Vox 20:15 Uhr Interview mit einem Vampire (OT: Interview with the vampire - the Vampire Chronicles) USA 1994, Farbe, 118 min | | | | Regie | Neil Jordan | Vorlage | Anne Rice | Produzent | Produzent: Stephen Wooley / David Geffen | Musik | Elliot Goldenthal, Joseph Haydn, Georg Friedrich Händel, Ludwig Van Beethoven | |
| Brad Pitt | Louis de Pointe du Lac | Tom Cruise | Lestat de Lioncourt | Christian Slater | Daniel Malloy | Kirsten Dunst | Claudia | Antonio Banderas | Armand | Stephen Rea | Santiago |
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Irgendwo in einem Hotelzimmer gibt ein ungewöhnlich wirkender Mann mit langen Haaren einem jungen Reporter ein Interview. Er offenbart ihm, er, Louis, sei ein Vampir und über 200 Jahre alt. Er berichtet ihm von seiner bewegten Vergangenheit, von seiner Frau, die im Wochenbett starb, kaum als er 25 war, von seiner Todessehnsucht als der den Vampir Lestat trifft, der ihn zu einem der Seinen macht. Doch das Vampirdasein stößt ihn ab. Er will keine Menschen töten und ernährt sich von Rattenblut. Irgendwann treffen sie das Waisenmädchen Claudia, machen sie ebenfalls zur Vampirin und leben fortan als eine Art Familie, wobei sich Claudia als gelehrige Schülerin Lestats erweist. Doch ihre Liebe gehört Louis. Als sie, ausgestattet mit der Erfahrung vieler Jahrzehnte, doch gefangen im Körper eines kleinen Mädchens, Lestats überdrüssig wird, brechen schwere Zeiten für diesen an. Schon bald steht er, getäuscht durch einen Hinterhalt Claudias, in Flammen. Louis, hin- und hergerissen, doch letztendlich geblendet von seiner Liebe zu Claudia, entsorgt den vermeintlichen Kadaver Lestats in den Sümpfen und tritt mit Claudia die lange Reise nach Europa an. Dort treffen sie in Paris auf eine Vampirkolonie unter Führung des rätselhaften Armand. Zunächst scheint alles in Ordnung, doch schon bald kriegen die Pariser Vampire spitz, dass Louis und Claudia sich des schwersten Verbrechens unter Blutsaugern schuldig machten: Sie "töteten" einen der Ihren. Claudia wird vom Sonnenlicht verbrannt und Louis "lebendig" eingemauert. Armand befreit Louis, der in unbändiger Rachwut den Rest der Kolonie verbrennt und mittels einer Sense in Einzelteile zerlegt. Er trennt sich von Armand. Getrieben und einsam kehrt er Jahre später nach New Orleans zurück und trifft Lestat, heruntergekommen und vegetierend in einer Ruine. Dieser konnte überleben weil er sich im Sumpf vom Blut der Alligatoren ernährte. Doch Louis überläßt ihn seinem Schicksal. Der Interviewer ist von Louis ungewöhnlicher Lebensgeschichte begeistert und möchte zu seinem Gefährten gemacht werden. Louis lehnt angewidert ab, aber es gibt ja auch noch Lestat ...
Die literarische Vorlage von Anne Rice, die sich für viel Geld davon überzeugen ließ, ihr O. K. zum Film zu geben, und sich dann letztendlich auch für das Screenplay verantwortlich zeichnete, ist der bekannteste und populärste Vampirroman der Gegenwart, fast schon so legendär wie Dracula selbst. Neill Jordans Film ist letztendlich ziemlich schwermütig geraten, was dem Buch aber gut zu Gesicht steht. Bratt Pitt und Tom Cruise zeigen jeweils beachtliche Leistungen, die man dem einen mehr, dem anderen so direkt gar nicht zugetraut hätte. Christian Slaters etwas knapp geratene Rolle als Interviewer wird ebenfalls gut dargebracht. Auch Antonio Banderas als Armand spielt seinen eher kleinen Part extrem gut. Doch die gesamte Garde der (nicht mehr ganz so jungen) Jungschauspieler wird von der Darstellerin der Claudia, Kirsten Dunst aber so was von locker an die Wand gespielt. Sie sieht aus wie ein Engel und kann sooooo böse wirken. Das Fazit ist: So prächtig gestylt und ausgestattet mit guten Schauspielern ist "Interview mit einem Vampir" der zweite wichtige und zugleich der zweitwichtigste Vampirfilm der 90er. Diese Vampire sind aus anderem (Pflock)-Holz geschnitzt als der alte Lutscher Vlad, ein zweiter Auftritt wäre, wenn wohl auch nicht sehr wahrscheinlich, dennoch wünschenswert. Würde bei gleichbleibender Qualität sicher viele Fans freuen.
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