Der Dienstag bringt nun also die Zahlen für das abgelaufene Quartal IV bzw. das Gesamtjahr 2020/21.
Im aktuellen Ausblick wurde ein Umsatzwachstum von 17-19% gegenüber dem Vorjahr genannt.
Wir können also mit einem Umsatz von etwa 1,19 Mrd Euro rechnen, was das obere Ende der Spanne bedeuten würde.
Die EBITDA-Marge soll bei 20-22% liegen. Nimmt man auch hier wieder das obere Ende, käme man auf ein EBITDA von etwa 262 Mio. Das würde bedeuten, dass man nicht nur beim Umsatz einen Rekordwert erzielt, sondern, dass auch das EBITDA das bisher Beste in der Geschichte der AT&S sein müsste. Bislang war das GJ 2018/19 mit einem EBITDA von 250 Mio führend. Trotz vermuteter Rekordwerte - auch beim EBITDA - wird der Gewinn/Aktie wohl deutlich hinter 2018/19 liegen. Die Gründe dafür liegen hauptsächlich in den höheren Abschreibungen, Zinszahlungen etc.
Wichtig wird aber natürlich der Ausblick auf das laufende GJ 2021/22 werden.
Mir ist noch immer nicht ganz klar, worauf dieses frühere Erreichen der 2. Umsatzmilliarde zurückzuführen ist. In erster Linie wurde auf den Umstand verwiesen, dass man weitere 200 Mio Investitionen stemmt. Man wird also das Werk - bzw. den verfügbaren Platz im Werk - vergrößern/erweitern. Ich gehe davon aus, dass auch diese Erweiterung zum Teil zum früheren Erreichen der 2. Mrd beiträgt. Beitragen wird aber wohl auch eine beschleunigte Inbetriebnahme des Werkes. Und hier liegt der springende Punkt. Bislang konnte man davon ausgehen, dass 2021/22 eine Art Übergangsjahr wird, wo also Chongqing I fertig gestellt ist und volle Umsätze bringt, in Chongqing III jedoch vorerst die Fertigungsmaschinen aufgestellt werden und noch kein Werksanlauf erfolgt. Bisher galt auch die Vorgabe/Aussicht eines 15% Umsatzwachstum pro Jahr. Wenn man nun bereits 2023/24 die 2. Mrd knackt verbleiben bis dahin noch 3 Jahre (2021/22, 2022/23 und 2023/24). Ausgehend von einem Umsatz von 1,19 Mrd im laufenden Jahr müsste das Wachstum nun bei 19% p. A. liegen, wobei man nicht davon ausgehen kann, dass es gleich verteilt sein wird. Natürlich wird das alles spätestens dann neu überarbeitet werden müssen, wenn das Vietnam-Projekt offen liegt.
Ich gehe weiter davon aus, dass das laufende Jahr 2021/22 ein sehr gutes Jahr werden müsste, auch Gewinnseitig, weil es eine Art Übergangsjahr sein wird. Chongqing I läuft mittlerweile wohl mit vollem Ausstoß. Für Chongqing III wird es für eine Inbetriebnahme noch zu früh sein. Man wird also hier noch keine Anlaufverluste haben. Wenn dann die anderen Bereiche auch noch gut laufen, wovon man aus derzeitiger Sicht ausgehen kann, halte ich diesen Gewinn/Aktie - wie ihn Herr Lion genannt hat - für möglich.
Ich bin schon sehr neugierig ob sich Herr Gerstenmayer auf Jahresprogosen einlässt.
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