es ist mir nicht ganz klar, worauf Dein letztes Post hinaus will. Aber Gedankensplitter gehören ja durchaus auch zum niedrigschwelligen Dskursangebot. Daher auch meine '...' Die Performance eines Anlegers ist doch erstmal abhängig von Wahl der Anlageklasse, des Instruments, des Ein - und Ausstiegs usf. Es mag zwar theoretisch jemand geben, der stets das Hoch kauft und stets das Tief verkauft, doch die Verantwortung für die dann bescheidene Rendite liegt sicher nicht bei den Märkten... Die Darstellung eines (übergeordneten) Bärenmarktes im Dow seit 2000 bedingt, dass Du das Zeitfenster derart grosszügig auslegst, dass es keine sinnvolle Kriterien zur Beurteilung der gegenwärtigen Marktphase und damit keine sinnvolle Indikation fürs Trading mehr stellen kann... Potential nach oben oder unten gibt es doch immer an der Börse. Genauso findet sich für beide Optionen stets ein gutes Argument... Gemessen an Diagnosen, Prognosen, an der veröffentlichen Stimmung bis hinunter zum Stammtisch steht der Dow doch wie eine 1. Genau an dieser anmassenden 'Frechheit' arbeitet sich doch der Bärenkäfig schon seit vielen Jahren ziemlich vergeblich ab... Der politschen Praxis in den US kannst Du die Antwort auf deine Frage entnehmen, wie lange die Subventionierung des Kapitalmarktes und der notleidender Industriesektoren fortgesetzt werden kann: Eben genauso lange, wie dies für notwendig befunden wird ! Was Du ebenso dieser Praxis entnehmen kannst ist, dass all die sonst - auch gern fanatisch - gepflegte ideologische Rhetorik von jetzt auf gleich über Bord geworfen wird, wenn's und weil's auf pragmatische Lösungen ankommt. Genau dieser Pragmatismus, abgerundet durch einen Europäern naiv anmutenden grundsätzlichen Optimismus, hat die US historisch zu der Stärke geführt, die sie heute global einzigartig macht. Die den US von vor allem deutschen VWL'ern, die aufgeregt mit ihrem (amerikanischen) Lehrbuch wedeln, prognostizierten Untergangsszenarien spiegeln tatsächlich nur die amerikanische Macht - die sie als 'ungehörig' empfinden... Ganz grundsätzlich greift jeder bürgerliche Staat in seine Märkte ein und manchmal erzeugt er diese sogar erst 'per Beschluss'. Staatliche Intervention sind das normalste von der Welt, denn sie erhalten die Geschäftsgrundlage, mit der alle beteiligten Subjekte kalkulieren. Dabei steht grundsätzlich die gesamte Palette an Optionen zur Verfügung - vom Geld nachdrucken bis hin zur Verstaatlichung. Wie weit diese Optionen zur Anwendungen kommen können ist jedoch allein eine Machtfrage... Auch in Europa läuft nichts nach Plan. Vielmehr erzwingen die Märkte mit ihrem punktuellen, aber eskalierendem Vertrauensentzug die politische Union und die gesamteuropäische Haftung für die weitere Kreditaufnahme. Im Vollzug als reaktives Krisenmanagement, dass sich tapsend step bei step vorwärts bewegt - und nicht als 'grosser Entwurf'. Die befestigte Insel der Wohlhabenden, von der HW Sinn und andere träumen, ist dagegen bereits ausgepreist... Fill ----------- after laughter comes tears
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