Der Arbeitnehmer bezieht ein Einkommen. Das kann er ausgeben (konsumieren) oder sparen (z.B. Sparstrumpf).
Das Einkommen der Arbeitgeber nennt man Gewinn. Den Gewinn kann der Arbeitgeber konsumieren (Privatentnahme), investieren oder sparen (Gewinnrücklage).
Das Einkommen eines Staates sind seine Einnahmen (z.B. Steuern&Abgaben). Diese Einnahmen können ausgegeben werden (Konsumausgaben oder öffentliche Investitionen). Die schwarze Null bedeutet, dass Einnahmen und Ausgaben gleich sind.
Das ganze könnte ohne Schulden funktionieren! Eine solche Gesellschaft wäre allerdings nicht dynamisch, sondern statisch.
Da technischer Fortschritt und Wachstum nach Investitionen verlangen, die erhöhte Ausgaben erfordern, wurden Schulden nötig. Das Kerbholz ist eine erste Form der Dokumentation von Schulden. Schulden sind immer von Vertrauen abhängig. Sicherheiten können Vertrauen schaffen. Das kann das Arbeitsverhältnis z.B. Beamter oder eine Sache (z.B. Haus) sein.
Der Zins ist jetzt der Preis für die Zeit der Ausleihe abhängig von der Bonität.
Arbeitnehmer und Arbeitgeber unterliegen recht einfachen Regeln. Privatinsolvenz und Konkurs.
Der Staat dagegen sollte keine Schulden machen, weil er kein Investor im eigentlichen Sinne ist. Eine Verschuldung ist nur temporär angesagt, wenn die Umstände es verlangen (z.B. Krieg). Ansonsten muss er seine Einnahmen erhöhen, bevor er seine Ausgaben erhöht. Da der Staat nicht gewinnorientiert ist, sondern dem Gemeinwohl verpflichtet, haben seine Ausgaben keinen Zukunftserwartungswert, sondern stiften Nutzen. Bildung ist dafür ein gutes Beispiel, weil die Ausgaben unendlich sein könnten.
Komisch, aber alle Länder, bis auf Ausnahmen, haben hohe Schulden angehäuft. Vielleicht sind zu viele Kriege geführt worden (USA). Oder ist es vielleicht doch eher so, dass Staaten keinem entsprechenden Recht unterliegen, welches eindeutig verpflichtende Grenzen vorsieht. Unsere grundgesetzlich verankerte Schuldenbremse Art.115 GG wäre ein solches Instrument. Tricks und Kniffe wie Sondervermögen lassen soche Gesetze ins leere laufen.
Fazit: Ungebremste Verschuldung führt Private in die Insolvenz und Unternehmen in den Konkurs. Nur Staaten schaffen sich ihren eigenen unbegrenzten Kreditrahmen. Target 2 und das Kaufen von Staatsanleihen überschuldeter Staaten durch die EZB sind das süße Gift einer Enteignung der Bürger durch den Staat, weil die Bürger am Ende "die Deckel bezahlen müssen". Ich tippe auf einen Währungsschnitt, der gerne als Reform verkauft wird, aber nichts anderes bedeutet, als völliges Staatsversagen.
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