wie eigentlich das Real Life eines Menschen aussieht, der outdoor nur 'langsamen Zerfall', der 'unaufhaltsam' ist oder ein imaginäres 'Wir' immer 'tiefer im Sumpf versinken' sieht. Der von einem 'Reset' träumt, der die 'Welt an den Abgrund zum Mittelalter' befördert. Der sich folgerichtig damit abquält, dass die Märkte sich dieser Diagnose immer noch entziehen (liegt natürlich am blöden Michel, der es noch nicht geschnallt hat).... Mehr im 'neuen' Gehrt (Tip aus dem Bear Cave)... ps das ärgerliche an den ausgelebten misanthropischen Phantasien ist für mich eigentlich deren Verpackung als scheinheilige Sorge ums Gemeinwohl oder gleich um den Globus. So als würde man wirkliche (oder vermeintliche) schlechte Nachrichten bekümmert und nicht mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen.. ---- So jedoch gehen wir den Weg langsamen Zerfalls, der, alleine durch das herumdoktern an den Symptomen, unaufhaltsam ist und letztlich mehr Schaden anrichten wird als ein brutales „Reset“. Einfach, weil die Verantwortlichen die Ursachen als solche nicht angehen, weil sie wissen (oder wenigstens ahnen), dass eben das den obigen „Reset“ bedeuten würde. Der Leviathan Finanzindustrie, die Totgeburt eines Europa der zwei Geschwindigkeiten, die schlupflochfördernde Gesetzgebung, all das müsste komplett neu aufgesetzt werden. Und das würde bedeuten, dass die Welt zumindest eine Zeitlang am Abgrund zum Mittelalter stünde, denn das Leben dieses Planeten ist so komplex, dass derartige Eingriffe lebensgefährlich wären. Wer wollte das wagen, wer verantworten. Ja, wer wollte das überhaupt beschließen können – immerhin müsste beispielsweise eine Reform des Finanzsystems weltweit und zeitgleich stattfinden ... und koordiniert werden. Von wem? Wie? Tja. Kein Wunder also, dass wir langsam, aber sicher immer tiefer im Sumpf versinken und jedes Zappeln der Politik die Lage nur verschlimmert. Es scheint wohl einfach nicht anders zu gehen. Aber wie ist es möglich, dass die Börsen angesichts dieser Entwicklung, deren Tragweite doch für rational denkende Menschen erfassbar ist, bislang nur so geringfügig reagiert hat? Nun, sicher ist es wahr, dass manche Anleger immer noch glauben, dass irgendwer irgendwann irgendwie ein Kaninchen aus dem Hut zaubert und alles ist wieder gut. Andererseits wissen doch gerade die Entscheider der großen Adressen ganz genau, dass uns kein Kaninchen aus dem Hut, sondern der Knüppel aus dem Sack bevorsteht. Deren Aktivitäten wirken zwar manchmal dumm ... aber sie sind es meist nicht. Warum also diese (relative) Stabilität? Ganz einfach: Weil es immer das letzte Glied in der Kette ist, das die Baisse auslöst: Otto Normalverbraucher, d.h. Max Mustermann und Lieschen Müller. Erst, wenn die Angst dort wirklich ankommt, gehen an den Börsen die Lichter aus. Der Einzelne hat an den Börsen nichts zu melden. Aber das Kollektiv, das ist zwar unorganisiert, aber mächtig. Und dessen sind sich die Entscheider zumindest in der Finanzindustrie voll bewusst. Bei der Politik habe ich da indes so meine Zweifel. Wie sagte heute Finanzminister Schäuble zum Thema Volksabstimmung wegen einer Verfassungsänderung? Erst einmal müssen wir die aktuelle Verunsicherung in den Märkten bekämpfen! Er vergisst, dass am Ende der Kette die Bürger stehen. Eigentlich sind sie die Märkte, deren Verunsicherung müsste zuerst bekämpft werden. Denn wenn die Menschen wirklich in Panik geraten, können EFSF, ESM & Co. sich eintüten lassen. Das haben wir doch 2000 und 2008 gerade erlebt – man sollte sich dessen erinnern. Noch ist ----------- after laughter comes tears
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