AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
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1.) Wie auch in meiner Bewertung von vor einigen Wochen berücksichtigt KC zunächst nur das "Altgeschäft" -- ohne einen möglichen Bau des Vietnam Projekts. Allerdings berücksichtigt KC bereits den nunmehr geplanten früheren Vollausbau in Chongqing (der zum Zeitpunkt meiner Bewertung noch nicht bekannt war).
2.) Während meine Analyse eine auf heute diskontierte KGV-Bewertung des Jahres 2025 zugrunde lag, bewertet KC auf Basis von EV/EBITDA in 2024.
3.) KC basiert seine Earnings-Targets auf der EBITDA-Guidance des Unternehmens, während meine Rechnung auf Basis des ROCE-Ziels von AT&S erfolgte.
4.) KC nimmt (implizit) einen geringeren Sicherheitsabschlag vor als ich es getan hatte. Wie zuletzt geschrieben, würde ich das angesichts der aktuellen Meldungen zum Ausbau ebenso handhaben. Nach Berücksichtigung dieses Punktes sind unsere Bewertungen vom Ergebnis her überraschend ähnlich, obwohl ein anderer Ansatz gewählt wurde.
5.) KCs Kursziele für 2024 von 64,10 EUR (worst case), 78,80 EUR (base case) und 101,00 EUR (best case) entsprechen einem fairen Wert der Aktie heute von ca. 48 EUR (worst case), 59 EUR (base case) und 76 EUR (best case), wenn man mit 8% pro Jahr diskontiert. Bei höherem Risikoabschlag entsprechend weniger.
Hier KCs Analyse im Original:
Aktie der Woche AT&S
Sehr viel Aufmerksamkeit erhielt AT&S in den letzten Wochen in den Medien. So hat man die die Mittelfrist-Guidance bis GJ 24 angehoben, weil die Chongqing III Ausbaustufe früher fertig gestellt sein wird und die Kapazitäten zum GJ 23/24 vollständig zur Verfügung stehen werden.
Außerdem wird man 200 Mill. Euro zusätzlich investieren, um der Marktnachfrage besser gerecht werden zu können. Jetzt sieht man für 2023/24 einen Umsatz von mehr als 2 Mrd. Euro bei einer EBITDA Marge von 25-30 %. Nehme ich den Mittelwert lande ich bei knapp 600 Mill. Euro.
Interessant wird es nun Mitte April. Hier steht ein Market/Tech-Update bei AT&S an. Neben dem bekannten Ausblick von AT&S, wonach man sich bis 2025 in Märkten mit Nachfrageüberhängen bewegt, wird man im Update sicherlich eine Neueinschätzung der technologischen Entwicklung rund um Leiterplatten und der Modulfertigung vornehmen und möglicherweise neue Pläne der Öffentlichkeit und den Investoren präsentieren.
Zur Einordnung: Chongquing I-III zieht sich über eine Phase von 7-8 Jahren hin und das Gesamtinvest übersteigt den Betrag von 1,5 Mrd. Euro. Nun ist zu lesen, das man in Vietnam die nächste Stufe zünden will. Ein weiterer Werksbau über 1,5 Mrd. Euro, wie der Vietnam-Presse zu entnehmen ist. Diese Pläne haben bisher inoffiziellen Charakter, dürften aber Mitte April ein Thema werden. Ich greife etwas voraus und blicke auf Chancen und Risiken dieser Pläne.
Vietnam: The next big Thing?
Der CEO nach dem Next big thing befragt antwortet darauf: Es gibt keine eindimensionale Entwicklung, es ist eine Reihe verschiedener Entwicklung, die alle getrieben sind von Technologien, die erhöhte Datenraten für die Zukunft abfordern, im Telekombereich, im Auto, Netzwerken, Data-Centern, Devices und Sensoren.
Von dieser Entwicklung werden wir Mitte April aus dem Unternehmen ein Update hören. Wie sehen aber die Risiken bei AT&S aus, wenn man erneut ein Mrd. Projekt finanzieren muss?
Zur Einordnung: Die Entwicklungsstufe Chongqing hat man mit einer Verwässerung zu etwa 10 Euro finanziert und dabei Eigenmittel von 100 Mill. Euro eingeworben, um den Schritt vom 1 Mrd. Euro Umsatz Unternehmen zu vollziehen hin zum 2 Mrd. Euro Unternehmen. Wie sieht die Ausgangssituation nun aus, wenn man tatsächlich den Weg in Richtung 3 Mrd. Umsatz Unternehmen einschlägt?
Chongquing III, weitere Mrd. Ausbaustufen und der Finanzbedarf
Da das Kerngeschäft von AT&S sehr kapitalintensiv ist, kommt immer die Frage auf, ob sich AT&S bei den Mrd.-Projekten überhebt, da die Verschuldungssituation sehr hoch ist und die Risiken sehr hoch.
Die Lernkurve zeigt, das AT&S in den bisherigen Entscheidungen viel mehr richtig gemacht hat als falsch. Denn die Verschuldungssituation nach Chongqing I und II war Ende des letzten GJ mit 250 Mill. Euro übersichtlich, wenn man eine Net-debt/EBITDA Ratio von 1,3 aufweist.
Der nachfolgende Überblick zeigt, das die Wahrscheinlichkeit nach Chongquing III ähnlich aussehen wird:
Bild: https://www.wallstreet-online.de/_plain/_shared/...e/img/48ac5kel.png
AT&S folgt der Maxime, das der Verschuldungsgrad nicht das dreifache des EBITDA´ übersteigen soll. Über einen Anstieg in den nächsten Jahren, wird diese im GJ 24 mit einer Net-Debt/EBITDA Ratio von unter 1 rauskommen, denn die Ergebnisqualität und die Annahme, das das EBITDA annähernd (mit kleinen Abschlägen) dem operativen Cashflow entspricht sorgen dafür, das selbst mit Abschlägen gegenüber den Erwartungen die Finanzierungsseite Risiken abfedern kann.
Ausblick: 3 Mrd. Umsatz Schwelle im Blick?
AT&S ist mit Blick auf die Peers chronisch unterbewertet. Bitter ist es eine Kapitalerhöhung auf einem Niveau durchführen zu müssen, was den Track-Record des Unternehmens nicht adäquat einpreist. Dabei verdient man die Investitionen nahezu mit der Fertigstellung der jeweiligen Ausbaustufen, wie der Überblick zeigt. Wenn man Chongqing III realisiert hat, dann hoffe ich schauen wir auf einen Kurs von 75 Euro (Base-Scenario).
Wenn man die Unterbewertungen abbauen kann, dann sind auch Kurse von 100 Euro darstellbar. Bei Anwendung der Lernkurve, dann hat AT&S das Potential weitere Mrd. Ausbaustufen zu stemmen.
Kritisch wäre es, wenn man diese Ausbaustufe vor Realisierung von Chongquing III antreten würde. Ab dem KJ 2023 könnte man dieses Projekt mit einer überschaubaren Verwässerung stemmen. Wenn es zeitlich gestreckt vollzogen wird, dann kann es auch ohne Verwässerung gelingen, immerhin stehen ab dem GJ 23/24 Liquiditätsreserven von über 1 Mrd. Euro zur Verfügung aus den Cashflows. Obwohl die Aktie zuletzt gut gelaufen ist, lasse ich die Kursziele zunächst unverändert.
Quelle: Deutsche Small Caps - Basisinvestments eines Langfristdepots | wallstreet-online.de - Vollständige Diskussion unter:
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/...-eines-langfristdepots
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Ich halte auch viel von den Analysen von "Kleiner Chef".
Wenn man sich Eure Kursziele für 2023/24 ansieht, dann darf ich an dieser Stelle auch bescheiden auf den Threadtitel hinweisen. Der Thread hat übrigens vor ein paar Tagen seinen 1-jährigen Bestand gehabt.
Als ich den Thread eröffnete waren nur die Mittelfristziele (2 Mrd Umsatz und EBITDA-Marge von 25-30 %) bekannt.
Im Grunde baut die Analyse von KC auch nur auf diese Mittelfristziele auf. Du hzenger hast allerdings noch zusätzlich die ROCE-Berechnung und die Diskontierung dazu gebracht. Das hat meine bisherige Analyse sicher noch verfeinert.
Ich gebe aber gerne zu, dass sich die Situation mit damals (vor 1 Jahr) nicht vergleichen lässt.
Inzwischen ist viel passiert:
* Es wurde klar, dass ABF-Substrate einen starken Nachfrageüberhang haben und dieser wohl noch mehrere Jahre bestehen bleibt.
* Chongqing III wurde zeitlich um 1 Jahr nach vor gelegt bzw. erweitert.
* Mit Vietnam ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein weiteres Großprojekt im Anmarsch, welches letztlich auch ein Umsatzzielupdate des Unternehmens notwendig machen wird.
Ich möchte an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass ich mehrfach auf die Unterbewertung des Unternehmens hingewiesen und dies immer mit der sehr guten technologischen Stellung bzw. der hervorragenden Kunden begründet habe. Ich hebe das jetzt nur deswegen so hervor, weil das die Basis für die weitere positive Unternehmensentwicklung war.
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Folgt man der Tabelle von KC und seinen Aussagen dazu, dann wird klar, dass er der Meinung ist, dass die derzeit laufenden Investitionen in Chongqing III durch den bevorstehenden hohen Cashflow wieder sehr zeitnah hereingespielt werden.
Diese Kernaussage kann ich nur unterstreichen, allerdings hat das nur mehr eine untergeordnete Bedeutung zumal nun ja mit Vietnam ein weiteres Großprojekt offenbar unmittelbar bevorsteht.
Nach den Berichten will man bis Ende 2021 bereits mit dem Bau beginnen. Mir ist klar, dass das nur Medienberichte sind, allerdings wurde seitens des Unternehmens da auch nichts dementiert. Im übrigen kann der Inhalt der Medienberichte ja auch nur von AT&S kommen, was die Substanz natürlich entsprechend erhöht.
Wir werden also in den nächsten Wochen mit einer Unternehmensmeldung dazu rechnen dürfen.
Dann bleibt eben auch die Frage der Finanzierung.
Im Grunde bräuchte man nur eine Art Zwischenfinanzierung - für einen Zeitraum von 3-4 Jahren. Ob das der Kapitalmarkt hergibt, weiß ich nicht.
Möglich wäre auch eine weitere Hybridanleihe mit der Möglichkeit einer zeitnahen Rückzahlung.
Möglich ist auch weiterhin eine Kapitalerhöhung - allerdings hoffe ich nicht, dass man diese unter 50 Euro durchführen würde. Ich halte es nach wie vor für möglich, dass bereits ein Investor an der Seite steht und derzeit bereits auch am Markt zukauft.
Immerhin sind die Umsätze seit der Meldung recht stark gestiegen.
Im Grunde kann man nur im Dunkeln stochern.
Dass KC sich jetzt mit AT&S eigehender beschäftigt hat, zeigt, dass das Unternehmen eine stärkere Aufmerksamkeit am Markt erhalten wird. KC steht dafür, am Puls der Zeit zu sein.
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Meine damalige Vermutung der Expansion beruhte eigentlich auf die bislang noch eher unbedeutenden Investitionen in die Modulaktivitäten.
Wenn jetzt vom Vietnam-Projekt die Rede ist, dann sollen dort MSap - Platten gebaut werden - es ist also nicht die Rede davon die Modulaktivitäten auszurollen.
Nachdem AT&S aber auch bereits über diese Modul-Pläne vielfach berichtet hat, nehme ich an, dass sie diesem Bereich hohe Zukunftschancen einräumen. Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Jahren auch mit dem Bau eines größeren Modulwerkes rechnen können.
Ich nehme zwar an, dass das noch Zukunftsmusik ist, es macht aber klar, dass AT&S wohl noch lange nicht ihren Expansionsdurst gelöscht hat.
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Empfehlungen von KC haben oft eine enorme Auswirkung auf den Kurs, was seinem Musterdepot natürlich auch hilft. Allerdings dürfte das bei einem Unternehmen der Größe von AT&S nur in minimalem Umfang passieren, dafür ist AT&S leider einfach schon zu groß. Dennoch verschafft KCs Thread Aufmerksamkeit, da mittlerweile auch einige "größere" dort mitlesen.
Am 14.4. hat AT&S sein Market & Tech Update. Da dürfte es dann bereits recht detaillierte Informationen zu Vietnam geben. Es würde mich nicht wundern, wenn man bereits wenige Tage davor eine Presseerklärung herausgibt zur Planung des Projekts.
Meine Vermutung ist, dass eine Kapitalerhöhung letztlich kommen wird -- möglicherweise sogar schon bald, um auf Basis einer gestärkten Eigenkapitalbasis dann neue Konsortialkredite verhandeln zu können. Natürlich wäre es mir auch lieber, wenn man das ganze allein mit Hybridkapital und Fremdkapital hinbekäme. Allerdings bewerte ich gedanklich das bestehende Hybridkapital (anders als die Buchhaltungsregeln) ohnehin als Fremdkapital, nicht als Eigenkapital. Und wenn man das berücksichtigt, dann ist die tatsächliche Eigenkapitalquote von AT&S nicht gerade berauschend angesichts des anstehenden Finanzbedarfs. Aber schauen wir mal. Wäre schön, wenn der Kurs bis dahin wenigstens bis 40 EUR hochliefe ;)
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Am 14.4. hat AT&S sein Market & Tech Update. Da dürfte es dann bereits recht detaillierte Informationen zu Vietnam geben. Es würde mich nicht wundern, wenn man bereits wenige Tage davor eine Presseerklärung herausgibt zur Planung des Projekts.
Ja, das stimmt, das könnte so sein.
Ich befürchte auch, dass eine Kapitalerhöhung kommt, hoffe aber noch immer, dass andere Wege möglich sind.
Sollte tatsächlich eine Kapitalerhöhung unter oder um die 40 Euro kommen, so müsste man den unterlassenen Börsenwechsel massiv kritisieren. Das Unternehmen weiß bereits seit längerer Zeit, dass es massiven Eigenkapitalbedarf geben wird und, dass die Börsenbewertung weit unter der Peer liegt bzw. die Notiz an der Börse Wien daran mit schuld ist.
Ich möchte es aber auch nicht ausschließen, dass man jetzt noch den Weg eines Börsenwechsels geht -vielleicht verbunden mit einer Kapitalerhöhung.
Ich gebe Dir schon recht mit dem Hybridkapital, dass das im Grunde auch nur eine Form des Fremdkapitals ist. Allerdings gibt es bei Hybridanleihen auch die Möglichkeit der vorzeitigen Zurückzahlung. Vielleicht wäre das ein Weg, vorübergehend an mehr Eigenmittel zu kommen.
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Denn in den Zwischenjahren würde man dann ja zwei Mega-Projekte finanzieren, von denen jedes einzelne so groß ist wie das ursprüngliche Unternehmen. Und da gibt es ja durchaus Worst-Case Szenarien für Ausfallrisiken, die eine Bank bedenken muss, wenn man bei Zinsen nahe null so viel Geld rausrückt (mal hypothetisch gesponnen: China verleibt sich Taiwan militärisch ein).
Wir werden es sehen. Immerhin hat AT&S in der Vergangenheit gezeigt, dass man durchaus bereit ist, mit einer aggressiven Fremdkapitalquote zu operieren. Mir wäre es recht. Natürlich wäre es am allerschönsten, wenn AT&S am 14.4. ein Präsentations-Feuerwerk a la Tesla zündete -- mit klar definierten höheren Finanzzielen bei Ausbau Vietnam. Um 40 EUR könnte ich persönlich mit einer Kapitalerhöhung aber ehrlich gesagt dann auch ganz gut leben.
Allerdings ist meine Hoffnung, was ein Präsentationsfeuerwerk am 14.4. angeht, gemäßigt. Show war bisher nicht gerade das Business von AT&S, wie man am Börsenkurs ablesen kann. Man hat bisher ja schon Probleme gehabt, auch nur den Buchwert an der Börse bezahlt zu bekommen. Ganz so als wäre AT&S eine Ansammlung von Döner-Buden und nicht ein High-Tech Wachstumstitel.
Warum man bei dem großen Finanzbedarf über all die Jahre weiterhin Dividenden gezahlt und nicht einen Börsenplatzwechsel erwogen hat, ist mir auch schleierhaft. Aber wie dem auch sei: Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für etwas Tamtam :)
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Wir werden es sehen. Immerhin hat AT&S in der Vergangenheit gezeigt, dass man durchaus bereit ist, mit einer aggressiven Fremdkapitalquote zu operieren. Mir wäre es recht. Natürlich wäre es am allerschönsten, wenn AT&S am 14.4. ein Präsentations-Feuerwerk a la Tesla zündete -- mit klar definierten höheren Finanzzielen bei Ausbau Vietnam. Um 40 EUR könnte ich persönlich mit einer Kapitalerhöhung aber ehrlich gesagt dann auch ganz gut leben.
Allerdings ist meine Hoffnung, was ein Präsentationsfeuerwerk am 14.4. angeht, gemäßigt. Show war bisher nicht gerade das Business von AT&S, wie man am Börsenkurs ablesen kann. Man hat bisher ja schon Probleme gehabt, auch nur den Buchwert an der Börse bezahlt zu bekommen. Ganz so als wäre AT&S eine Ansammlung von Döner-Buden und nicht ein High-Tech Wachstumstitel.
Warum man bei dem großen Finanzbedarf über all die Jahre weiterhin Dividenden gezahlt und nicht einen Börsenplatzwechsel erwogen hat, ist mir auch schleierhaft. Aber wie dem auch sei: Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für etwas Tamtam :)
Ich musste schmunzeln über Deine Worte. "Präsentationsfeuerwerk a la Tesla" ist wirklich gut. Man kann es sich bei AT&S allerdings wirklich nicht vorstellen, obwohl man eigentlich viele gute Gründe hätte, mit Stolz auf die Erfolge der letzten Jahre zu verweisen und auf die geplanten zukünftigen Entwicklungen hinzuweisen. Gerade der Bereich der Module ist für mich noch immer ein Bereich, den ich nur schwer einschätzen kann - der aber gleichzeitig viel Phantasie beinhaltet.
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Um welchen Eigenkapitalbedarf geht es hier eigentlich?
Der Bau von Chongqing III dürfte meiner Ansicht ausfinanziert sein - auch im Hinblick auf die geplante Erweiterung um diese 200 Mio. Hier sollte AT&S zugute kommen, dass das Projekt offenbar - zeitlich schneller voranschreitet, als es ursprünglich vorgesehen war. Ich gehe auch davon aus, dass sich bessere Preise erzielen lassen, als bei der Planung veranschlagt - siehe dazu den Nachfrageüberhang, der im Prinzip für steigende Verkaufspreise sorgen müsste.
Weiteres Eigenkapital dürfte daher ausschließlich für das Vietnam-Projekt notwendig werden. Dem Zeitungsbericht folgend - sollen in Vietnam 1,5 Mrd Euro investiert werden.
Meiner Ansicht nach müsste man daher mit etwa 500 Mio an weiteren Eigenmitteln das Auslangen finden.
Stellen wir nun die beiden letzten Runden der Eigenkapitalbeschaffung gegenüber.
Bei der Kapitalerhöhung des Jahres 2013 spielte AT&S durch die Ausgabe von 12.950k Aktien 100 Mio brutto ein. Die Aktienanzahl wurde um 1/3 erhöht. Der Ausgabepreis lag bei 6,5 Euro. (Der Rest für die 100 Mio Emissionserlös kam aus dem Verkauf von eigenen Aktien).
Bei der Begebung einer Hybridanleihe im Jahr 2017 konnte AT&S 175 Mio an EK einspielen.
Kapitalerhöhung bei 40 Euro:
Würde man nun 1/3 neue Aktien zu 40 Euro ausgeben, würden damit 500 Mio eingespielt werden. Nur wird man diese Stücke sicher nicht bei den Altaktionären unterbringen können. Man wird also einen oder mehrere Neuinvestoren brauchen.
Hybridanleihe zu 500 Mio:
Ich nehme an, dass man auch eine Hybridanleihe mit dieser Summe finanzieren können würde.
Fazit:
Beide Beschaffungsformen sind für mich denkbar und damit ein gangbarer Weg.
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An dieser Stelle darf man aber diese außergewöhnliche gute Ausgangslange an den Börsen nicht außer Acht lassen. Ich denke, dass hier mit der Entscheidung für einen Börsenwechsel noch weitaus mehr möglich gewesen wäre/sein müsste.
Ich sehe halt auch, dass die Zeit nun drängt. Will man Vietnam wirklich mit Ende des Jahres beginnen, muss die Finanzierung bald stehen.
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erstmal ganz herzlichen Dank für die unermüdliche Bereitstellung von Informationen und für das Teilen Deiner Gedanken. Der Austausch mit hzenger in den letzten Tagen war sehr hilfreich. Danke Euch beiden. Ich kann Eurer Argumentation fast vollumfänglich folgen und bin selbst seit über drei Jahren in ATS investiert. Mittlerweile ist ATS zu meiner größten Position angewachsen. Das macht mich zwar ein wenig unruhig, aber Markt, Strategie und Positionierung sprechen für das Unternehmen. An einem Punkt würde ich gern eine andere Perspektive einnehmen. Warum muss denn nun auf Gedeih und Verderb Vietnam in diesem Jahr gestartet werden? Warum soll die ATS sich nicht vorerst bilanziell erholen? Vielleicht ist dann gar keine KE notwendig. Der prognostizierte Zyklus wird noch längere Zeit dauern. Ich bin mir nicht sicher, ob nun wirklich das Risiko in dem Maße erhöht werden muss. Ein Spatenstich in 2022 und ein Großteil der Aufwände in 2023 würde die ATS finanziell deutlich entlasten und die Risiken in China und Vietnam entzerren. Warum fokussierst Du so stark auf einen sehr schnellen Start?
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Eingangs möchte ich gerne klarlegen, welche Position ich innerhalb des Unternehmens einnehme.
Ich bin einfacher Aktionär, mehr nicht. Wenn ich mir die letzte HV-Anwesenheitsliste ansehe, dann wohl einer der größten Privataktionäre, aber letztlich eben nur einfacher Aktionär. Ich maße mir daher nicht an, irgendwelche Richtungsentscheidungen im Unternehmen mit beeinflussen zu können.
Wenn ich also (so wie Du schreibst) auf einen schnellen Start in Vietnam fokussiere, dann hat das wohl keinerlei Bedeutung bei dieser Entscheidungsfindung.
Ich habe aber eine Meinung dazu und diese gebe ich einfach gerne zum Besten, das kann jetzt pro oder auch gegen die Richtungsentscheidung sein.
Warum trete ich bei der Vietnam-Entscheidung also dafür ein, dass dieser schnell erfolgt:
Ich denke mir, dass man einfach zur Stelle sein muss, wenn der Markt und die Kunden es von einem erwarten. Wenn es nicht AT&S macht, dann macht es eben jemand anders. AT&S wird sicher nichts machen, wo sie nicht genau geprüft haben, ob hier eine Nachfrage besteht. Möglicherweise gibt es sogar verbindliche Abnahmeverträge.
Ich gebe Dir aber natürlich recht, das Risiko insgesamt im Unternehmen steigt mit der Investition. Höhere Schulden bedeuten immer auch ein höheres Risiko wenn einmal etwas schief geht.
Natürlich könnte man bis 2022 oder 23 warten, bis Chongqing III schon guten Cashflow erwirtschaftet. In diesem Fall muss man sich aber klar sein, dass die Kunden dann zur Konkurrenz gegangen wären und man dieses Geschäft verloren hätte.
Mir ist durchaus klar, dass andere Aktionäre anders denken. Wer richtig liegt, kann nur die Zukunft weisen.
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@privatier16: Danke für die netten Worte. Ich kann es gut nachvollziehen, dass einem angesichts des jetzt anstehenden Investitionstempos durchaus mulmig werden kann. Meine Vermutung wäre -- ähnlich dem, was cicero schrieb -- dass die Vietnam-Aktion nicht von AT&S ausgeht. Letztlich ist AT&S für OEMs wie Apple und Intel ja so etwas wie ein Automobilzulieferer für BMW und VW ist (überspitzt formuliert). Da dürfte die Planung zunächst von den OEMs ausgehen, die Kapazität für ihre Chips planen. Die fragen dann vermutlich bei qualifizierten Suppliern wie AT&S an, ob sie die dafür nötigen Kapazitäten im Leiterplattenbereich bereitstellen können.
Zwar sind die konkreten Abnahmeverträge in der Branche kurzfristiger Natur. Aber wir haben ja schon in der Vergangenheit gesehen, wie AT&S Kapazitäten und Technologien für Apple und Intel ausgebaut hat.
In diesem Zusammenhang ist womöglich erwähnenswert, dass Intel gerade einen massiven Strategieschwenk vollzieht. Unter anderem wird man nun erstmals als Foundry auch Chipproduktion für andere Chiphersteller in großem Umfang anbieten (in Konkurrenz zu TSMC und Samsung). Da AT&S eine sehr enge Beziehung zu Intel hat durch die bestehende Data Center-Kooperation, würde es mich nicht total wundern, wenn die von AT&S in Vietnam erwogene Investition mit dem Markteintritt von Intel in die Vertragsherstellung von Chips für Dritte zu tun hat. Denn irgendwo muss Intel ja die Substrate etc. hernehmen für die Chipherstellung für Dritte. (Achtung: das ist reine Spekulation meinerseits!)
Bei Interesse kann man hier zur Strategie von Intel mehr lesen: https://techpinions.com/intels-unleashes-a-turnaround/60525
Wie dem auch sei, ich fürchte auch, dass AT&S hier nicht wirklich die Wahl hatte früher oder später zu investieren. Das schafft zwar neuerliche Risiken. Andererseits natürlich auch enorme Upside, wenn das klappt. Denn die EUR 1,5 Mrd. Investition wird man ja stark gehebelt mit Fremdkapital eingehen -- selbst wenn jetzt eine saftige Kapitalerhöhung käme wäre das so.
Ich will mich hier nicht an eine Valuierung wagen, denn man weiss einfach nicht annähernd genug über Vietnam um das sinnvoll bewerten zu können. Aber ein kleiner Hinweis sei gestattet: im Moment wir AT&S mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von >1 bewertet. Mit Vietnam würde man einen zusätzlichen Umsatz von vielleicht EUR 1 Mrd. dazukaufen. Wenn man da EUR 150-200 Mio. an Eigenkapital neu aufnimmt, sollte das dennoch eine sehr, sehr gute Zusatz-Rendite ermöglichen. (Zumindest auf dem Papier.)
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Andererseits habe ich auch keine Lust, in einen fulminanten Anstieg hinein zu verkaufen, der noch in vollem Schwung ist. Zumal hier ja noch kurzfristige Upside durch das Update am 14.4. besteht (und die darauf folgenden Kurszieländerungen der Analysten). Ich werde daher kurzfristig weiter halten und die Gewinne laufen lassen. Man darf nicht vergessen, dass wir bisher hier ja immer nur die AT&S "alt" bewertet haben. Die AT&S "neu" mit Vietnam sollte auf dem Papier dann noch spürbar mehr wert sein -- selbst nach Verwässerung.
Ich werde andererseits aber auch nicht dauerhaft AT&S mit einer Depot-Gewichtung von >20% belassen. Wenn es hier nochmal einen guten Anstieg geben sollte, würde ich anfangen auch mal hin und wieder etwas zu geben um die Gewichtung zu normalisieren.
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In diesem Zusammenhang ist womöglich erwähnenswert, dass Intel gerade einen massiven Strategieschwenk vollzieht. Unter anderem wird man nun erstmals als Foundry auch Chipproduktion für andere Chiphersteller in großem Umfang anbieten (in Konkurrenz zu TSMC und Samsung). Da AT&S eine sehr enge Beziehung zu Intel hat durch die bestehende Data Center-Kooperation, würde es mich nicht total wundern, wenn die von AT&S in Vietnam erwogene Investition mit dem Markteintritt von Intel in die Vertragsherstellung von Chips für Dritte zu tun hat. Denn irgendwo muss Intel ja die Substrate etc. hernehmen für die Chipherstellung für Dritte. (Achtung: das ist reine Spekulation meinerseits!)
Finde ich interessant Deinen Hinweis auf Intel.
Ich dachte, in einem der Artikel aus Vietnam, hätte ich gelesen, dass man MSap-Produkte herstellen will. Ich kann das jetzt aber nicht mehr finden - womöglich habe ich mich auch getäuscht.
MSap sind ja substratähnliche Leiterplatten und nicht die eigentlichen Substrate.
Mal schauen, was da Mitte April dazu bekannt wird.
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Der gemeine Investor fragt sich natürlich: Wann reflektiert Cicero Research endlich die neuen Möglichkeiten durch Vietnam in seinem doch recht knausrigen Kursziel? Gönnt er den Damen und Herren in Leoben denn gar nichts? ;)
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Den Kern Deines letzten Absatzes nehme ich allerdings schon ernst.
Natürlich wird cicero-Research auch das Kursziel an die veränderten Aussichten anpassen, allerdings erst dann, wenn der CEO das Werk offiziell vorstellt.
Ich nehme an, dass man dann ohnehin auch von Herrn Gerstenmayer eine neue Mittelfristguidance erhalten wird. Daran wird cicero-Research auch das neue Kursziel ausrichten.
Es wurde ja schon mehrfach kolportiert, dass Vietnam eine weitere Umsatzmilliarde bringen sollte. Wenn man sich die Investitionskosten des Werkes anschaut und daraus die Größe ermisst, dann sollte diese weitere Umsatzmilliarde sogar eher die untere Grenze darstellen. Zum Vergleich - die Investitionen in den Ausbau der IC-Substrate - Kapazitäten (Chongqing I und III) liegen bei etwa 1 Mrd und dürften etwa 1 Mrd an zusätzlichen Umsätzen bringen.
Interessant wird natürlich die Frage, was denn tatsächlich in Vietnam produziert werden soll.
Vielleicht schraubt der CEO - neben der höheren Umsatzguidance - sogar auch die EBITDA-Margen - Guidance nach oben. Wir werden es wohl bald erfahren.....
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Neue Präsentation per 7.4.2021 "13th Digital Austrian Equity Days"
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Aktualisierte Prognose Blatt 10:
Growing demand for ABF substrates drives capacity expansion - ABF substrates Additional output capacity
Aktualisierte Prognose Blatt 11:
Top-8 global ABF* substrates suppliers - läßt das etwa Raum für Spekulation der möglichen ABF-TopPosition??