dass OS zuweilen bei hoher Volatilität besser performen als "ihr kleinen Brüder", die Turbos. Das liegt an der "impliziten Volatilität", die als Rechenfaktor in die OS-Berechnung mit eingeht (mit ein Grund, dass selbige so kompliziert ist). Aber: genau diese implizite Vola kann ebenso das GEGENTEIL bewirken, d.h., sie kann sich NACHTEILIG auswirken, wenn zwar das Underlaying gut läuft, die Vola aber abnimmt. Das ist besonders dann bitter für den Anleger, wenn er in einer Phase hoher Volatilität kauft und diese sich nachfolgend beruhigt. Kurzum: das fiese an den OS ist, dass sie sich NICHT AUSSSCHLIEßLICH am Kurs orientieren! Das bedeutet: ich gehe eine Wette auf Dinge ein, die NICHTS mit dem Kurs zu tun haben. Eben das aber ist so gut wie nicht kalkulierbar, was ich persönlich als einen Nachteil empfinde.
Noch einige Bemerkungen zu den Turbos: Man braucht zu ihrer Berechnung nicht einmal Exel. Denn der Turbo verhält sich exakt immer so, wie das Underlaying. Das einzige was zu tun ist: man muss die Kursveränderung mit dem Bezugsverhältnis multiplizieren. Beispiel: eine Aktie legt 2,-EURO zu. Ich habe darauf einen Turbo, mit dem üblichen Bezugsverhältnis von 0,1. Dann legt mein Schein (2x0,1=) 20 Cent zu. Habe ich einen Turbo auf einen US-Wert, muss ich das ganze noch durch das Wäh- rungspaar Dollar/EURO, als durch z.Z. 1,4785 teilen und fertig ist der Lack.
Und das Schöne: das gilt für SÄMTLICHE Turbos, egal welcher Wert dahinter steckt und egal welcher Hebel. Turbos an sich haben nämlich KEINEN HEBEL. Der Hebel ergibt sich vielmehr aus dem Preis des Turbos. Und der wiederum ergibt sich aus dem Basispreis (Strike). Legt ein Schein also wie im obigen Beispiel 20 Cent zu, dann hängt der Hebel davon ab, auf wieviele Scheine diese 20 Cent wirken.
In einem Punkt hast Du Recht: ein k.o. ist dann fies, wenn er mich zwangesweise aus dem Rennen wirft, auch wenn der Kurs z.B. nur 20 Sekunden unterschneidet (was mir schon passiert ist). Aber: ich kann das locker verhindern, indem ich eine entsprechend tiefe k.o.- Schwelle nehme (den Nachteil des niedrigeren Hebels gleiche ich durch entspre- chend mehr Scheine aus), ODER ich steige nach dem k.o. sofort wieder mit einem anderen Schein ein, der noch "lebt". In diesem Fall kann ich mich bezüglich des k.o.'s KOMPLETT SCHADLOS stellen!
Das Thema ist komplex und äußerst interessant. Man kann endlos darüber diskutieren und entdeckt immer wieder neue Aspekte. Schön, dass Du einen sachkundigen Beitrag dazu leistest!
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