1. Gefahr durch Konkurrenz:
Diese Gefahr ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Wenn jemand was Neues entwickelt kann dies passieren. Momentan hat Varta aber meilenweit die Nase vorne, denn die haben gerade erst vorgelegt. Die CoinPower A4 die Anfang Januar vorgestellt wurden, haben eine 30% höhere Kapazität als das Vorgängermodel A3. Die CP 1654 A4 hat z.B. nach Datenblatt eine Kapazität von 155 mAh. Das Vorgängermodel A3 hatte 122 mAh. Konkurrenzprodukte gleichen Typs haben etwa 60mAh-90mAh. Wer es sich leisten kann, bezieht zur Zeit von Varta, sofern er überhaupt welche kriegt.
2. Schwaches Umsatzwachstum:
Umsatz 2020: 870 Mio Geschätzter Umsatz 2021: 940 Mio
8% Umsatzwachstum für 2021 von Varta geschätzt. Ich glaube nicht, dass das soviel mehr wird, aber Varta ist da immer sehr konservativ. Ich würde mal 10% draufpacken, ergibt 1026 Mio. Ist natürlich nicht so top wie 2020 aber immer noch ganz gut. Da schwache Umsatzwachstum geht im übrigen damit einher, dass Varta seine Kapazität von Lithium Batterien erst Ende des Jahres von 200 Mio auf 300 Mio aufstockt. Also kann diese Steigerung erst im nächsten Jahr wirklich zum tragen kommen.
Genauso ist die Produktionsstätte für die 21700 Batterien erst dann fertig. Auch diese können erst dann zum Umsatzwachstum beitragen. Wir alle wissen, was die 21700 zur Zeit für eine Bedeutung hat. Wenn die Werte hier auch nur ansatzweise so gut sind, wie bei den CoinPower dann wird die Nachfrage hier immens.
Ich rechne momentan damit, dass, wenn die Kapazitäten ausgebaut sind, 2022 dann wieder ein sehr starkes Umsatzwachstum eintreten wird.
Im übrigen mal ein kleines mögliches Rechenbeispiel. Varta hat ja ein 300 Mio Fördermittel vom Bund für die Entwicklung von Lithium-ionen-Batterien erhalten. Ist eigentlich klar, dass es hier um Batterien für Elektroautos geht. Bundeswirtschaftsminister Altmaier betont immer wieder wie wichtig dies ist. Letzte Meldung war, dass die EU bis 2025 in der EU Elektrobatterien für 7 Mio E-Autos produzieren können will (https://www.spiegel.de/politik/ausland/...6c-43c6-8ed4-ad4e553b7d7b). Ein Tesla Model 3 hat 3000 dieser Batteriezellen, d.h. es geht um etwa 21 Mrd Zellen. Eine Zelle kostet zur Zeit etwa 10€. Gewinn bringt sie vielleicht 1€. D.h. es geht hier nur in der EU um 210Mrd € Umsatz und 21€ Mrd Gewinn, die es zu verteilen gilt. Wenn Varta da 10% liefert, hätten wir einen Umsatz- und Gewinnsteigerung zu heute um das 15-20 fache alleine durch diesen Posten in Europa ohne den Rest der Welt oder die anderen Geschäftsbereiche. Im übrigen beträgt die Anzahl der Fahrzeuge in Europa etwa 300 Mio, d.h. das wäre erst der Anfang. Nur mal um so die Dimensionen zu fassen, um die es hier geht.
3. Abhänigkeit von Apple:
Apple ist ein großer Kunde keine Frage. Momentan sehe ich hier aber keine Gefahr. Varta hat sich der Ökoallianz von Apple angeschlossen und das ist für Apple auch eine Bedingung um langfristig liefern zu dürfen. Nicht nur, dass dies eine schöne Entwicklung ist, ein anderer Anbieter muss dies auch erstmal erfüllen. Und solange Varta so gute Batterien liefert ist da mal keine Gefahr.
Zudem wird mit den 21700 Batterien ein neuer Bereich hinzukommen, der nicht Apple abhängig, zumindest solange, die kein E-Auto produzieren. Aber wer weiß ;-). Aber auch sonst gibt es auch andere Abnehemer der CoinPower, Medizin, Hörgeräte, Sensortechnik, Industrie... Und die Consumersparte von Batterien gibt es bei Varta auch noch. Und die Solarsparte.
Im übrigen kann eine leistungsstarke 21700 für die Drohnentechnik noch interessanter sein, als für die Autosparte (Ehang, Amazon und Konsorten). Da darf die dann auch ruhig etwas teurer sein. Wenn Varta so eine Leistungsdichte anbieten könnte wie bei den CoinPower. Hui....
4. Dividende:
Bin ich auch nicht so ein Fan von. Wenn allerdings Cashreserven da sind, müssen die auch benutzt werden. Aktienrückkauf wäre ganz schlecht. Dann würde der Anteil von Tojner noch größer werden. Also lieber Dividende. In Ausbau und Forschung wäre natürlich noch besser. Aber vielleicht ist da einfach schon zuviel im Gange momentan (300 Mio Fördermittel vom Bund und der Aufbau der Produktionsanlage für die 21700 und die Kapazitätserweiterung der Lithiumbatterien). Die Dividende ist ja auch nur als Sonderdividende deklariert, also erstmal einmalig.
5. Explorer Day:
Zum 9. April hat Varta eine neue große Innovation angekündigt. Das ist offiziel und nicht so ein nebulöse Marketingaktion wie der Independence Day.
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