der Börsenpsychologie: Der Gewöhnungseffekt. Man neigt dazu, etwas zurückligende Preise als "normal" anzusehen und mißt daran vergangene, aktuelle und zukünftige Preise.
Ein Sprung von Dax 5500 auf 6500 um knapp +20% ist wesentlich unwahrscheinlicher als ein Sprung von Dax 7000 auf 8000 um knapp +14%. Trotzdem haben uns die 6500 nicht überrascht, aber die 8000 würden es. Das liegt daran, dass der Dax vor dem Crash bei 7000 lag. Dadurch wurden die 5500 als unnormal und "zu billig" angesehen, die 6500 als "normaler Ausgleich".
Einfaches Beispiel aus dem Alltag: 1,60 für Benzin waren vor einem Jahr noch "Wucher". Heute wäre es "ein Schnäppchen". Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier.
Um dieser Falle zu entkommen rate ich immer dazu, "Fantasie" zu entwickeln und zwar grundsätzlich gegenteilig zur Massenmeinung. Zur Zeit denkt die Masse, 7000 im Dax sind "verdammt hoch", wir kommen ja von 5200. Fundamental gemessen am KGV und KGV ist es jedoch "verdammt niedrig".
Wie dem auch sei, solange die Rally läuft, läuft sie. Kippt es nach unten kann man sich die Masse wieder zu nutze machen. Denn die treibt die Kurse wieder nach unten, dahin, wo sie meint es sei supabillig.
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