Meinen Dank für deine sehr interessanten Ausführungen, denen ich mich im Grundsatz gerne anschließe. Daher auch nur noch zur Klarstellung: Solche Typen wie Zuckerberg, Jobs, Buffet etc. pp., die aus eigener Kraft nahezu Unglaubliches zustandegebracht haben, haben sich zeit ihres Lebens einen Dreck darum geschert, was die Allgemeinheit von ihren "Ideen" bzw. "Projekten" hielt. In aller Regel trafen sie ständig "Außenseiter-Entscheidungen", d.h. sie stießen in ihrer Umgebung ständig auf Skepsis, oftmals sogar auf Hohn und Spott. Aber sie haben einfach ihr Ding durchgezogen, an sich geglaubt, eine unglaubliche Ausdauer an den Tag gelegt und sich dabei kaum jemals von der gegenwärtigen "Mehrheitsmeinung" beeinflussen lassen. In diesem Sinne haben sie ständig "antizyklische Entscheidungen" getroffen bzw. durch diese die Weichen für ihren Erfolg gestellt. Und diese Charaktereigenschaft ist m.E. nahezu durchgängig bei Personen zu beobachten, die aus eigener Kraft in geschäftlicher Hinsicht (außergewöhnlich) erfolgreich wurden. Die Triebfeder bzw. der individuelle Ansporn zu derartigen Leistungen, ist wiederum sehr unterschiedlich. Auch der Wunsch, einfach nur "reich" zu werden, es zu etwas zu bringen, den beengten Verhältnissen der Kindheit zu entkommen bzw. sich später ein Leben in Wohlstand leisten zu können, lässt sich bei einigen Personen ebenso ausmachen wie der materielle Wohlstand als - quasi unvermeidbares - Nebenprodukt. Mit anderen Worten: Derartige Personen würden mental niemals in eine grassierende Verunsicherung oder gar Panik einstimmen, sondern eine solche allenfalls als C h a n c e begreifen. Und zwar als Chance dahingehend, durch vorausschauende (,"antizyklische") Aktivitäten auf mittel-bis langfristiger Basis wieder einmal die Gelegenheit zu erhalten, vor allen Anderen die entscheidenden Weichenstellungen vornehmen zu können. Selbiges gilt selbstredend im umgekehrten Fall (= grassierende Euphorie). Was aber macht das "normale" Individuum (sowohl im Geschäftsleben, als auch an der Börse)? Es stimmt mental (über kurz oder lang) in die vorherrschende Stimmung ein und lässt sich am Ende davon sogar "einlullen". Typisches Börsenbeispiel: Fallen die Kurse "unerwartet" stark, wird die Geschichte gnadenlos weitergesponnen und auf nahezu allen Boards überbietet man sich förmlich mit pessimistischen Kursprognosen (Motto: Wenn jetzt noch dies und jenes kommt, na dann gute Nacht Marie). Steigen wir aber wieder über die 7.000, wird jeder Mahner ausgelacht (Motto: Diesmal ist alles anders). Unerwartete Kursausschläge in die Gegenrichtung werden in beiden Fällen als "technische Reaktion" etc. abgetan und eh man sich´s versieht, ist der Zug bereits abgefahren. Insofern: Kein Wunder, dass dabei die meisten Zeitgenossen an der Börse auf der Strecke bleiben. Deren Fazit lautet dann: Die Börse spinnt :-) Meine Meinung: Wenn man - außergewöhnlichen - Erfolg haben möchte, ist es in aller Regel nicht zu vermeiden, sich temporär bei seinen Entscheidungen ziemlich einsam vorzukommen. Natürlich garantiert diese "Fähigkeit" für sich noch keinen Erfolg, stellt IMHO aber gleichwohl eine (nahezu) unabdingbare Voraussetzung für diesen dar.
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