt und wenn solche Anreize für die privaten Haushalte fehlen, dann kommt es meist nur zu großen Projekten. Man sieht es ja eigentlich recht gut bei Ländern mit akzeptablen Einspeisegarantien. Nur dort kommt es zu nennenswerten PV-Ausbauten. Italien und Frankreich sind das beste Beispiel dafür.
Fakt ist halt, dass PV ohne Deutschland eigentlich gar nicht als Energieform wahrgenommen würde. Das ist dann schon wirklich erschreckend. Ich bin auch mal gespannt, ob bei PV wirklich mal der internationale Knoten platzen wird. Es kann doch nicht sein, dass in Deutschland in diesem Jahr etwa 7 GW verbaut werden und der zweitgrößte globale PV-Einzelmarkt mit Italien dürfte in diesem Jahr so auf 1,5 GW kommen. Diese riesige Diskrepanz ist nun wirklich erschreckend. Mit ein Grund ist natürlich, dass PV nach wie vor zu teuer ist. Erst wenn wir bei Modulpreisen von 1,10 bis 1,30 €/W angekommen sind, lohnt es es sich ohne Subenventionen oder die anderen Energiepresie ziehen stark an.
Denke eh, dass der große globale Durchbruch bei PV erst kommen wird, wenn es günstige Energiespeichermöglichkeiten geben wird. Zusammen mit dem Elektroauto wäre PV als private Energieform fast unschlagbar, aber bis dahin ist es noch ein sehr langer und steiniger Weg.
Solange es in den US nur Steuergutschriften gibt und keine Einspeisgarantien, solange werden dort auch meist nur große Solarparkprojekte gebaut werden. Die private Nachfrage in den USA dürfte gegenüber europäischen Verhältnissen jedoch gering bleiben in den nächsten 2 Jahre und das würde dann Solarworld nicht gerade großartig weiterhelfen. In China sieht es ganz ähnlich aus. Zudem glaube ich auch nicht, dass in den USA wie in China das Stromnetz die sehr schwer einzuschätzende PV-Kapazitäten wie auch den stark schwankenden PV-Strom bei einem größren PV-Ausbau vertragen könnte. Die Stromnetzinfrastruktur in den USA, aber auch in China ist alles andere als gut ausgebaut. Die Netzkapazitäten sind ganz einafch nicht darauf ausgelegt.
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