innerhalb Europas nicht vergessen, so der mittlerweile greise, aber wohl noch immer mit schärferen Durchblick ausgestattete Henry Kissinger aktuell.
Der olivgrüne Weg "Russland zu ruinieren", der war von Anfang an ein Ausdruck von politischer Unreife und zeugt neben einer gravierenden Fehleinschätzung von Machtverhältnissen und ideologiebasierten Wunschdenken auch von der Gefahr, uns alle durch unbedarftes und dilletantisch anmutendes politisches Handeln in ein apokalyptisches Szenario zu führen.
Nach der Kuba-Krise sollte es doch eigentlich recht klar sein, dass sobald der Abstand zum Feind zu gering wird, Supermächte sehr nervös werden und Ihre Sicherheitsinteressen ggfs. rücksichtslos durchsetzen. Kuba hat darunter bis heute eben durch die jahrzehntelangen Sanktionen der USA zu leiden.
Im Fall der Ukraine, bei dem der Sicherheitsabstand jetzt schon weit wesentlich geringer ist als er es in dem Fall Kuba/USA jemals war, da soll das alles natürlich gar keine Rolle spielen. Wer denkt, Russland sei nur eine unbedeutende Regionalmacht, welche man leicht an die Wand drücken kann, der begibt sich in die Traumtänzerei! Die Ukraine wird diesbezüglich eine sehr unheilvolle Erfahrung machen dürfen.
Wie bereits ausgeführt, es dreht sich hier eindeutig um Machtinteressen von atomar hochgerüsteten Staaten und nicht darum, ob man auf der richtigen moralischen Seite steht, welche in diesem Sinne eigentlich so auch überhaupt nicht existiert. Letztendlich ist es nur eine Frage des eigenen Standpunkts.
Jetzt darf man fragen, ob diese illustre Runde nicht weiß, dass es in der internationalen Politik immer um Interessen, und nicht um Demokröte und Menschenrechte geht (in Erinnerung an Egon Bahr), oder ob sie die Interessen nicht analysieren kann, oder ob sie es nicht will.
Die Russen machen sicherlich viele Fehler, aber gegen die Koryphäen, die uns regieren, sind das mMn alles potentielle Nobelpreisträger.
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